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fenen Heiligen kamen in die heilige Stadt und erschienen Vielen und die Wachen am Kreuze riefen Schaudernd: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn!

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Es kam die große Ueberzeugung zu spät. Da die Menschen ihr Herz gegen die leidende Unschuld verfchlof= fen hatten, schien sich die todte Natur empfindungsvoll zu beseelen, und mit den Wenigen zu trauern, die dem vollendeten Gerechten treu geblieben waren.

Auch ich, Jesus, mein Erbarmer, der Du in dem blutigen Opfertode am Kreuze mein Heil, meine Selig: keit gegründet hast, auch ich will zu Deinen Getreuen ge zählt werden. Ja, auch ich will in der Feier Deiner Todesstunden, in der Feier und im frommen Genuffe des heiligen Abendmahls, gleich Deinen nun verklärten Jün= gern, mein Herz Dir weihen. Ich will auch mein Kreuz, mein Leiden, jedes Schicksal muthvoll auf mich nehmen und Dir nachfolgen. Ich will, um Theil an Deinem Blut zu haben, und an dem Segen, den Du damit der fündigen Welt erworben hast, Deine Lehre befolgen, die Du uns vom Himmel gebracht. Dies ist das göttliche Erbtheil, das Du uns, sterbender Heiland, hinterlafsen hast.

D Dank Dir, ewiger Dank, Messias Jesus, Gottessohn, für Deine Liebe, die kein Engel faßt, für Dei= nen Tod, der mir eine schöne Unsterblichkeit zusichert.

251.

Die Feier des Todestages Jesu.

1 Tim. 1, 15.

D Welterlöfer, Gottessohn,
Erbarmer ohne Gleichen,

Freiwillig trught Du Schmach und Höhn,

Uns Sündern Trost zu reichen.
Du hast uns aus der Todesnacht
Den Tag der Seligkeit gebracht,

Du hast uns Dir erworben.

Ich bin nun Dein: e gib mir Kraft,
Nur Dir allein zu leben;
Und laß mich stets gewissenhaft:

Wie Du zu sein, bestreben;
Dir leben, der Du mir erwarbft
Ein ewig Leben; der Du starbst,
Damit ich Gottes würde.

Dir, mein Verföhner, Jesu, Dir,
Sei ewig Dank und Ehre!
Gib, daß ich ewig Dir dafür
Als Opfer angehöre.

Bin ich durch Deinen Tod nun Dein:
Getroft kann ich im Tode sein,

Getroft einst im Gerichte.

Nun mein Erbarmer. das will ich
Von Deiner Gnade hoffen,
Von Dir erlös't, feh' ich für mich
Des Himmels Pforten offen.
Am Ende meiner Pilgrimschaft
Weiht mich Dein Tod mit neuer Kraft
Zur Freude schönrer Welten!

Tag der Wehmuth -Tag der Wonne! Feiertag des Wenn mich auch die Last des Erdenleidens nieder Todes meines Jesu! du naheft heran, und meine Seele drückt, will ich emporschauen zu Dir, und Deinen gött-bereitet sich, dich würdig zu begehen. Denn unter allen lichen Heldenfinn bewundern. Wenn auch mich eine wichtigen Tagen des Jahres bist du einer der heiligsten. undankbare Hand mißhandelt, ein Freund mich verräth, An dir feiere ich das Fest meiner Erlösung und der nas will ich voll Sanftmuth, wie Du, den Haß und die menlosen Liebe Jesu, die auch für mich freudig in den Schmach nicht mit Gegenhaß vergelten. Wenn die Tod ging. ganze Welt mich verkennt, und ihr tödtendes Gericht über Es ist mir, als rüstete sich die ganze Natur, dies mich hält; wenn meine Lieben mich verlassen, und meine Fest zu verherrlichen. Sie schmückt die Thäler mit dem besten Hoffnungen aussterben: dann, Jesus Christus, fei|| ersten Grün, die Hügel mit den ersten Blumen; die Lüfte Du mein Troft! – - dann sei Dein Beispiel meine Leuchte || ertönen von den ersten Gesängen der Vögel. Ein neues in der Dunkelheit. Dann erhebe mich über alle Schmerzen || Leben weht warm und lieblich durch die lang erstorbene die Erinnerung: o meine Seele, die du nicht so rein, wie Schöpfung, und die Herrlichkeit Gottes strahlt glänzens Jesus war, blicke auf den Stifter deines Glaubens, er der mir aus seinen Werken entgegen. war unschuldig, und litt doch mehr als du.

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So lag, ehe Jesus erschien, ehe Jesus sich opferte,

Und einst, wenn ich sterbend meine Augen schlieffe, die Geisterwelt gleichsam erstarrt in todter Winternacht. wenn ich meine müde Seele in Gottes treue Vaterhand || Die Menschheit wankte unter Finsternissen und Irrthüempfehle; wenn um mein Todtenbett geliebte Augen weis mern dahin. Kein Strahl der Offenbarung leuchtete hernen; wenn ich mit schwacher Hand die Meinigen zum über zu uns aus dem geheimnißvollen Dunkel der Ewigs leştenmale fegne; wenn mich des Todes Grauen erschüt-keiten. Die Weisheit der Weisesten war nur verworres, tern sollte dann, mein Erlöser, Gottessohn, der nes Traumwerk; ihr höchstes Licht nur eine furchtsame Du Dich zu meinen Brüdern zähltest, durch deffen Wort,|| Ahnung.

zu dessen Glauben sich meine Seele in den Freuden des Da erschien Jesus! und eine Frühlingssonne leuch ewigen Lebens vorbereitete, dann erscheine Du mir zum || tete in die Dämmerungen der Geisterwelt. Da starb Je= Trost, dann laß mich von Dir es lernen, wie ich, für]||fus! und fein Tod schloß die Pforten des ewigen Lebens meine Freunde betend, betend für meine Feinde, freudig und der himmlischen Vollendung auf. Es war keine Nacht fterben tönne.

mehr; es war kein Tod mehr. Der Staub ward nicht mehr vergöttert; er stürzte von den Altären, er stürzte von den Thronen. Das Ewige triumphirte. Die gesammte Menschheit konnte nun gen Himmel rufen: Vater! konnte in die Fernen der Ewigkeit mit freudigem Ange= sicht schauen und rufen: unser! Das Grab Jesu ward die Wiege unserer Seligkeit!

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Weit, als die Sterne sich schwingen,
Fliegt der Schöpfungen Jubelgesang;
Heil dem Sieger und Ehre zu bringen,
Jedes dem Sohne, dem Ewigen Dank!
Wie liegt er, der Thron der Hölle zertrümmert!
Des Himmels Schwester, wie schimmert,
Wie wird die Erde so schön!

Du neues Eden des Gottes der Götter,
Frohlocke, Schwefter, denn wir sehn
Bollenden sein Werk den Menschenerretter!

hatten.

seinem Vaterlande Freiheit zu erkämpfen; der sich in die offenen Arme des Todes stürzte, um Eigenthum, Leben und unabhängigkeit der Seinigen zu retten. Er verdient allerdings den Ruhm der Nachwelt. Aber Andere bei aus dern Völkern haben eben so heldenmüthig gethan, wie er, und nicht selten noch größer gehandelt. Er that, was er groß vollbrachte, nicht für euch fondern nur für seine Zeitgenossen; nicht für die Zeitgenossen alle, sondern Die menschliche Dankbarkeit errichtete von jeher und nur für die wenigen, welche einerlei Vaterland mit ihm unter allen Völkern ihren Wohlthätern, Lehrern, Helden Ihr bewundert den kühnen Geist des großen Mannes, und Weisen Altäre, und ihrem Andenken kostbare Bild: der es wagte, auf dem ungestümen Weltmeere hinauszus fäulen. Ihr sehet noch, in welche Länder euer Fuß tritt, die großen Namen der Vorwelt gefeiert, und die Ehren: fchiffen, um neue Welttheile zu entdecken und unsere Kenntmale verdienstvoller Männer glänzen. Jedes Volk rühmt Hunger, Sonnenghuth und Frost nicht scheute, nicht den Ehrennig von den Werken des Schöpfers zu erweitern; der genden, um uns die edeln Früchte entfernter Himmelss Zorn wilder Menschen und Thiere in nie gesehenen Ge= striche zu erobern, und unser irdisches Dasein mit neuen Bequemlichkeiten zu verannehmlichen. Aber nach ihm bez schifften auch Andere, und oft mit größerm Glück und Muth, die von ihm erforschte Bahn. Sein Ruhm und Preis schwebte ihm mitten in den Gefahren vor Augen, nicht die Liebe und das Heil Anderer. Nur für seinen Fürsten, nur für sein Bolk wagte er sich in die Tod dros henden Stürmen hinaus, nicht für die Genossen anderer. Völker und anderer Zeiten.

fich der feinigen.

Es ist billig, daß sich die dankvolle Gesinnung der Enkel also gegen ihre herrlichen Väter äusserte; es ist schön, daß sich der Muth der Kinder zur großen Tugend ihrer Vorfahren auf diese Weise erhebe und begeistere. Aber welches Wohlthäters Tag verdient mehr von allen Sterblichen gefeiert zu werden, als der Vollendungstag des erhabenen Erbarmers einer ganzen Welt? Welches Denkmal ruft größere Erinnerungen in unsere Seele, als das aufgepflanzte Kreuz, das stille Sinnzeichen eines Welterlöfertodes?

niß

Ihr gefühlvollen Seelen, die ihr bei den Thaten aller Nur Einer war auf Erden- der brachte alles Glück Edeln der Vorwelt von edler Begeisterung glühet, verfeiner Tage, die Ruhe seiner Stunden, sein Blut endlich einiget euch mit mir, dem Größesten, dem Göttlichen die selbst, freiwillig mit himmlischer Seelengröße zum Opfer Opfer der Ehrfurcht, Bewunderung und Liebe darzubrindar nicht zum Besten eines Fürsten, nein, auch zum gen! Denn Keiner hat ihm geglichen; Keiner wird Wohl des Geringsten unter den Sterblichen! Nicht zum ihm jemals gleichen unter allen Millionen der Erschaffe Heil seines eigenen Vaterlandes, sondern zum Wohl als nen, die auf Erden lebten oder leben werden, bis sie wie- ||ler Völker unter der Sonne! Nicht zum Vortheil derer, der untergeht. die zu seiner Zeit lebten, sondern zum Segen der spätesten Wer sind die großen Männer, deren Andenken, oZeitalter! Nicht für seinen eigenen Ruhm, fondern für Sterbliche, euch so werth geblieben ist? Was haben sie die Verherrlichung der Gottheit und für die Seligkeit des Erhabenes geleistet, daß ihr so ehrfurchtvoll ihren Namen Menschengeschlechts! Und dieser Einzige ist rühmet, während ihr oft gleichgültiger, oder wohl gar Jesus Christus! schüchtener, den Namen Jesu, des Welterbarmers aus- Auch Christus starb, und den schmachvollsten aller sprechet? Warum begehet ihr die Gedächtnißtage ihrer ||Lode, wie den glänzendsten: er starb am Kreuze. Thaten mit größerm Pomp und feierlicherm Gemüth, als für unsere Sünden! Ja, es ist je gewißlich wahr, den Gedächtnißtag des Opfertodes Jesu, dessen Herz lie- und ein theures, werthes Wort, daß Jesus Christus gez bend für euch brach? kommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen !

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Er

Ihr bewundert den Weifen des Alterthums, aus def-||(1 Tim. 1, 15.) fen Schule die größten Feldherren, Staatsmänner und die Er ftarb für unsere Sünden!- nicht weil er durch einsichtsvollsten Lehrer der Völker hervorgingen; der der feine Sünden den Tod verdient hatte. Denn wer lebte Abgötterei seiner Zeit den Krieg ankündigte; der die durch einfacher, demuthvoller, unschuldiger, als er? falsche Träumereien und Spisfindigkeiten verwirrte Verftarb nicht für sich und seine Ehre. Wie oft entzog er sich nunft wieder in ihre Rechte einsette; deffen goldene Sprüche den irdischen Ehrenbezeugungen, die man ihm dankbar die Lebensregeln aller Edeln wurden; der muthig den darbringen wollte! Wie oft erklärte er laut und klar seiGiftbecher austrank, mit welchem ihn seine blinden Zeit- nen Zeitgenossen, feinen Jüngern, die ihn als einen ges genossen zu strafen gedachten, weil er ihre Gößen verach-wöhnlichen, jedoch vorzüglichen Menschen betrachteten, tete, und den allein wahren, unsichtbaren Gott ehrte, und ihn noch immer nicht verstehen wollten, nicht faffen den er in seiner Bruft ahnete, und für welchen er ein konnten: Nein, mein Reich ist nicht von dieser Welt! frommes Leben lebte. Er starb, aber er starb für sich Wie oft sagte er ihnen, daß der Weg, welchen er dem und feine Grundsäge; er lebte, aber er war menschlicher Menschengeschlechte zeigte, ein ganz vom Jrdischen ver Gebrechen nie ganz frei; er lehrte groß, aber auch An=schiedener sei!,,Ihr wisset," sagte er zu feinen vertrau= dere haben mit seinem Geifte und oft noch erhabener gedacht.

Ihr bewundert den Helden, welcher die Freuden des Lebens verschmähte, um feinem Vaterlande Ruhm zu ers werben; der in die Finstern Gewitter des Schlachtfeldes muthig hinausging, um seinen Mitbürgern Sicherheit,

ten Schülern,,, die weltlichen Könige herrschen, und die Gewaltigen heißt man gnädige Herren; ihr aber nicht also: sondern der Größeste unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Vornehmste wie ein Diener." (Euf. 22, 25. 26.)

So starb dieser Heiligste, und starb nicht für sich.

||

Er lebte, aber sein ganzes Leben vollbrachte er nicht für löset sich ihrer Rettung hingab; Jefus, dem alles Jrdisich. Er vergaß sich selbst. Er hörte ganz auf, sich an- ||sche verächtlich und gering war, als trüge er keine menschzugehören, er gehörte nur uns an. Es war nicht unserliche Hülle; der irdischer Ehre spottete, und alles Glan, irdisches Glück, mit dem er sich beschäftigte, nicht die|| zes vom Staube geschaffen, weil er nur ein Geist in der Unabhängigkeit eines Volkes, nicht Erweiterung von Welt der Geister für die hohe Bestimmung derselben athKenntnissen, nicht Vermehrung von anmuthigen Lebens-mete; Jesus, der Du Nichts für Dich, Alles für uns genüssen und Bequemlichkeiten — nein, dies alles war ihm warst, und durch Dein fleckenloses Leben bis zum leßten zu geringfein Auge blickte auf Gott, sein Herz schlug Todesschmerze bewiesest, daß auch der Sterbliche schon für das Ewige, sein Geist sah hienieden nur das Gei-auf Erden die höchste geistige Vollkommenheit annehmen ftige: er wollte der Erlöser unserer Seelen werden von al-könne o Jesus, mein Erbarmer, mein Mittler, len Fesseln des Jrdischen, von den Banden sinnlicher Lei- der Du auch für mich blutetest, der Du auch für mich denschaften. Er wollte nicht unsere Vaterlande auf Er-litteft und betetest: wer bin ich, du Heiliger, daß ich den — nein, unsere Geister wollte er frei machen, um fie vollendeter zu ihrem himmlischen Ursprung zurück zu führen.

Deiner Liebe würdig sein könnte? Wer bin ich neben Dir, ach du Göttlicher, daß Du mich Bruder nennest, und mich zu Deinem Vater im Himmel hinleitest, der auch mein Vater ist und fein will?

Daher vergaß er alle Anmuth eigener Lebensstunden; dafür ließ er sich die bängsten Stunden wohlgefallen; da Wenn ich die Tiefe Deines Erbarmens erwäge; wenn für war es ihm gleichgültig, Knechtsgestalt anzunehmen; ich an den Glanz Deiner Wahrheiten denke, die Du der dafür sah man den blutigen An-zstschweiß von seinen Schlä-|| Welt brachtest, um die Ruhe und Seligkeit der Seelen fen träufeln; dafür ging er mit dem Muthe eines Ueber=|| zu schaffen; wenn ich mich Deines heiligen Seins erinirdischen den schweren Todesgang nach Golgatha; dafür nere, wie Du, faft nicht irdisch, sondern ganz geistig, betete er noch mit erblasfenden Lippen zum Vater des ganz göttlich, mit dem, was der Erde gehörte, was den Weltalls vom Kreuze. Menschen theuer war, nichts gemein haben wolltest, son

Er starb um unserer Sünden willen! Denn nochdern Dein selbst nie gedenkend nur unser gedachtest! lag die Menschheit im Schatten des Todes; noch knieten o reiner Geist! o ewiger Sohn! o göttlicher Abglanz des anbetend die meisten Nationen vor hölzernen oder steiner- || Vaters! wie kann ich anders, als daß ich anbetend nies nen Bildern ihrer Gottheiten; noch kannten die erleuchtet-dersinke vor Dir, die bebenden Hände emporstrecke zu Dir, ften Völker die Gottheit nicht in ihrer unaussprechlicheno Weltversöhner, und meine Thränen mit dem Staub der Größe und Vaterhuld; noch war selbst bei den Weisesten Erde vermische, und seufze: Solches Erbarmens war ich das erhabenste Ziel unsers Hierseins nur eine verfeinerte nicht würdig, solcher Liebe bin ich nicht werth, als bis Sinnlichkeit, nur Tugend um des Ruhmes willen, den meine Seele der Deinigen gleicht in Gerechtigkeit, Wahrsie bringt; noch war die Ahnung einer unsterblichen Fort-heit, Menschen und Gottesliebe, Uneigennüßigkeit, dauer der Seele nur bei Wenigen eine schwache, schäch-Sanftmuth und wohlthätiger Huld. terne, geheimnisvoll verhüllte Vermuthung; noch war das Leben des frömmßten Sterblichen nur eine Reihe nük-In welcher Welt lebe ich? Welche Menschen wandeln licher Handlungen. um mich her? Wie? es kann noch heute VerächAber Jesus erbarmte fich der sündigen Welt, die vorter Jesu des Göttlichen geben? ihm in tiefer Verworfenheit dalag, und erhob sie zum Verächter des Allerheiligsten? Wic, fie athmen die Lichte. Er sprach die Wahrheiten des Himmels aus, und Lüfte, die er geathmet; sie wandeln auf der Erde, die ein ganz neues Leben durchdrang alle Geister, und die fein Fuß geheiligt hat? Verächter Jesu, ihres gefreuSünde fiel, das Jrdische sank plößlich zu seinem Unwerth zigten Lehrers und Freundes, in deffen Namen sie getauft zurück, weil Vollendung des Geistes, die Gottähnlich wurden, in deffen Namen und durch dessen heiliges Wort werdung, das höchste Ziel hienieden ward. ihnen Vergebung der Sünde, Gnade vor dem Richter wird?

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--Doch welch Entfehen dringt durch meine Seele!

Ja, sprach Jesus voll majestätischer Hoheit, als er vor dem Paliaste des irdischen Richters, vor Roms Land- Warum Verachtung? War er unheilig, wie sie ? pfleger und den Hohenpriestern und dem versammelten War er unerleuchtet, wie fie? War er eigennütig, wie Volk stand: Ich bin dazu geboren und in die Welt ge- || sie? Ist er nicht auch für sie in den Welterlöfertod zum kommen, daß ich die Wahrheit zeigen solle. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme! (Joh. 18, 37.) So verkündigte er noch in den lehten bangen Lebensstungen, mit dem leßten feiner Athemzüge, den Zweck seiner Sendung.

Wer unter allen Sterblichen, deren Andenken wir verehren, war wie er? Wer von ihnen lebte so uneigen=|| nusig, sich selbst aufopfernd, als er? Wer umfaßte mit folcher Liebe das Menschengeschlecht aller Zeiten? Wer hat ihm so große, so bleibende, so segenvolle Wohlthaten gebracht, als er?

Kreuze gegangen? Sind alle Stimmen der Geschichte Lüge geworden? Sind alle Stimmen der Natur an ihren gefühllosen Herzen ohne Macht? Ist der Schrei ihres Gewissens, ist der Ruf ihrer Vernunft auf immer verftummt?

Spötter unsers heiligen Glaubens, Verächter des weltheiligenden Jesus! feiert mit mir den Todestag des Erhabensten, den der Erdball trug. Folgt mir im Geifte auf Golgatha nach, und blicket auf zu ihm am Krenze, wo er in der Verklärung zahlloser Tugenden schwedt: wee ifts, wer kann diesen Gerechten einer Sünde zeihen? wer hat von Allen, die im Staube geboren wurden, so heilig gewandelt? wer ist so heilig gestorben.

Jesus! Jesus! Du Urbild reiner, himmlischer Liebe, wie sie niemals eines andern Menschen Brust er wärmte; Jefus, du Erbarmungsvoller, der nie sich selbst Jhr vergöttert eure Todten; warum schweigt ihr vom bedachte, sondern nur das geistige Elend der Sterblichen | Ruhm desfen, der euch den Tod überwinden lehrte? Ihr und die Noth ihrer Seelen fah, und vom Mitleid aufge=|| preiset eure Helden und Eroberer; warum bleibt ihr ge

laffen beim Namen dessen, der in der Welt erschien, um vor dem die Sünder zweifelnd staunen, weil Du ihn n uns ein verlornes Paradies wieder zu erringen, und die unbegreiflich in göttlicher Hoheit vorschwebst, mir bist ses große Reich der Geister frei machte und dem Göttlichen Du ein vertrauter Freund. Ich erkenne in Dir den volund Ewigen weihte? Ihr erhebet mit Lobgefängen die || lendetsten, den heiligsten der Geifter, das glanzvolle UrTapfern, welche für den Stolz irdischer Fürsten oder für bild der Seelengröße, welches erschien, um dem Mens die Freiheit euers engen Vaterlandes Wunden tragen: || fchengeschlechte zu zeigen, was es und wie es sein solle! blicket empor zum Kreuze des Weltheilandes, er blutete nicht für Ruhm und Vergänglichkeit, er starb für eure Seelen!

Das Fest Deiner Erniedrigung ist das Fest meiner sittlichen Erhebung, die Feier Deines Todestages, die Feier meiner ewigen Lebenshoffnung! Darum will ich mich bereiten, das Andenken Deiner Schmerzen, Deiner Sterbestunde würdig zu begehen, nicht mit leeren Uebungen und äusserlichen Feierlichkeiten, sondern mit einem dankerfüllten Herzen in der Stille.

Spötter meines heiligen Glaubens, Verächter Jesu, welchen Ruhm suchst du durch deinen Spott, welche Ehre durch deine Gleichgültigkeit gegen ihn? Und wäre Chri: ftus ein Mensch gewesen, fündig und fehlervoll wie du, aber er hätte sich für das Heil der Menschen aufgeopfert: Aber würdiger kann ich die Feier Deines Todestages würde er nicht deiner tiefsten Ehrfurcht würdig gewesen nicht begehen, als wenn ich an und mit mir selbst den sein? Aber ach, er war mehr als das, und du gehst von Zweck Deiner Selbstaufopferung erfülle; wenn ich mich Blindheit umfangen vorüber, und dein freinernes Herzreinige von allen Sünden durch Dich; wenn ich voller fühlt nicht die süßen Regungen der Bewunderung, der Seelengröße auf Erden wandle, unschuldig, liebevoll, Dankbarkeit und des Strebens, ihm ähnlich zu werden, gütig, allgemein wohlthuend, wie Du; wenn ich werde, und sein Verdienst sich dir zuzueignen ? wie Du, und in Deinen Fußstapfen gehe, schon hienie den ein durch Dich verklärter Geift, ein Kind des himms lischen Vaters!

Siehe, Millionen Menschen lebten für ihn! Men schen, edler als du, weiser als du, kenntnißreicher als du, erhabener als dn. Und wer bist du, der sich im trűHerr, hilf! Herr, laß wohl gelingen! Meine Seele ben Eigendünkel über den Spruch tausendjähriger Erfah-weiht sich Dir allein, hoffet auf Dich! Amen. rungen und über die Ueberzeugungen von Millionen erhe ben will, und Jesum verschmäht?

Siehe, Millionen Seelen fie stehen vor Gott! beseligten sich hienieden durch den Glauben an ihn, fan= den Erquickung und Trost in seinem Wort, Frieden und Freude in seinen Offenbarungen, Vollkommenheit und Verklärung durch seine Wegweisung! - Verächter Jesu, und du allein entziehst ihm deine Hochachtung, und dünfft dich stärker in deiner eigenen Stärke ? Jesu Lehre machte die Menschen menschlicher, die rohesten Völker sanfter, die wildesten Sitten edler, die Geister der Edeln göttli= cher! Verächter Jesu, und was hat deine Weisheit, deine Klugheit dem Geschlechte der Sterblichen Großes geleistet? Zeige deine Thaten, Mensch, und vergleiche fie mit den Gottesthaten des Messias!

252.

Des Gittlichen Triumph.

Am Ostertage.

Matth. 28, 1-15.

Tief im Abgrund erklang
Des Himmels frober Siegesgefang,
Der Jubel aller Söhne Gottes;
Wo find die falschen Götter nun?
Des Todes Schrecken? Sie alle ruh'n!
Es ruht das Jauchzen ihres Spottes.
So schwiegen, so verzagten nie
Der Hölle Fürsten, die Empörer!
Das Göttliche erlieget nie,
E6 sieget über die Zerstörer.

Flamme höher empor,
Anbetung! Er, er geht hervor
Aus seines Grabes Finsternissen.
Er flieg zum Staub hinab,

Bu heiligen seiner Erretteten Grab.
Nun hat er die Fesseln des Todes zerriffen!
Berberget immerhin der Auferstehung Saat,
Ihr Graber, wo die Engel schieben.
Was göttlich ist, was Gott geweihet hat,
Geht fiegreich überall ins Leben!

Siehe, Millionen durch ihn Beglückter starben freudig und getröstet auf seinen Namen: Könige und Landleute, Fürstinnen und Bettlerinnen. Sein Wort war ihre Zuversicht, sein Tod ihr Leben. Da liegen sie, erstarrt und verwehender Staub; aber sie entschliefen unter heili gen Hoffnungen, die ihre eigene Vernunft wiederholte, und denen ihr Herz entzückt zujauchzte. Verächter Jesu, du wandelst zwischen den Leichnamen der Seseligen —— wirst du einst mit folcher Seligkeit zu ihnen niederfinken ? und deine Brüder und Schwestern, deine Mutter, dein Vater, deine Freunde und Freundinnen sind gestor: ben oder werden sterben auf Jesu Namen, im füßen Ver-Zuweilen, wenn ich das schöne Leben Jesu bei mir im trauen des Heils, welches er erworben, im Glauben an die Wahrheiten, die fein Blut am Kreuze versiegelte Berächter des Welterlösers! willst du dich von ihnen ab: wenden, die du liebtest, deiner schwankenden Träume wil len? Wissst du brechen mit den geliebten Todten die heis lige Gemeinschaft vor Gott?

Nein, Jesus, mein Erbarmer, Du bleibst meine Zuversicht im Leben und im Sterben! Dein Tod ist mein Leben, Deine Lehre meine Seligkeit, Dein Wan del meine Leuchte, Deine Hoffanng mein Entzücken! Für mich ist nun in feinem Andern Heil, für mich in fei nem andern Namen Erhebung und Trost. Göttlicher,

Stillen überfinne, frage ich mich selbst: Aber war es möglich, daß nicht alle Welt diesen Himmlischen liebte, deffen Herz nur der zärtlichsten Liebe voll war? Warum verfolgten ihn denn seine Zeitgenossen, da felbft Richter bebten, ihn zu verdammen, den Unschuldigen? Was that er denn Böses? Er lehrte Eintracht, Freundschaft und Selbstaufopferung für den göttlichen Willen, das heißt, für die Tugend; er lebte in unaussprechlicher Demuth, und beneidete keinen Großen, brach keinem bürgers lichen Gefeße den Gehorsam; er ging faft freudenlos durch eine Welt, die ihn bis zum lesten Augenblick verkannte, und theilte Freuden aus, heilte Kranke, tröstete die Leis

denden aller Art, und stellte das verlorne Glück mancher Familie wieder her.

chen Geiste belebt, versucht noch heutiges Tages mancher Edle das Gute, und wird mit dem Guten, was er thut, Wie war es auch möglich, daß man ihn, der so ein- unterdrückt, weil er gegen den irdischen Nugen mancher fach und wahrhaft gewesen, verkennen mochte? Was Mächtigen anstößt. Von Jesu Geist belebt, sucht noch hatte er eigentlich verbrochen, daß ihn seine Mitbürger-heutiges Tages mancher Weise Licht und Recht herrschend jedoch nicht alle! — so heftig verfolgten bis zum Tode? zu machen auf Erden, aber er wird als ein unbefugter Wäre Jesus, der Meffias, in unsern heutigen Tagen Aufklärer und Neuerer beschimpft, weil durch sein Bemüs erschienen, hätte er in unserer Mitte gelebt und gelehrt: hen mancher Ehrgeizige vom alten Ansehen zu verlieren würde wohl Verachtung, Hohn und Zertretung sein 2008 fürchtet. Von Jesu Geist belebt, möchte sich heute mans geworden sein, wie in den damaligen Zeiten? cher Tugendhafte für das gemeine Beste aufopfern, aber die selbstsüchtige Welt nennt seine edle Uneigennüßigkeit ein thörichtes Wesen, oder eine versteckte Schlauheit, und begreift nicht, wie der Mann von geringer Herkunft, von geringem Vermögen, im schlichten Gewand etwas Erha beneres thun könne, als sie selbst.

Gern möchte ich dann,, Nein!" fagen. Nein, fo unmenschlich, so roh, so gefühllos ist das heutige Ge: schlecht nicht; nein, solche Ungerechtigkeiten würden unsere Richter, unsere Fürsten nicht geschehen lassen, noch weniger selbst begehen.

So möchte ich sprechen. Aber wenn ich dann bei mir So wurden ja von jeher die meisten Wohlthäter des gedenke, wie der Mensch zu allen Zeiten und in allen Böl- menschlichen Geschlechts während ihres Lebens verachtet fern immer derselbe geblieben ist mit seinen heftigen, selbst- und verstoßen; ffe waren der Spott und Abscheu der füchtigen Leidenschaften; wenn ich mich des Mordes und Großen, der Schriftgelehrten voll pharisäischen Eigens der Gräuel erinnere, deren erschrockene Zeugen wir in un-dünkels, oder des blinden Pöbels; man sah sie in Kers fern Tagen waren; mich erinnere, wie tausend Unschultern und Ketten; man sah sie zur Dunkelheit, oder zum dige einer bloßen Meinung, eines leeren Verdachtes wil Giftbecher, oder zum Scheiterhaufen verdammt. len hingeschleppt worden sind zum Blutgerüste, Unschul- Denn diejenigen, welche mit Ernst und Weisheit und dige ohne Ansehen des höchsten Ranges oder der niedrig göttlichem Eifer den Verbrechen des gemeinen Lebens den fen Dürftigkeit - dann schaudere ich furchtsam zusam- Krieg ankündigen, haben die verbrecherische Welt zur uns. men, und spreche in meinem Herzen: Nein, auch heute, versöhnlichen Feindin. Die, welche durch Geisteskraft » du Unschuld Jesu, auch unter uns wärst Du nicht sicher und Einsicht hoch über ihr Zeitalter erhaben stehen, und gewesen! Auch unter uns hättest Du Deine blutdür-|| die versunkene Menschheit zu sich emporheben wollen, wers ftigen Verfolger, Deinen Verrüther, Deinen unbarmher- den von dieser nicht begriffen, sondern verkannt und vers zigen Ankläger, Deine weltschänderischen Richter gefun: lästert. Die, welche das Schändliche und Ruchlose einz den, denen an einem Menschenleben wenig gelegen ist,reiffen wollen, müssen die Rache derer fürchten, welche. wenn sie nur ihren Vortheil wissen. Auch unter uns wä-|pon der Beute der Ruchlosigkeit satt wurden. Die fleißige rest Du nicht sicher gewesen; ja, eben diejenigen, welche Hand, welche den Garten des Herrn vom Unkraut fäuheute eifrig vor Dir in den Tempeln knien und beten, bern will, darf nichts Anderes erwarten, als Schmerz weil sie in Dir den Weltrichter fürchten, würden Dich und Wunden von den Nesseln und Dornen, die sie aus= als einen Schwärmer oder Aufrührer, als einen Gottes- || zujäten hat. lästerer und Kezer, oder als einen Feind der bestehenden So niederschlagend diese Betrachtungen für ein frams Ordnung, als einen furchtbaren Neuerer anfallen, wenn mes Gemüth sind, welches an allem Vortrefflichen Freude Du ihnen in Deiner anspruchlosen Einfalt, zwar voll || hat, es geschehe, von wem es wolle: so erquickend und göttlichen Geistes in Wort und Werk, aber im geringen feelenerhebend ist dagegen der Troft, welchen die große Gewand einer der Niedrigsten im Volk, erschienen wärest. Begebenheit gewährt, deren Andenken wir am heiligen Denn wie einst, richtet auch heute noch der Sterbliche Tage der Ostern feiern.

nach dem Schein! Und wie einst, wüthet auch heute Jesus Messias war nicht mehr! Einzeln und noch der unbändige Stolz und die Alles verachtende Selbst- || verborgen floffen aus den Augen feiner Freunde und Freun=sucht gegen das, was ihren Vortheilen im Wege zu ste-dinnen dem Erblaßten die Thränen unauslöschlicher Wehz hen scheint. muth nach. Aber schadenfroh jauchzte auch die Hölle,

Ich will jene Tage, da der Messias auf Erden lebte, denn Jesus Messias war nicht mehr. Triumphirend sahen nicht verdammen, um die heutigen erheben zu können. Schriftgelehrte und Pharifäer von der Höhe ihres Stolzes

Ich gedenke mit fcüchtenem Herzen, daß am Weltge=|| herab, denn der große Gefürchtete hatte fein Leben ausgerichtsmorgen auch an uns die Stimme ergehen könnte: blutet am Stamm des Kreuzes: fein heiliges Herz ward ich bin unter euch gewesen, und ihr habt mich nicht er- || gebrochen. Er lag in der Felsengruft begraben, ein Raubkennen wollen; ich bin ein Gaft gewesen, und ihr habt der Verwesung. Auch seine Asche gönnten sie nicht mehr mich nicht beherbergt; ich bin nackend gewesen, und ihr den verlassenen Geliebten. Ein Felsstein verrammelte das Habt mich nicht gekleidet; ich bin krank und gefangen ge=|| Grabgewölbe, und der Eingang ward mit Siegeln verwesen, und ihr habt mich nicht besucht! Auch dann wahrt. werden Viele der Unserigen rufen, wie dort im Evange lium: Herr, wann haben wir dich gesehen? Und er wird || ihnen antworten und fagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr nicht gethan habt einem unter diefen Gering: ften, das habt ihr mir auch nicht gethan! (Matth. 25, 33-45.)

Ja, Christus ist auch heute noch unter uns, und wir wollen ihn nicht erkennen. Von seiner menschenfreundli

Doch welch Erstaunen, welch Entsehen! Ein Erdbeben machte Jerusalems stolze Palläßte zittern und sprengte die Gräber. Jesus Messias lag nicht mehr in der Gruft der Todten; er wandelte öffentlich durch das Land, und erschien den Geliebten seines Herzens. Bebend stürzten die Krieger, welche Leichnam, Grab, Fels und Sies gel zu bewahren hatten, in die heilige Stadt. Priester und Hohepriester vernahmen das Wunderbare. Ihr er

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