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durchfliegen mehrere- Weltfamilien und kehren erst nach Wer rein, fein Jrdisches überwindend, im heiligen Jahrhunderten oder Jahrtausenden in die alten Gegenden | Geiste vor Dir wandelt, wie Jesus, der kann auch zu zurück. Denn fest geordnet ist vom Schöpfer auch ihre einem Weltuntergang lächeln. Er lebt, und ginge audy Bahn, und ohne Gefahr noch Störung der andern. Ver- der Erdball in Trümmer, derselbe ist nur ein Staubpunkt. schiedene Bahnen der Kometen, bei hundert derselben kennt Er lebt und weiß: in Deinem unendlichen Hause, o Vas man, sind beobachtet; aus dem kleinen Bruchstücke derselter, sind viele Wohnungen! Ach, Du hast die meis ben, welches den menschlichen Augen erscheint, ist der nige schon ersehen. Schweigend, mit frommem Entzücken ganze Lauf berechnet worden, und wirklich war eine die folge ich Deinem heiligen Willen. Amen. fer Berechnungen schon so genau, daß die Vorausfagung der Wiederkunft des gleichen Schweifsternes auf das Jahr und auf den Tag eintraf. Auch sie sind dichte, von einem ungeheuern schimmernden Dunstkreise umhüllte Weltförper. Sie ziehen diesen Dunstkreis, der uns bald als Schweif, bald als Bart, bald als Ruthe erscheint, viele Millionen Meilen weit durch die Himmelsräume nach sich.

301.

Gott im Sturm.

Tobias 3, 22. 23.

Wer kann Dich denn verstehen
In Deinem Schicksalsplan?
Wer Deine Biele sehen,
Und was Du hälft, umfah'n?
Du löseft, was wir binden,
Du stürzeßt, was wir bau'n;
Wir können's nicht ergründen,
Wir können nur vertrau'n.

Du liebft mich ja nicht minder,
Als den geringsten Wurm.
Du hüteft Deine Kinder,
Du segneft fie im Sturm;
Läff'ft sie ihr Bestes finden
Oft unter Noth und Grau'n;
Wir können's nicht ergründen.
Wir können nur vertrau'n.

Mit immer wachsendem Erstaunen sehe ich in die Tiefen der göttlichen Haushaltung hinein. Ich verliere mich in ihnen. Wunder drängen sich an Wunder. Ich begreife auch das allerkleinste und das allernächste derselben nicht, und selbst die verwegenften meiner Muthmaßungen verfrummen. O Gott, Unsichtbarer, Du, bei dem allein Macht, Größe, Weißheit und Heiligkeit ist: was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkest? und des Menschen | Kind, daß Du Dich seiner annimmst? — O, wie schattenhaft, wie ganz nichts erscheinen mir alle Güter dieser Erde; wie unbedeutend ist der Mensch selbst in diesem Abgrund der Unendlichkeiten! Eine schauervolle Bangig= keit, ein verzweifelnder Kleinmuth will mich ergreifen, wenn ich meine Nichtigkeit in dem Unermeßlichen Deines Weltalls erwäge. Es ist mir, als wäre ich Deiner Sorge Zu den majestätischen Schauspielen, welche die Natur in nicht werth. — Und doch, Vater der Ewigkeiten, läßt ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit zuweilen darbeut, ges mich Deine Gnade nicht sinken, und das Licht Jesu erhört die Gewaltigkeit der Sturmwinde. Wenn diese fich leuchtet meine Finsternisse. Bin ich denn Staub, wie in ihrer Kraft erheben, daß die Wälder erbraufen, die jene zahllosen Welten? und ist die Größe der Geister nicht Thürme zu wanken, die Berge zu erschüttern scheinen, eine andere, als die Größe der Körper? So ungeheuerbebt noch ängstlicher oft das leicht verzagte Menschenherz; jene Sonnen, jene Erden, ihre Wirkungen, ihre Bah-besonders wenn mit dem Schrecken des Sturmes fich die nen sind: der nach Deinem Bilde geschaffene Geist über-Finsterniß der Nacht verbindet. Der Aberglaube heidnischaut sie, berechnet sie, und erkennt Dich in ihnen. Du,scher Völker wähnt, daß es die Luftgeister sind, welche erhabener und herrlicher als Alles, was Du aus dem||im Kampf wider einander rasen. Doch auch unter den Nichts hervorgerufen, gestaltet, geregelt haft, Du wirst | Chriften fehlt es nicht an Aberglaubigen, welche den Sturms vor: menschlichen Geistern erkannt, gedacht, angebetet.wind für den geheimnisvollen Verkünder irgend einer bes Ich bin erhabener als die Schöpfung, welche mich um- vorstehenden unglücklichen Begebenheit des Landes, für firahit, denn ich durchforsche sie mit einer Göttlichkeit von die Anzeige vom nahen Tode einer hohen Person, oder Kraft, wie Du, Herr der Welten; Du aber das All des || dem Ausbruch eines Krieges oder einer andern Landess uferlofen Raumes, in dem Sonnen und Erden sich regen, || plage ansehen. Wie beinahe allezeit, ist auch hier die ich vom unendlichen Ozean nur einen Tropfen! Und doch aberglaubige Meinung daher entstanden, daß ungebildete spiegelt auch dieser Tropfen mir die Hoheit und Gottähn: || Leute in ihrer Unwissenheit dasjenige mißverstanden haben, lichkeit meines unvergänglichen Geistes ! was vernünftige Leute als sehr natürliche Wirkungen gez |

-

Wie erhebend, wie tröstend wird mir dieser Blick auf|| deutet hatten. Wohl melden Orkane oder heftige Stürme meine Stellung im Weltall, und -Gott aller Erden allerlei Unglücksfälle an, nicht die erst geschehen sollen und Sonnen! mein Verhältniß zu Dir. Ich bin Dein und mit ihnen auffer Verbindung sind, sondern folche, Kind. Du hast mich geliebt und hervorgezogen. Miria-die sie selbst verursachen, und die wir erst später erfah den Deiner erschaffenden Wesen ahnen, kennen Dich nicht;ren: Schiffbrüche auf dem Meere, Feuersbrünste, Zus Miriaden wissen ihr eigenes Dasein nicht. Aber ich, im|| sammensturz einzelner Gebäude und andere Ereignisse. Hochgefühl meines Seins, ich habe Dich in anbetenden Gedanken, Dich in meiner Erkenntniß und Liebe. Sollte ich wohl jemals verzagen, wenn es mir an kleinlichen Bedürfnissen auf Erden fehlt? Sollte ich nun jemals ver: zweifeln, wenn sich meine Schicksale verfinstern? - wenn irdisches Elend, wenn Schmach und Lod dräun? Was ist auch Elend, was Tod? Ich hebe meine Augen in die Höhe; Du sprichst: Ich bin der Herr, Dein Gott! Wandle vor mir und fei fromm!

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Wegen solcher Unglücksbegebenheiten, und weil fle uns oder unsere Freunde und Bekannte treffen können, find daher wohl auch Personen, welche nichts weniger als aber glaubig find, während der tobenden Winde in forgenvol ler Unruhe, und sehnen sich nach dem Augenblick zu= rückkehrender Luftstille. Die Besorgniß wird durch das Schauerliche der großen Naturerscheinung erhöht. Denn es scheint unter der Macht heftiger Orkane das ganze Weltall um uns her in Aufruhr. Die Wolken des Hime

mels fliegen schnell und finster dahin, von der Geißel des und dem Monde, diese Keime abwechselnd zu wecken oder Windes verfolgt; finstere Staubwolken steigen kreisend || zu unterdrücken; und so mußten aus den weiten Fernen empor vom Boden und wandeln über die Ebenen wie un=|| des Himmels entlegene Weltkörper die Diener unserer Ge= geheure Rauchsäulen. Die Bäume, groß und klein, ver- || fundheit, die Pflege unsers Wohlseins werden. worren, umhergeriffen, beugen sich feufzend; ihr Zaub Wenn im Waffer ein volles Gleichgewicht ist, so steht fliegt; man hört das Krachen ihrer gebrochenen Aeste.es stille; so wird es mit der Zeit faulend. Sobald das Die hohen Wälder heulen geschlagen. Es fallen die mäch=|| Gleichgewicht aufgehoben, auf einer Seite das Wasser tigsten Tannen des Forstes wie Halme gebrochen; ihr erhöht wird, fließt es nach der niedrigen Stelle hin und Sturz ist zerschmetternd über andere. Der Boden regt ||reiniget sich durch die Bewegung. Eben so ist es mit der fich über den zuckenden Wurzeln der vielhundertjährigen Euft. Ihre innern Bewegungen, nämlich die Winde, find Eichen. Die Thiere flüchten zitternd in ihre Höhlen. Die nur Störungen vom Gleichgewicht ihrer innern Theile. Vögel verbergen sich angsvoll. Die Menschen verstehen Dieses Gleichgewicht der Luft, und daß sie nicht überall gegenseitig ihren Ruf nicht mehr; denn die ganze Natur gleich schwer sei, wird am meisten gehindert durch Wärme ist Stimme geworden. Jeder Strauch, jeder Stein, jedes und Kälte, oder durch abwechselnde Verdünnerung und Gebäu gibt Töne und Geschrei. Die Ziegel prasseln von Verdichtung der Luft. Jedermann weiß, daß man die den Dächern und Wohnungen. Man fürchtet den Sturz Luft durch Wärme verdünnen und leichter machen kann. der erhabenen Thürme. Die Gebäude werden erschüttert. || Darum steigt der Rauch gen Himmel, weil er warm und Aber der Geist des Christen bleibt unerschüttert. Er folglich leichter ist, als die übrige Luft um ihn her. Er, fieht in der Furchtbarkeit des Sturmes, in der Entset: || weil er warm ist, dehnt die mit ihm verbundene Luft aus, lichkeit des empörten Elementes, die fegnende Hand sei und drängt wegen seiner Ausdehnung die übrige von setnes Gottes. nem Plaße. So entsteht eine Lufterschütterung. So steigt Denn wie grauenvoll auch der Anblick des Sturmwin- || im Wasser vom Boden des Gefäßes eine Luftblase_aufdes und wie gefährlich seine Herrschaft ist, besonders ein: wärts, weil sie leichter als das Wasser ist. Je größern famen Schiffen auf den Meeren, die oft von ihm in die Raum ein Rauch oder Feuer einnimmt, je größer ist naLiefen der Wogen niedergerissen oder an Klippen zer-türlich auch die dadurch bewirkte Luftbewegung. Daher schmettert werden, ist das Alles doch im Ganzen nicht wird man gewöhnlich bei großen Feuersbrünsten Wind in verheerender und verderbenvoller, als jede andere große ihrer Nachbarschaft verursacht sehen. Naturerscheinung; vielmehr eben so wohlthätig für das Ganze, dem nur ein kleiner Theil geopfert wird.

So wie einerseits die durch Wärme verdünnte und ausgedehnte Luft die kältere von ihrer Stelle zurückdrängt, Dies wird uns um so deutlicher, wenn wir uns erin: || firebt anderseits die kältere oder dichtere Luft, in diejent= nern, daß die Luft, in der wir umherwandeln, die wir gen Räume hinzufliessen, wo durch die Verdünnung der athmen, die sogar mit ihren feinern Stoffen unsere Ge- Luft gleichsam weniger Luft vorhanden ist. So entsteht fundheit nährt, gleichsam ein weites, den ganzen Erdball || ein unsichtbares Durcheinanderströmen. Wir bemerken umgebendes und hoch über ihn hinausgehendes Meer ist, dies schon in erwärmten Simmern, wenn eine Thür gegen in welchem wir leben und uns bewegen, wie der Fisch) sich) || die kalte Luft geöffnet wird, im Kleinen. Es fähr obers in einer dichtern Flüssigkeit, nämlich im Wasser, bewegt. | halb der Thür ein warmer Luftzug aus dem Zimmer, unDer Fisch, aus dem Wasser gehoben in die feinere Flüfterhalb stürzt die kältere Luft zum Zimmer herein. Die figkeit der Luft, stirbt. Der Mensch, wenn er sich über bewegliche leichte Flamme einer Kerze weht im obern Luftden Luftkreis, der sein eigenthümliches Element ist, hinzug zum Zimmer hinaus, unterhalb aber in demselben ausbegibt, wenn er entweder in den Luftschiffen über die Augenblick zum Zimmer hinein. Wolken des Himmels emporzufteigen wagt, oder die Gi pfel der höchsten Gebirge erklettert, wo keine Pflanze, || auch kein Moos, keine Flechte, mehr gedeihen mag, verliert das Vermögen zu athmen; seine Kräfte schwinden, das Blut dringt ihm aus Lippen und Augen hervor.

So ist hier im Kleinen das Räthsel vom Ursprung der Winde und Stürme im Großen erklärt. Daher füh: len die Inseln und Küstenländer, deren Boden von der Sonnenhite mehr erwärmt wird, als der Spiegel des Wassers, fich am Tage meistens von Seewinden gekühlt, Auch andere Aehnlichkeit hat, rücksichtlich auf das die nach den verdünnten Lufträumen ftrömen. Daher, Lebensvermögen, das Element des Wassers mit dem Meere wena die Sonne die Luft der füdlichen Erdhälfte stärker der Lüfte. Stillstehende Wasser werden zu faulen Sümerwärmt, und bei uns Winter ist, strömen die Winde pfen; werden den Fischen, die in der beweglichen und im mer erneuten Fluth fröhlich baden, giftig und tödtlich. So würde das Luftmeer, in welchem wir wandeln, uns giftig und tödtlich werden, ein faulender Sumpf pestilen zialischer Dünste, eine ungeheure Quelle des allgemeinen Todes für Alles, was auf Erden wohnt, nicht nur für Menschen, nein, auch für Thiere und Pflanzen, wenn die beweglichen Luftwellen nicht in beständiger und zuwei-|| durch Wärme ausgedehnt isk. len in starker Regung wären.

häufiger von Norden und Often nach jener Gegend hin. Daher weht gewöhnlich Nachts von den Inseln und Länderküsten ein sogenannter Landwind gegen das Meer, weil sich das Meer schneller erkältet, als der Erdboden, und weil die von demselben erwärmte Luft sich nun stärker ge= gen die über den Gewässern erkaltende Luft ausdehnt, welche weniger Widerstand leistet, je weniger sie selbst

So entstehen jene großen Strömungen im Luftmeer, Und dafür sorgte der, dessen Liebe das Weltall gebaut || die oft uns erquicken, oft uns erschrecken; jene Luftströme, hat. Seiner Almacht waren unzählbare Mittel zu Ge: || die uns bald als laue Westwinde schmeicheln, bald als bot, das Luftmeer in beständiger Erschütterung zu erhal- Orkane befchädigen. Sie kommen, wir wissen nicht von ten. Er legte diese Mittel, die Keime der Sturmwinde, wannen, sie ziehen, wir wissen nicht wohin sie fahren. in die Natur dieses Elementes selbst. Noch kennt sie der Ihre Richtung ist so mannigfaltig, wie ihre EigenschafMensch nicht alle, doch schon viele. Er gebot der Sonne || ten sind. Bestimmt fahren viele aus unbekannten Höhen

heiß und erstickend. Die Thiere retten sich in ihre Höh len; die Menschen schlieffen sich in ihre Wohnungen eins Wer hinaustritt, dem schlägt eine Hiße entgegen, wie aus der Gluth eines Ofens. Die Menschen hören auf zu arbeiten. Sie sind matt und erschlafft. Die Freude ist von ihnen gewichen. Das Laub der Bäume, das Gras des Feldes welkt hingesenkt. Die ganze Natur will vers schmachten.

gegen die Erde nieder; andere von der Oberfläche des Erdbodens aufwärts gegen die Wolken; andere gleiten, wie ein Wasser, über die Länder hin. Oft strömen zwei entgegengefeßte Winde über einander hin; der eine in der Tiefe, der andere in der Höhe. Zuweilen stürzen fie gegen einander, und verursachen bei ihrem Zusammenprallen furchtbare örtliche Stürme, die, Alles zerschmetternd, wie zwei gegen einander fahrende Meereswogen fich aufwärts drängen, Wirbel schlagen, Bäume entwurzeln und weg- Aber die göttliche Weisheit hat es geordnet, daß weschleudern, oder große Laften emporheben, und Dächer der dieser Wind, noch jeder ihm ähnliche, von langer entführen. Der ganze Dunstkreis wird von ihnen be- Dauer ist. Z. B. der schreckliche Chamsin, der in Aegyps wegt und aufgerührt. Stoß auf Stoß folgen die Winde, ten nach der Nachtgleiche im Frühling folgt, und aus dem mit abwechselnder Stärke, wie die Ringe auf der Ober- Innersten Afrika's brennend hervorströmt, währt nur zwei fläche des Wassers, wenn dessen Ruhe eine hinabgestürzte | bis drei Tage. Aber dann ist ganz Aegyptenland in Gluth Last stört. versunken. Die Luft ist finster grau, wie voler Staub.

Die Stürme find aber weit häufiger und stärker in Die Sonne scheint trübe hindurch, wie eine bläulich-roth den höhern Regionen des den Erdball umgebenden Luft- glühende Kugel. Die Hiße wird allen lebendigen Wesen meers, als in der Tiefe. Auf den Höhen der Gebirge unerträglich. Gras und Pflanzen verdorren in wenigen rafen oft Orkane, während die bewohnten Thäler darun-Stunden. Den Bäumen entfällt schnell das Laub. Die ter in tiefer Stille ruhen. Das mag jene Naturkraft be=|| Steine und Mauern, das Eisen und Wasser werden heiß. wirken, welche, droben in größerer Menge gesammelt, Der Umlauf des Blutes in den Adern stockt; man fann auch die Erscheinung der Gewitter und Blige, der Nord-nicht mehr athmen. Das Innere des Mundes und Hal lichter, und andere große Schauspiele erzeugt. In ties fes wird trocken. Alles scheint in dieser allgemeinen Gluth fern Gegenden aber vermehren sich Stärke, Wuth und verderben zu müssen. Dann entfliehen die Thiere in Fels Verwirrung der Winde, wenn ihr Strom zwischen Ber-fenspalten, Höhlen und Klüfte, oder bohren ihre Köpfe gen eingeklemmt, oder von Bergen zurückgeworfen wird. in die Erde. Die Menschen verschliessen sich in ihre Woh, Inzwischen ist die Geschwindigkeit des Windes nicht nungen, in Keller und Gruben. Ganz Aegypten scheint so groß, als man gewöhnlich glaubt. Man hat darüberausgestorben, so lange der Chamsin geht. mancherlei Messungen angestellt, theils durch leichte, flie Nicht minder furchtbar erscheint in Arabien und an gende Körper, oder Bewegungen eines Rades, oder durch den Küsten Persiens der Giftwind Samum. Schon in Messung des Ganges der Wolken oder ihres Schattens. || der Ferne, kündet er sein Kommen durch eine glühende RōGewöhnliche Winde durchlaufen im sechszigsten Theil einer the in der Luft an. Die Welt scheint in Flammen zu stes Minute, das heißt, binnen einer Sekunde, kaum sechs hen. Was er im Fortzuge Lebendiges berührt, ist plögs bis zehn Fuß; starke Winde, gegen die ein Fußgängerlich des Todes. Menschen und Thiere entgehen ihm nur, nur mühsam angeht, zwanzig bis vierundzwanzig Fuß. indem sie sich schnell auf den Boden werfen, und Mund Sehr schnelle Rosse können aber in einer Sekunde wohl || und Nase in die Erde oder in den Sand verbergen. Der fünfzig Fuß und darüber zurücklegen. Ein Sturmwind Samum geht über sie hin. Ein erstickender Schwefelge von folcher Schnelligkeit reißt schon Mauern nieder, und ruch durchdringt Alles. Man hört ein dumpfes Zischen entwurzelt die stärksten Bäume. Die allerheftigsten und und ein Knistern, wie vom Feuer. Doch binnen einer schnellsten Stürme, die ganze Wälder niederstürzen, durch=|| Viertelstunde ist das schauerliche Wesen vorüber, und die fahren aber auch hundert und mehr Fuß in einer Sekunde. || Luft wieder rein und heiter.

Doch fie sind selten. Je schneller der Zug des Windes, Ganz anders äuffern sich an den Ufern des Senegal. je größer ist seine Macht. Kann doch schon ein Luftstrom, ftromes in Afrika die Tornado-Stürme. Eine drückende der nicht schneller läuft als ein Mensch, Mühlen treiben. Schwüle der Luft geht ihnen voran. Düftere Wolken erWas vermag der schnellste? Unter entfeßlichem Geheul || heben sich zwischen Osten wid Mittag, und färben dort erschüttert er die stärksten Wohnungen, bricht er Wälder | den Himmel schwarz, von einzelnen Blißen durchzuckt. wie dürres Schilfrohr, stürzt er Felsen von den Berggi: Man verspürt auch nicht das Wehen eines Lüftchens. Alles pfeln, treibt er Flüffe in ihrem Laufe emporschwellend zu=|| ist_in_Todesstille. Menschen und Thiere verkriechen sich. rück, und hebt er schwere Lastwagen auf.

Immer finsterer wird die Luft. Nichts regt sich weit umher. Plöglich stürzt ein Alles verheerender Sturm eiskalt und mit Braufen und Heulen durch die Landschaft. Pals men brechen. Hütten zertrümmern. Schiffe stürzen um.' Donner, Blik und Regengüsse bilden das Gefolge des vorübergegangenen Sturmes.

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Bewundernswürdig, wie die Gewalt der Winde, ist ihre verschiedene Eigenschaft, die sie oft nur von den Gegenden annehmen, aus welchen sie zu uns kommen. Die über das Weltmeer ziehen, bringen Feuchtigkeit und Re: gengüsse; die, welche weite Landstrecken durchstreifen, bringen Trockenheit. Einige erscheinen abwechselnd; ans Wie groß, wie wunderbar erscheint Gott in allen sei= dere regelmäßig zu gewissen Tages- und Jahreszeiten; nen Schöpfungswerken! Schrecklich sind zwar die Wirs andere in manchen Weltgegenden find fast immer von einer- kungen jener Stürme, dieser Boten seines Willens; aber lei Weltgegend kommend. Die einen tragen auf ihren gewiß sind sie auch wohlthätig, und zum großen schönen Flügeln Wetterwolken, die andern Thau und Fruchtbar: Zweck des Ganzen unentbehrlich. Auch wenn wir diesen keit; manche führen Verderben und selbst den Tod mit sich. || Zweck nicht erkennen, dürfen wir es nicht bezweifeln, da Wenn, von den glühenden Sandwüsten Afrika's her, wir die Güte and Barmherzigkeit des Schöpfers überall der heiffe Wind nach Europa zieht, den sie Sirocco nen und selbst da oft wahrnehmen, wo nur Zerstörung herrnen, wird die ganze Luft, die er durchfährt, schwer und lschen zu sollen scheint.

||

So ist jener scharf austrocknende Wind, welcher un- Kurzsichtigkeit oft, ohne daß ich es glaube, zu meinem ter dem Namen des Harmattan bekannt ist, die größte eigenen Schaden, wünsche! Er, der alle unsichtbaren Wohlthat für die Gegenden Afrika's, welche, statt des Faden des Schicksals in seiner Hand zusammenhält; er, Winters, eine lange und anhaltende Regenzeit haben. || der allein weiß, wohin er mich durch die Finsternisse meiDenn die überhandnehmende Feuchtigkeit bedroht das nes Daseins führen will; er, der mich wahrlich nicht ganze Land mit Versumpfung; alle Niederungen sind vergebens hineingerufen hat in das Weltall, und zum überschwemmt; die Menschen erkranken an bösartigen Genoffen des Lebens, und zur Erkenntniß seiner Macht Fiebern und Rühren. Plöglich tritt der Harmattan von und Herrlichkeit er läßt mich nicht verderben. Und Norden her ein. Der Himmel ist wie vom Nebel bedeckt || wenn es mir auch böse geht, und ich Trübsal leide und trübe und ohne Gewölk. Der Wind bläft heiß und || kann ich sagen, daß es wirklich böse sei? Erwarte doch trocken. Niemand kann sich ihm ohne Lebensgefahr aus- || ruhig und vertrauensreich den Ausgang, dann wirst du feßen. Er ist so trocken, daß ihm preisgegebene Thiere erfahren, wie er es mit dir wohlgemeint hat, selbst nach wenig Stunden umkommen; daß den Menschen die dann, wenn du glaubteft, er habe dich verlassen und vers Lippen aufspringen, und die Augen sich entzünden; daß fäumt. die Landseen und Pfüßen schnell versiegen; daß alles Geben wir doch unsern thörichten Vorwiß und den Holzwerk zusammenschwindet und reißt. Aber die allges vermessenen Stolz auf, flüger zu sein als der, welcher meine Nässe ist dann verschwunden nach wenigen Tagen, die Verhängnisse regierte, che wir auf Erden waren, und alle Krankheiten, welche Folgen der nassen Jahres: || und sie weislich leiten wird, wenn wir nicht mehr hier zeit waren, find durch den Harmattan eben so plöglich sind! Wie können wir die Fügungen dessen beurtheilen, geheilt. wie können wir die Zwecke dessen begreifen, der aus den

Also werden die Windstürme, wie graufenhaft auch || Stürmen segnet, und aus den Gewittern Ueberfluß und zuweilen ihre Gestalt fein mag, nur Diener der göttli-Fruchtbarkeit sendet? Was wissen wir von seinen Rathschlüfz chen Gnade gegen das menschliche Geschlecht. Wie sie in fen, wir, die wir nicht einmal einsehen und begreifen, den heiffen Himmelsstrichen die Erde nach der langen wie er den Grashalm gebaut und die Mücke belebt Regenzeit austrocknen und fruchtbar machen; wie sie dort hat, die ihr kurzes Daseinfreudig im Sonnenstrahl vertanzt? Fäulniß verhüten, und Krankheit heilen: so müssen ste Und wie sehr wir uns auch kümmern, wie bitter wir in den falten Gegenden des Erdkreises das Eis von den auch über unsers Loos murren: Gott, der Allgütige, der Ufern der Länder und Inseln wegbrechen, damit die Alleinweise, hat es beschlossen; und Himmel und Erde Meere schiffbar werden; müssen fie jenen winterlichen wirken zusammen, den heiligen Beschluß des AllmächtiFluren, wo die Erde nicht mehr Kraft hat, Bäume her: gen zu vollstrecken. Wozu dein Kummer, wozu dein vorzubringen, aus gemäßigten Ländern Treibholz mit || Murren, als dir selbst und vielleicht auch Andern Beden Wellen herbeiführen, daß die einsamen Bewohner weise deiner Thorheit zu geben, wie das unmündige, uns der Schneefelder sich Hütten bauen und erwärmen können.verständige Kind, welches den liebevollen und erfahrnen Wahrlich, bei diesem Anblick der weisen Fürsorge Aeltern wider feinen Willen und doch zu seinem wahren des Weltenkönigs für sein unermeßliches Reich, bei die- Glück gehorchen muß! fem Anblicke seiner Wundermacht, in welcher er den Lauf Ja, je näher ich Dich, mein Gott, mein Vater, in und Einfluß entfernter Welten des Himmels mit dem Wohl- Deinen Werken erkenne, aus denen Du zu mir und zu fein von einzelnen Bewohnern unsers Erdballs verknüpft; || allen Deinen Erschaffenen täglich redest, je lebe.diger bei dem Anblicke der unbändigen Sturmwinde, die selbst || überzeugt mich Alles, daß das wohlgethan ist, was Du in ihrem schauerlichsten Walten nur Diener seiner ewigen thust. Freilich finde ich wohl noch viel Böses in der Welt, Huld für das menschliche Geschlecht sein müssen wer aber das Böse ist nicht Dein Werk, sondern es ist die könnte da ohne Erstaunen, ohne Rührung, ohne Trieb Frucht des Widerspruchs vom menschlichen Herzen gegen zur dankbaren Anbetung des allein Anbetungswürdigen Deine weisen und unveränderlichen Weltgefeße; es ist bleiben? Wer sollte da länger zweifeln, daß auch das der Schmerz, den wir uns durch diesen Widerspruch felbft scheinbare Naturübel zulezt nur eine der fruchtbringend: verursachen; ein Schmerz, der uns hinwieder belehrend ften Segnungen fei? Wer könnte länger zweifeln, daß und heilsam ist. denen, die Gott gehören, nicht endlich alle Dinge zum Besten gereichen müffen?

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||

Nun, so will ich schweigen, und mit Ergebung in Deine Führungen gehen. Ich will mein eigenes Herz bessern, will meinen Stolz, meine Habsucht, meine Neigung zum finnlichen Wohlleben, meine Gehässigkeit gegen andere Menschen unterdrücken; will in der Weisz heit, Demuth und Nächstenliebe Jesu vor Dir wandeln: dann wird sich mit dem Bösen in meinem Gemüth zuz gleich das Böse vermindern, was ich auffer mir in der Welt so häufig zu finden glaubte.

Ja, ich spreche mit dem betagten Tobias, und aus der Fülle feiner Erfahrungen, und aus der Tiefe feines frommen Herzens: „Ich weiß es fürwahr, wer Gott dienet, der wird nach der Anfechtung getröstet, und aus der Trübsal erlöset, und nach der Züchtigung findet er Gnade. Denn Du hast nicht Lust an unserm Verderben. Denn nach dem Ungewitter läffeßt Du die Sonne wieder scheinen, und nach dem Heulen und Weinen überschüttest | Walte Du, mein Vater! ich kann nicht über mein Du uns mit Freuden. Deinem Namen sei ewiglich Ehre || Schicksal walten. Walte Du, denn ich würde oft mein und Lob, du Gott Jfreels! (Tob. 3, 22. 23.) Glück verstoßen, weil ich es verkenne, und oft mein Unglück verlangen, weil mich ein Schein betrügt. Walte Du! Und wenn es auch trübe wird um mich her, ist es hell in mir durch liebendes Vertrauen auf Dich! Und wenn ich auch Deine Führungen und Deine Werke nicht begreife, und mein schwacher Geift Deine Zwecke nicht

Wie kann ich doch zuweilen so kleinmüthig sein, das ich sehe, wie gnädig und mild er überall fein Regiment führt in der belebten und unbelebten Natur! Wie kann ich doch auch verzagen, wenn es mir nicht immer so geht, wie ich es in meiner Einfalt, und wahrlich in meiner

erkennt

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aber ich kenne Dich. Vater, Vater, ich || und bald will fich an Halmen und Zweigen statt seiner kenne Dich. Und wenn mir Vieles, was mir wohl theuer || der Silberreif hängen; bald der Schnee die erstorbenen ist, verloren geht aber Dich verliere ich nicht. Und || Fluren und die Straßen der Städte bedecken. Schon jezt wenn der Sturm des Lebens mich zu vernichten, droht ist in Ländern, die weiter gegen Mitternacht liegen, furchtbare Winterkälte. Die Gewässer find dort schon ich weiß es ja, Du segneft auch im Sturm. fester geworden, brausende Wasserfälle sind in ihrem Sturz erstarrt; Eisbrücken gehen über die Ströme; ties fer Schnee bedeckt Berge und Thäler, und der Speichel, welchen der Mensch aus dem Munde wirft, gefriert und fällt wie ein Hagelstück auf den Erdboden. So im Norden. Aber in den Ländern, welche auf der andern Seite des Erdballs liegen, unter unfern Fersen, blüht der Frühling in Millionen Blumen und glüht der Sommer mit verzehrender Hiße.

Wer darf denn mit Dir rechten?
Wer kennt sein bestes Loos?
Licht rufft Du aus den Nächten,
Glück aus des Unglücks Schvos.
Wenn Hoffnungsfterne schwinden,
Läff'st Du uns Sonne schau'n;
Wir können's nicht ergründen,
Wir können nur vertrau'n!

302.

Betrachtung der Witterungswechsel.
Erster Theil.

Psalm 111, 2.

Dein ist der Tag, Dein ift die Nacht,
Dein find des Jahres Zeiten;
Du rufft der Vülker gold'ner Pracht
Und den Unfruchtbarkeiten.

Du_sendest aus des Himmels Höh’
Uns Sonnenschein und Regen;

Und Thau und Nebel, Reif und Schnee
Wird uns durch Dich zum Segen.

Du wandelst groß und unsichtbar,
In Nähen und in Fernen;
Und wirkest still und wunderbar,
Mit Stäubchen, wie mit Sternen.

Dir, dessen weise Baterhand
Des Wetters Wandel führet,
Dir bringe jedes Volk und Land
Den Preis, der Dir gebühret.

Wir wissen, dies ist die Wirkung der Jahreszeit, oder der Stellung und Richtung des von uns bewohnten Weltkörpers gegen die Sonne, in seinem Lauf um dieselbe. Aber wissen wir auch, warum eine ganze Reihe von Jahren feucht und regnerisch bei uns wird, oder auch trocken? Wiffen wir auch, warum die Kälte des Winters früher eintritt oder später? Wiffen wir auch, woher es kam, daß gestern ein lieblicher Tag über uns leuchtete, und heute schon wieder Sturmwinde frostig und regenschwer daherbrausen? Oder warum noch vor wenigen Stunden die Luft rauh ging, und nun plöglich lau geworden ist?

Nur diese Fragen zu beantworten, müssen wir in das ganze Labyrinth der Schöpfung eindringen. Denn Alles hängt in ihr innig mit dem Andern zusammen. Das Höchste wirkt auf das Niedrigste herunter, und das Kleinste bestimmt den Gang des Größten. Daß wir heute Regen, morgen Sonnenschein, heute milde Witterung, morgen durchdringenden Frost erfahren, kann die Wirs fung von Ereignissen sein, die in Weltkörpern vorgegan= gen sind, welche viele Millionen Meilen weit von uns entfernt in den himmlischen Räumen schweben.

Groß sind die Werke des Herrn! Wer ih= Daß z. B. der Mond, aus seiner fünfzigtausend rer achtet, hat eitel Luft daran. So fang vor Meilen weiten Entfernung von uns, großen Einfluß auf Jahrtausenden der fromme Dichter, begeistert von der die Witterungsveränderungen habe: wer könnte wohl Majestät seines Gottes, die sich in den Schöpfungen daran zweifeln? Obgleich am körperlichen Inhalt wohl offenbart. fünfzigmal kleiner, als unsere Erde, zieht er doch, wo Auch ich werde nicht satt, die Herrlichkeit des Aller-||er senkrecht über den Weltmeeren steht, dieselben empor, höchsten in seinem Wunderreiche zu betrachten. Ach, ungeachtet ihrer Schwere; also daß fie, regelmäßig wie ivarum geht doch der größte Haufe der Menschen so kalter wandelt, zur Fluth anschwellen, und hingegen noth= und unempfindlich durch dies ewige Reich der Wunderwendig andere Orte abnehmen an Wassermenge. Kann umher, und bleibt lieber mit Entzücken vor dem elenden nun der Mond, vermöge seiner anziehenden Kraft, die Machwerk menschlicher Hand stehen? Warum ermahnen ungeheuern Lasten des Weltmeeres heben, daß sie wie die Lehrer des Volks, die Priester des Herrn, zur Anbe angeschwollene Wasserberge werden, die mit ihm forttung des Allmächtigen, ohne nur einmal den Blick auf | wandeln: um wie viel mehr muß er den leichten Dunstdie erstaunlichen Thaten Gottes zu richten? kreis bewegen, der die Erde umhüllt!

Sie sehen umher und suchen die Thaten Gottes, und finden sie nicht. Gewohnheit blendet sie. Augen haben fie, und sehen nicht mehr; sie haben Ohren und hö ren nicht.

Das Alltäglichste ist das Wunderbarste, und was jede Stunde bringt, ist das Unbegreiflichste.

Wer zweifelt, daß die Sonne, welche beinahe an derthalb Millionen Mal größer ist, als die Erde, auf der wir leben, durch Wärme und Licht den wichtigsten Einfluß aus Luftveränderungen habe? Aber wer ergründet die Ursachen ihres mannigfaltigen Wechsels in Kraft? Die Sonne ist ein dunkeler Weltkörper, wie unsere Erde, Ihr tretet hinaus und betrachtet den Himmel, den aber von einer hoch über ihr schwebenden blendenden Lichts Zug der Wolken, und forfchet, ob das Wetter schön oder hülle umgeben. Dem Einflusse dieser Lichthülle und ihrer schlimm werde. Noch einen Schritt weiter, und der Zau= || Strahlen danken wir unsere Tage, die Beleuchtungen des ber der göttlichen Macht würde euch mit Schaudern der || Mondes, und die Fruchtentwickelung des Erdbodens. Ehrfurcht erfüllen. Oft aber zerreiffen die Glanzwolfen der Sonne, und ihr dunkeler Körper wird de wischen sichtbar. Man nennt folche dunkele Stellen in der Lichthülle gewöhnlich schwarze

Unsere Wälder und Felder wollen öde werden. Die Lüfte werden rauher. Der Thau des Morgens hört auf,

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