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Der

christliche Cultus

nach.

seinen verschiedenen Entwickelungsformen
und seinen einzelnen Theilen

historisch dargestellt.

Mit zwei Nachträgen

über das christliche Kirchenjahr und über den
kirchlichen Baustyl,

se wie mit ausführlichen Inhaltsverzeichnissen und Registern
versehen.

Bon

Dr. Heinrich Alt. X

Berlin 1843,

bei G. W. F. Müller.

BURDACH

BR125 AG

Vorwort.

Ein neues christliches Leben durchdringt in wachsendem Selbstbewußtsein mehr und mehr alle Kreise der Gesellschaft, und immer freier tritt, wo er einmal angeregt ist, der christliche Sinn, auch in den äußeren Lebensverhältnissen sich geltend machend, hervor.

Wie aber überall und zu allen Zeiten, so äußert der, jeglicher Lebensentwickelung zum Grunde liegende Antagonismus auch auf dem Gebiet der christlichen Kirche seinen Einfluß. Dem immer entschiedener hervortretenden christlichen Geist tritt in gleicher Weise immer entschiedener der antichristliche gegenüber; und jemehr auch er alle Kreise der Gesellschaft zu durchdringen strebt, desto durchgreifender bildet sich die Scheidung zwischen den, das Evangelium Bekennenden und den dasselbe Verneinenden aus, so daß der wahrhaft evangelische Christ dem gläubigen Christen in der katholischen oder griechischen Kirche in der That innerlich näher verwandt ist, als manchem Confessionsgenossen, der auf seinen Irrfahrten durch) die dürren Steppen des Unglaubens das Brot und Wasser des Lebens nirgends gefunden hat, und darum sich und Andere überredet, dergleichen Dinge gehörten nur in die Mährchenwelt der Kinder.

Ob diese immer sichtbarer hervortretende Scheidung ein Fingerzeig ist, wie und in welcher Weise die Vollführung des, vom Herrn verheißenen, großen Unionswerkes geschehen wird, und ob wir uns der Zeit nähern, da die, gegenwärtig noch durch confessionelle Differenzen im Dogma und Cultus getrennten Gläubigen, im Gegensaß zu den das Evangelium Zurückweisenden, sich zu Einer christlichen Kirche und zu Einem christlichen Gottesdienst vereinigen werden dies sind Fragen, auf die sich noch nicht antworten läßt, und der unbefriedigende Erfolg der bisherigen Unionsversuche hat dargethan, daß sie noch zu voreilig waren. Jedenfalls aber ist es, da einerseits jeder Christlichgesinnte zur Erreichung dieses großen Zieles mitzuwirken hat, andrerseits der Einzelne, schon zu seiner eigenen Sicherstellung vor den immer zudringlicher werdenden Anmuthungen der Gegenpartei, mehr, als je, des lebendigen Bewußtseins seines kirchlichen Verbandes mit andern Gläubigen bedarf, für die Glieder der Gemeine gegenwärtig doppelt nothwendig, daß der kirchliche Sinn mehr und mehr geweckt werde, daß sie in der Kirche wiederum heimisch werden und den Gottesdienst, um ihn richtig würdigen zu können, besser verstehen lernen.

M106623

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Wie wenig aber namentlich in der leßteren Beziehung bisher für das größere Publikum geschehen ist, bedarf keiner weiteren Erörterung. Man erinnere sich des heftigen Widerspruches gegen die neue Preußische Agende, oft gerade in Punkten, in denen ste nur die urdhristliche Praris wiederum geltend machte, und der wunderlichen Urtheile, die so häufig über den Cultus einer andern Kirche, und zwar, je mangelhafter die Einsicht ist, in desto verleßenderer Weise gefällt werden.

Richtigere Urtheile über die verschiedenen Cultusformen aber und regeres Interesse an dem kirchlichen Gottesdienst überhaupt lassen sich erst dann erwarten, wenn auch die Nichttheologen über das Gewordene durch den historischen Nachweis, wie es wurde, ge= nauer unterrichtet sind, als es in dem gewöhnlichen Schul- und Confirmandenunterricht geschehen kann, oder zu geschehen pflegt, und ich habe erreicht, was ich erstrebte, wenn ich durch die vorliegende Schrift zu diesem besseren Verständniß beigetragen habe.

Was die Darstellung anbelangt, so glaubte ich dem Bedürfnisse des größeren Publikums am besten zu genügen, wenn ich, statt eine streng systematische Darstellung des christlichen Cultus, oder eine Geschichte desselben im Sinne der Schule zu liefern, den Leser selbst in die Kirche eintreten ließ, um ihm dort im Einzelnen über das Einzelne die nöthigen Aufschlüsse zu geben. Diese Behandlungsweise `machte es einerseits möglich, bei aller Kürze in den einzelnen Abschnitten auf Manches genauer einzugehen, als es bei einer in allgemeineren Umrissen von Zeitraum zu Zeitraum fortschreitenden Darstellung hätte geschehen können, und gewährt andrerseits dem Leser den Vortheil, daß er an jedem einzelnen Abschnitt ein geschlossenes und für sich verständliches Ganzes hat.

In Betreff der Ausdrucksweise habe ich den, unter dem Namen ,,Sprache der Schule" bekannten wissenschaftlichen Jargon absichtlich vermieden; es lag mir mehr daran, denen, welche ihn nicht verstehen, verständlich zu reden, als die, welche ihn für das untrügliche Merkmal wissenschaftlicher Bildung halten, zu überzeugen, daß auch ich ihn reden kann.

Ebenso haben die in den Noten beigefügten Citate nur den Zweck, die im Terte gegebene Darstellung als quellengemäß zu_rechtfertigen. Mit ihnen prunken zu wollen, konnte mir nicht einfallen: denn wer in die Mysterien der Citatengelehrsamkeit einigermaßen eingeweiht ist, weiß, wie wenig dazu gehört, nicht nur eine „Wolke", sondern ein ganzes Ungewitter von Belegstellen aus den Kirchenvätern zusammen zu bringen.

I

Zum Schluß füge ich noch hinzu, daß ich auch den Gottesdienst der englisch bischöflichen und der russisch-griechischen Kirche durch eigene Anschauung kennen gelernt habe.

Juhaltsverz e ich n i ß.

(Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen. )

1. Der Ursprung der Sonntagsfeier.

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S. 1-6.

Grund derselben 1. Heiden, nicht zur jüd. Sabbathfeier verpflichtet 2. N. T.liche Stellen für die Sonntagsfeier 3. 4. Zeugnisse (des Barnabas, Plinius, Justinus d. Märt., Tertullian, Origenes) für die Sonntagsfeier 4. 5. Gesez des Kais. Konstantin über dieselbe 6.

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Praxis der Dositheaner 8.

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S. 6—17.

II. Der Sonntag, ein Ruhetag. Mosaisches Geseß über die Sabbathruhe 6. Sabbathruhe seit dem Zeitalter der Makkabäer 7.Jüdische Sazzungen 8. 9. Römische Feier der Feste 9. Eintheilung der Tage in Gerichts und heil. Tage 9. Verbot des Arbeitens an Feiertagen 10. Geseze Konstantins und seiner Nachfolger über die Sonntagsfeier 10. 11. Verfügungen der Concilien (zu Laodicea, Orleans, Mascou, Mainz, Rheims, Tours) über die Sonntagsfeier 11—13. Sonntagsfeier in England und Schottland 13-16. — Verein der Berliner Prediger zur Beförderung einer würdigen Sonntagsfeier 17.

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III. Der Sonntag, ein Tag der Heiligung, und seine got: tesdienstlichen Stunden.

S. 17-24.

Häusliche Undachtsstunden späterhin bis auf sieben

Jüdische Sabbathfeier im Tempel 17. 18. in den Synagogen 19. Kirchl. Sonntagsfeier der ersten Christen 19. 20. Die drei ursprüngl. Gebetstunden 20., vermehrt 21. — Vigilienfeier 21. Früh, Haupt- und Abendgottesdienst 22. Chrysostomus eifert gegen die, welche nur der Predigt wegen zur Kirche kommen 22. Nachmittagspredigten im christl. Alterth. 23. messen; Jagdmessen; Frühpredigt 23. Katechisationen (von Luther drin= gend empfohlen) 24. Aeltere Praxis bei denselben 24.

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S. 24-29. Gebetausrufer der Muhammedaner 24. Gebrauch der Klingeln und Metallbecken im Alterthum 25. Lautschallende Signale in den Zeiten der Christenverfolgungen nicht anwend= bar 25. Praxis in den Klöstern (Trompeten; Hammer; Hallelujah) — Hagiosideron und Simantrum 26. Erste Glocken im Orient im Accident Erfinder der Glocken 27. Glockentaufe, Beschreibung des Nitus 27. 28. — Lauten der Glocken bei Gewittern Wettergarbe 28. - Glockengeläute in der griech. Kirche 28. 29. Kirchenthürme; Zweck derselben Wetterhahn auf denselben 29.

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Berfügung gegen die EustaGenehmigung des Hausgottesdienstes im Orient 31., im OcGeldstrafe wegen Vernachläßigung der Kirche 33. Luther Erklärungen der Mystiker und Separatiften: (Bal. Weigel, Esaj. Stiefel, Jak. Böhme, der Quäfer und Labadisten) 35-41. H. G. Neuß: Widerlegung der Gründe des Separatismus 42.

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