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(Todes) Thal, so fürcht' ich doch kein Unglück, du bist bei mir, dein Stecken und Stab (deine Hülfe) trösten mich.

d) psalm 139, 7-12. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist, wohin fliehen, vor deinem Angesicht? Führe ich gen Simmel (in die Höhe) so bist du da; bettete ich mir in die Hölle (den Abgrund), siehe, so bist du auch da; nåhme ich Flügel der Morgenróthe (Bild der Schnelligkeit), und bliebe am åußersten Meer (den Gränzen der Erde), so würde mich doch deine Hand daselbst führen, und deine Rechte mich halten. Spräche ich, Finsterniß möchte mich decken: so muß die Nacht auch Licht um mich seyn. Denn auch die Finsterniß ist nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtet, wie der Tag, Finsterniß ist wie das Licht.

16. Dem vollkommensten Geiste kann nichts unmöglich seyn. Er kann ausführen, was er will a), d. h., was nicht mit seinen sittlichen Eigenschaften und den von ihm selbst ges gegebenen Gefeßen im Widerspruche steht b). Er gebietet über Alles, während er selbst von Niemanden abhängt, und keiner Pflege, keines Beistandes, keines Dienstes bedarf. Er ist allmächtig c).

a) Wenn Du irgend einen Gewaltigen der Erde mächtig nennest, so gedenkst Du dabei der tausend Schwerdter, die ihm unterthänig, der tausend Willen, die ihm unterworfen sind. Der Mächtige im Himmel bedarf keines Mittels und keines Helfers; er vermag Alles, wenn er will, durch sich selbst. Röm. 4, 17. Gott ru fet dem, das nicht ist, daß es sey. 1. Mos. 1, 3. Gott sprach: Es werde Licht und: es ward Licht. (Er wollte, da ward es!)

Psalm 115, 3. Unser Gott ist im Himmel (über Alles Merhaben), er kann schaffen, (vollbringen) was er will. b) suc. 1, 37. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Vergl. damit Hebr. 6, 18. Es ist unmöglich, daß

Gott luge (!). - Bei Gott ist nichts unmöglich, was er thun will, er hat aber nie den Willen, zu lügen, weil seine AU: macht mit Heiligkeit verbunden ist.

c) 1. Mos. 17, 1. Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sey fromm. pf. 33, 8-9. Alle. Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt. Denn so er spricht, so geschiehts; so er gebeut, fo stehts da. Vergl. Hiob 26.

17. Nie darfst Du indessen vor Gottes Allmacht wie vor der so oft mißbrauchten Macht sterblicher Menschen zittern: denn Gott verbindet mit ihr die höchste Weisheit und Hei: ligkeit, er wendet sie nur an zum Besten seiner Geschöpfe. Unweises Verfahren kommt von Unwissenheit; der Alles weiß, kann nicht anders als weise handeln. Die Weisheit Gottes entdeckst Du in der ganzen Natur a). Kein Verstand, den Du kennest, ist so großer Gedanken, so umfassender Entwürfe fähig. Gott allein verbinder mit den besten, der Vernunft entsprechendsten Absichten, die wirksamsten Mittel - er ist der Weiseste b).

a) Psalm 104, 24. Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet. b) Röm. 11, 33. welch eine Tiefe des Reichthums (unerschöpflicher Reichthum) beide, der Weisheit und Erkenntniß (Einsicht) Gottes. Wie gar unbegreiflich find seine Gerichte, und wie unerforschlich seine Wege! Jes. 28, 29. Der Rath des Herrn ist wunderbarlich und er führet es herrlich hinaus. Beweise der göttlichen Weisheit gibt jeder aufmerksame Blick in die Geschichte der Natur und der Menschen.

18. Ist schon in der äußern Sinnenwelt die Vollkom: menheit ihres Urhebers sichtbar, so spricht sie deutlicher noch sich aus durch so manche Wahrnehmungen in Deiner eignen, innern Welt. Blickst Du in die weite Natur um Dich her, so führt

Dich das Größeste, wie das Kleinste, zum Schöpfer. Achtest Du auf Dich selbst, so führen Dich alle Deine Anlagen und Triebe zum Schöpfer. In Deinem Innern findest Du ein Ges wissen (das Gewisseste im Menschen, die richtende Vernunft) zum Richter bestellt. Dieses Dir inwohnende Gesez führt nothwendig zu einem äußern Gesetzgeber a), und dieser kann kein anderer seyn, als derselbe Gott, welcher die Welt gei macht hat. Und wie der Anblick der Sinnenwelt Dich auf die Einheit, Unabhängigkeit, Macht und Einsicht ihres Urhebers zurückführte, so läst Dich dieses Geseß, das er selbst in Dein Herz schrieb, bei ihm auf eine Gesinnung schließen, die nur das Wahre und Gute will, und nur darum will, weil es wahr und gut ist.

a) Beispiele, wie das Gewissen schon frühzeitig zum Glauben an den Gesetgeber führte, geben Adam und Eva, 1. Mos. 3, 8—9. Kain, 1. Mos. 4, 8. ff. u. a. m.

So er:

19. Diese Wahrhaftigkeit, Weisheit und Heiligkeit des Gesetzgebers, welche Du thätig ins Werk zu richten sucht, siè sind die deutlichsten Offenbarungen der ewigen Quelle, aus welcher sie mitgetheilt wurden, wo fie in unnennbarer Volls kommenheit sich fort und fort erzeugen und bewegen. kennest Du in Deinen eigenen Anlagen zur Sittlichkeit das Urbild sittlicher Vollkommenheit a); so spiegelt sich die Gottheit im Göttlichen Deiner vernünftigen Natur; so ist Dein Herz ein Tempel des ewigen Geistes; so wirst Du Gottes inne durch ein göttliches Leben b).

a) 1. Petri 1, 15—16. Nachdem der Euch berufen hat und heilig ist, seyd auch ihr heilig (unsträflich) in allem Eurem Wandel. Denn es stehet geschrie ben: »Jhr sollt heilig seyn, denn ich bin heilig.« Kannst Du auch nie in dem Sinne heilig wers ben, wie Gott es ist, bei dem sich keine Veränderung und kein Bechs sel und überhaupt kein Hinderniß des Guten denken läßt; ist auch bei Dir, dem von allen Seiten so beschräntten Wesen, der höchfkë

Tugendgrad nie denkbar, doch sollst und mußt Du unausgeseßt nach der reinsten und edelsten Gesinnung streben.

Marc. 10, 18. Jesus aber sprach zu ihm : (einem Manne, der ihn guter Meister nannte) Was heißest du mich gut? Niemand ist gut (ganz und vollkommen gut), denn der einige Gott.

b) Matth. 5, 8. (Siehe oben S. 27.)

20. Wie Gott der vollkommenste Gesetzgeber ist, so ist er auch der gerechteste Richter. Er setzet die Folgen unserer Handlungen in das genaueste Verhältniß mit ihrer Würdigs teit. Er zieht im Laufe der Dinge alles Verborgene an das Licht. Kein Sünder entfliehet dem, der Alles erfüllet. Keine gute That läßt Gott unvergolten, keine böse unbestraft. Er belohnt aber, indem er den Tugendhaften selige Gefühle mits theilt; bestraft, indem er jedes Vergehen durch Uebel verschies dener Art, nach dem Grade der Verschuldung ahnder a). So wird die Summe des Guten vermehrt, jene des Böfen vermins dert und selbst durch die strafende Gerechtigkeit Gottes (auch sie ist Güte) das wahre Glück der Menschen befördert.

a) Rỗm, 2, 6–9. Welcher (Gott) geben wird einem jeglichen nach seinen Werken; nämlich Preiß, Ehre und unvergångliches Wesen denen, die mit Geduld in guten Werken (durch beharrliche Thäs tigkeit im Guten), trachten nach dem ewigen Leben. Aber denen, die da zänkisch (widerspenstig) sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber dem Ungerechten (der Ungerechtigkeit), Ungnade und Zorn (Strafe) Trübsal und Angst, über alle Seelen der Menschen, die da Böses thun.

5. Mos. 28, 66–67. Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher seyn. Des Morgens wirst du sagen, ach, daß ich den Abend erleben möchte! Des Abends wirst du sagen, ach, daß ich den Morgen erleben möchte, vor

Furcht deines Herzens, die dich schrecken wird. Vergl. Hiob 21, 17 ff.

21. Solltest Du an Gottes Gerechtigkeit zweifeln, weil Du bei einer oberflächlichen Ansicht der Welt findest, daß sichtbares Glück nicht immer die Folge des Rechtthuns, fichtbares Unglück nicht immer die Folge des Uebel: thuns ist a), und daß hier der rechte Einklang zwischen Würdigs keit und Verdienst nicht immer Statt finde; so erwäge, daß Deine jetzigen Ansichten anf die Außenseite beschränkt sind, und Du in diesen vorübereitenden Erscheinungen die tiefer liegende Auflösung aller Mißtöne nicht erwarten darfst; ja daß Du übers haupt nur Bruchstücke vor Augen hast, wornach das Ganze nicht beurtheilt werden kann.

a) Pred. Sal. 8, 14. Es sind Gerechte, denen gehet es, als hätten sie Werke der Gottlosen, und find Gottlose, denen gehet es, als hätten sie Werke der Gerechten. Vergl. Pred. Sal. 4, 1. ff. Matth. 23, 34-35. Joh. 16, 1-3. Beispiele, die gegen Gots tes Gerechtigkeit zu zeugen scheinen: Jesu Leiden und Tod, Jos hannes Enthauptung. Matth. 14, 1-10. Stephanus Ende. postelg. 7.

22. Und wenn die Vorsehung auch es zuließe, daß Laus sende im Mangel verschmachteten, während Einer im Ueberflusse schwelgte; daß ohne wirklichen Lebensgenuß Viele sich hier quälten, um durch einen martervollen Tod vom Leiden erlöset zu werden; so kann dieses Zweifel gegen Gottes Gerechtigkeit jenen nur einflößen, die Alles auf die Gegenwart berechnen, die Dauer ihrer Natur micht über das Grab verfolgen a), auf keinen Vergelter hoffen b) und die Reize jener Früchte nicht kennen, deren Samen im stürmischen Herbste des Erdens lebens für den heitern Frühling der Ewigkeit ausgestreuet wird.

a) 2. Petr. 3, 13. Wir warten aber eines neuen Simmels und einer neuen Erde, nach seiner (Gottes)

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