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»» Gott sei mit Ihnen, Sir! - Der Herr erbarme sich Ihrer«« seufzten wir ganz bestürzt. «

»» Ha, ha, ha! — Verdammt Ihr!— verdammt seid Ihr Alle! - Sterben? - Gott verdamm' mich! Ich will nicht sterben! Ich will nicht! - Nein! will nicht,«« schrie

nein!

Ich will will

er, als wenn er erwürgt würde. Wir sahen hin. Ja, er war verschieden ! «

Er wurde auf einem Diffenter-Begräbniß Plage in der Nachbarschaft, unter dem Namen Hardy, beetdigt; denn seine Familie wollte ihn nicht als ihr an gehörig anerkennen.

So lebte und starb, und ach! so lebt und stirbt wohl mancher Wüstling noch!

Fünftes Kapitel.

Der Gespenstsüchtige. *)

Wenige Gegenstände der medizinischen Literatur haben weitläuftigere und widersprechendere Fors schungen veranlaßt, als der Wahnsinn, in Bezie hung sowohl auf seine, entferntern und nåhern, Veranlassungsgründe, wie auch auf die beste Behandlungsart desselben. Da die Erfahrung jedoch die einzige Grundlage echter Wissenschaft bildet, so dürfte, um zu jenen allgemeinen Grundsågen zu ges langen, welche ais leitende Punkte für unsre pathologischen, wie therapeutischen, Untersuchungen über diese trügerische, fast unerforschbare Krankheit, die Manie, dienen können der leichteste und sicherste Weg zur Erreichung dieses Zieles dürfte, fage ich, derjenige sein, daß man bei dem Vors

*) Im Englischen »The Spectre - Smitten,« ein neuge: bildeter Ausdruck, dessen Veranlassung und Bedeutung im Laufe der Erzählung näher hervortritt, und den der Überseßer durch eine ähnliche deutsche Wortfügung wieder. geben zu müssen geglaubt hat. Anm. d. übers.

kommen eines jeden besonders ausgezeichneten und scharfausgeprägten Falles der Art denselben auf das Genaueste beobachtet, und sich bestrebt, na= mentlich auch alle die kleinern Züge und die flüch tig vorüberschillernden Erscheinungen aufzufassen, welche über die Beschaffenheit des Uebels vielleicht besser als irgend ein anderes Kennzeichen beleh. ren. Aus diesen Gründen widmete ich dem in der nachfolgenden Erzählung beschriebenen, höchst bemerkenswerthen und ergreifenden Falle, meine sorgsamste Aufmerksamkeit. Ich bin weit entfernt, alle meine darüber gemachten Beobachtungen hier vorzulegen; sondern ich theile nur diejeni= gen mit, welche mir einigen Anspruch auf die gleichzeitige Beachtung sowohl der årztlichen, wie auch der nichtärztlichen Leser zu haben scheinen. Die etwas seltsam und gesucht erscheinende Überschrift wird sich im Laufe der Erzählung selbst rechtfertigen.

Herr M. hatte sich in einer sehr zahlreichen Gesellschaft der glänzenden Gastfreundschaft Lady -'s erfreut, und sich erst sehr spåt — oder vielmehr sehr früh am Morgen, entfernt. Schöne Damen, Musik und Champagner hatten ihm fast den Kopf verdreht, und es war sein Glück, daß sich auf Steinwurfs Weite von dem Hause

welches er verließ, Miethwagen vorfanden. Er hüllte sich dicht in seinen Mantel, ging in ziem= lich gerader Linie auf dieselben zu, und nach we nigen Minuten war er im gewöhnlichen Schnekkengange dieser elenden Fuhrwerke nach Lincoln's Inn unterwegs. Denn Herr M. studirte die Rechte. Ohnerachtet aller so eben von ihm genossenen Berstreuungen und troß der Aufregung, welche eine lebhafte Unterhaltung, an der er in Gegenwart von etwa dreißig der feinsten Damen, ei nen vorzüglichen Antheil genommen, ihm verur: sacht hatte, fühlte er, daß eine ganz unerklär liche Befangenheit sich seiner bemächtigte. Schon während er noch in der Gesellschaft war, hatte er selbst bemerkt, daß er häufig sprach bloß um zu sprechen - daß die Kette seiner Gedanken fort während zerriß und daß er gegen die, mit denen er redete, eine`Ungeduld und Gereiztheit an den Tag legte, welche er indeß leicht als eine Wir kung großer geistiger Aufregung erklåren zu können glaubte. Ich hätte vielleicht schon früher er wähnen sollen, daß M. ein geistig höchst begabter junger Mann war, jedoch so, daß die Phantasie bei ihm überwog; und daß er an jenem Abend besonders mit seinem Lieblings-Gegenstande

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dem Dämonenwesen und Mysticism glänzt hatte, worauf er fast jede Unterhaltung, an welcher er Theil nahm, hinzulenken wußte. Er hatte sich vorzüglich über das Talent Herrn Maturin's, bei seinen Lesern die fürchterlichsten und entseßlichsten Vorstellungen zu erregen, verbreitet, und als Beispiel eine Stelle aus einer der Novellen desselben angeführt, in welcher der Teufel sich plôßlich seinem erblassenden Opfer in der Stille und dem Dunkel des Gefängnisses zeigt. Lange vorher ehe er seine Wohnung erreichte, war der Wein bei ihm verdunstet, und seine Aufregung ver schwunden. Er war so nüchtern und still wie je. -Warum? wußte er nicht, aber sein Herz schien ihm, je näher er Lincoln's Inn kam, immer schwerer und schwerer, seine Gedanken immer dů strer zu werden. Es schlug drei Uhr, als er in das finstre Portal des alterthümlichen Gebäudes eintrat. Die vollkommene Stille die von traus rigem Mondschein beleuchteten dunkelen Hallen der kalte zitternde Glanz der Sterne, dieß Alles kam zusammen, um den gereizten Zustand seiner Nerven noch zu erhöhen. Es war ihm wie er es mir beschrieb als wenn alle Gegen= stånde einen seltsamen, gespenstischen, übernatürli

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