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Erfahrung der "Fidelity and Casualty Co.",
New York, 1889-1903.

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Eine Uebersicht über den Umfang der Unternehmerhaftpflichtversicherung für die Jahre 1899-1903 bei 14 der größten Versicherungsgesellschaften gibt das "Insurance Year Book" Jahrgang 1904 (zit. von W. D. Kerr, in Report Bureau of Labor Statistics of Wisconsin, 1903-04, S. 434):

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Hilfskassen und Altersversicherung unter Leitung der Arbeitgeber.

Man bemerkt, daß die Unternehmer und Korporationen während der Jahre 1905 und 1906 viele Hilfskassen gegründet haben. Diese Bewegung ist durch verschiedene Ursachen ins Leben gerufen worden; der Erfolg der "Relief Departments" (Unterstützungskassen) der Eisenbahngesellschaften, welche wir in einem anderen Abschnitt behandelt haben, die Hoffnung, die immer wachsenden Beschwerden und Kosten der Prozesse des Haftpflichtgesetzes zu vermeiden oder zu vermindern, und der Wunsch, soweit wie möglich den Streit zwischen Arbeitgeber und Arbeiter zu beschwichtigen, haben wohl hauptsächlich dazu beigetragen. Dabei hat die Ausstellung der Versicherungseinrichtungen Deutschlands auf den Weltausstellungen in Chicago (1893) und in St. Louis (1904) eine einflußreiche Rolle gespielt. Es ist unmöglich, alle diese Einzelpläne in einer gemeinsamen Darstellung zu beschreiben; jeder Unternehmer ist seinen eigenen Ideen gefolgt, ohne den Anordnungen eines Staatsgesetzes gehorchen zu müssen. Die Folge ist eine bunte Reihe von Versuchen, welche weit voneinander abweichen und doch im allgemeinen bestimmte Richtungen und Grundzüge aufweisen. Wir wählen einige typische Beispiele der bedeutendsten Einrichtungen.1)

1. Westinghouse Air-Brake Company, Relief Department (Wilmerding, Pennsylvanien), im Jahre 1903 gegründet. Die Korporation verwaltet die Hilfskasse, bezahlt die sämtlichen Verwaltungskosten und 4 % Zinsen für die Fonds. Der Arzt wird vom Hauptverwalter der Korporation ernannt. Die Mitglieder des beratenden Ausschusses werden je zur Hälfte von dem Vorstand der Korporation und von den Mitgliedern der Kasseneinrichtung gewählt. besteht aus den freiwilligen Beiträgen der Mitglieder, den Zinsen von Kapitalanlagen und aus Zuschüssen der Korporation, falls solche nötig werden. Alle Arbeiter und Angestellten können Mitglieder der Unterstützungskasse werden; sie sind in fünf Lohnklassen eingeteilt: 1. Klasse, Mitglieder mit Gehältern von weniger als $ 35 monatlich; 2. Kl., $ 35-55; 3. Kl., $ 55-75; 4. Kl., $ 75-95; 5. Kl.. $ 95 und mehr. Kein Arbeitnehmer ist gezwungen, Mitglied der Hilfskasse zu werden; auch kann das Mitglied zu jeder Zeit, nach gebührender Kündigung, aus der Kasse austreten. Gewöhnlich verliert ein Arbeiter die Rechte eines Mitglieds, Wenn er aus dem Dienste der Korporation austritt. Die Beiträge betragen: 1. Lohnklasse, $ 0.50 monatlich; 2. Kl., $ 0.75; 3. Kl., $ 1.00; 4. Kl., $ 1,25;

1) Vgl. den Amtlichen Bericht des Reichskommissars für die Weltausstellung in St. Louis 1901". Berlin 1906, S. 515 ff.

5. Kl., $ 1.50. Der Arzt entscheidet, ob ein Arbeiter wegen Krankheit oder Unfall erwerbsunfähig ist.

Leistungen: Unfallentschädigung, während 39 Wochen der Arbeitsunfähigkeit: 1. Kl., $ 5.00 wöchentlich; 2. Kl., $ 7.50; 3. Kl., $ 10.00; 4. Kl., $ 12.50; 5. Kl., $ 15; dazu freie chirurgische Behandlung. Im Falle einer schweren Körperverletzung oder chronischen Krankheit kann der Arbeiter eine Pauschalsumme als definitive Abfindung erhalten. Das Krankengeld wird wie im Falle des Unfalls während 39 Wochen bezahlt. Das Sterbegeld beläuft sich auf $ 150. Ehe ein Mitglied die Unfallentschädigung erhalten kann, muß es die Korporation mittels Quittung von aller Verantwortlichkeit aus dem Haftpflichtgesetze befreien, es sei denn, daß es innerhalb zehn Tagen nach dem Unfalle dem Hauptverwalter bekannt macht, daß es aus dem Haftpflichtgesetze gerichtlich auf Entschädigung klagen will; auch das Sterbegeld können die Angehörigen des Mitglieds nur gegen eine ähnliche Quittung erhalten.

2. The Pittsburgh Coal Company Employees' Association (15. Quarterly Report, Oktober 1904). Diese Körperschaft besitzt eine Kapitalanlage von mehr als $ 100000000. Ihre Bergwerke liefern jährlich über 25000000 Tonnen Kohle. Viele der Arbeiter und Angestellten haben Aktien der Körperschaft gekauft. In der Nähe von jedem Bergwerke der Körperschaft wird eine Loge oder Hilfskasse organisiert. Die Beiträge der Mitglieder betragen 40 Cents monatlich. Die Leistungen sind: 1. Sterbegeld, falls der Arbeiter bei seiner Beschäftigung getötet wird, $ 150, wovon die Hälfte von der Körperschaft bezahlt wird; 2. Sterbegeld, im Falle das Mitglied infolge Krankheit stirbt, $ 100, ganz auf Kosten der Arbeiter; 3. Bestattungsgeld, beim Tode der Frau oder anderer abhängiger Angehöriger, gleichfalls von den Mitgliedern bezahlt; ebensowie 4. Bestattungsgeld, beim Tode eines Kindes von 2-12 Jahren, $25; 5. Unfallentschädigung, im Falle der Arbeiter schwer verletzt wird, $ 10 wöchentlich, zur Hälfte von der Körperschaft bezahlt; 6. im Falle die Verletzung weniger bedeutend ist, $ 7.50 wöchentlich, davon ein Drittel von der Körperschaft bezahlt; 7. kleinere Verletzung $ 5.00, wöchentlich, von den Mitgliedern bezahlt. 8. Alters- und Invalidenrenten. Den Fonds dafür hat die Körperschaft mit $ 10 000 gegründet. Von jedem monatlichen Beitrage (40 Cents) fließen 2 Cents in den Pensionsfonds, und die Körperschaft gibt 1 Cent hinzu. Die Verwaltungskosten werden von der Körperschaft bezahlt. Die Gesamtleistungen für Unfallversicherung und Sterbegeld beliefen sich bis zu dem 30. April 1905 auf $ 202 779.62; Mitgliederzahl, 21 909. Der Pensionsfonds belief sich auf $ 35 410.44, wovon $ 14945.95 von den Arbeitgebern bezahlt waren. Wenn der Fonds, welcher in Aktien der Körperschaft angelegt ist, $ 100 000 erreicht, sollen die Zinsen zu Alters- oder Invalidenrenten verwendet werden.

3. Metropolitan Street Railway Association, New York City. Die Arbeiter und Angestellten der Körperschaft können, ohne dazu gezwungen zu sein, als Mitglieder der Hilfskasse beitreten. Sie dürfen nicht unter 21 Jahre und nicht über 45 Jahre alt sein. Die Beiträge, welche von der Löhnung abgezogen werden, belaufen sich auf 50 Cents monatlich. Das Eintrittsgeld ist $ 1.00. Der Arzt empfängt eine Gebühr für die Untersuchung. Das Krankengeld beträgt im Falle der Arbeitsunfähigkeit wegen Unfalls oder Krankheit $ 1.00 täglich. und wird nach der ersten Woche bis zu 90 Tagen gezahlt, jedoch nicht über $ 90 Gesamtleistung. Das Sterbegeld beträgt $ 300. Die Alters- und Invalidenkasse ward den 1. Juli 1902 gegründet und wird von der Körperschaft verwaltet und unterstützt. Nach einer ununterbrochenen Dienstzeit von 35 Jahren erhält der Pensionär 40 % seines durchschnittlichen Lohnes aus den letzten zehn Jahren seines Dienstes; nach einer Dienstzeit von 30-35 Jahren 30 % des durchschnittlichen Lohnes; nach 25 Jahren Dienst 25 % Dieselben Rentensätze gelten für die Arbeitsunfähigen im Alter von 65-69 Jahren. Im Falle die Ausgaben $ 50 000 jährlich übersteigen, werden die Renten verhältnismäßig vermindert. Die Renten werden monatlich bezahlt und dürfen nicht abgetreten werden.

4. Crane Company Voluntary Relief Association, Chicago (im Jahre 1893 organisiert). Die Mitglieder der Hilfskasse sind in sechs Lohnklassen eingeteilt:

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Bei jedem Todesfalle wird den Mitgliedern eine Umlage auferlegt. Am 1. April 1904 hat die Firma ein Unfall-, Invaliden- und Alters versicherungssystem eingeführt. Der Fonds wird nur von den Arbeitgebern unterstützt; die Arbeitnehmer steuern ihm nicht bei und nehmen an der Verwaltung nicht teil. Der Zweck dieses Planes ist, die Pflichttreue der Arbeitnehmer anzuerkennen, zu belohnen und dadurch anzuspornen.

5. Macy Mutual Aid Association, New York City, wurde von der Firma R. H. Macy and Co. im Jahre 1885 organisiert und steht unter der Leitung des Hauptverwalters. Jeder Arbeiter und Angestellte muß Mitglied der Hilfskasse sein. Die Beiträge werden monatlich von den Löhnen abgezogen. Krankengeld wird nach einer Wartezeit von fünf Tagen bis zu acht Wochen in einem Jahre geleistet.

6. Hibbard, Spencer, Bartlett and Co., Chicago (Eisenwarenhändler). Die Arbeiter und Angestellten dieser Firma haben seit dem 5. März 1888 die Vorteile einer Hilfskasse genossen. Die Mitgliedschaft ist fakultativ. Die Beiträge belaufen sich auf 10 Cents monatlich, jedoch bezahlen einige Mitglieder $ 3.00 jährlich. Die Firma leistet, ohne ausdrücklichen Vertrag, Beisteuern zu dem Fonds. Während der 17 Jahre ihrer Tätigkeit hat die Hilfskasse ungefähr $ 12000 an die Mitglieder und deren Angehörige ausgezahlt, hauptsächlich für Krankengeld. Den Mitgliedern wird ärztliche Behandlung, Arznei und auch Bestattung zu ermäßigten Preisen durch Verträge der Hilfskasse gewährt. Die Mitgliederzahl beträgt ungefähr 600. Es gibt keine Verwaltungskosten. Am 1. Januar 1905 hat die Firma einen Invaliden- und Altersversicherungsfonds gegründet. Der Plan war zuerst den Arbeitnehmern vorgelegt und mit einer Mehrheit von 95% der Stimmen gebilligt worden. Der Fonds wird von der Firma verwaltet. Alle Arbeitnehmer über 18 Jahre (die Aktionäre und Reisenden ausgenommen) müssen Mitglieder sein. Die Beiträge, 2 der Löhne (Gehälter), werden vierteljährlich von den Löhnen (Gehältern) abgezogen. Die Firma liefert die Hälfte des Einkommens. Die gewöhnlichen Renten betragen 50% der durchschnittlichen Löhne (Gehälter) aus den letzten fünf Jahren vor dem Beginn der wegen Arbeitsunfähigkeit oder Alter gewährten Pensionsrenten. Im Fall ein Angestellter den Dienst der Firma verläßt oder entlassen wird, wird der Betrag aller seiner Einzahlungen samt 3% Zinsen ihm zurückgezahlt. Zinsen ihm zurückgezahlt. Falls der Angestellte im Dienste bleibt und Pensionär wird, jedoch verstirbt, bevor er seine ganzen Beiträge samt 3% Zinsen zurückerhalten hat, bekommen seine Hinterlassenen den Rest ausgezahlt. Nach dem ersten Berichte, vom 25. Januar 1906, war das Einkommen des Fonds: Beiträge der Arbeitnehmer $ 10 306.79; Beiträge der Firma $ 10 306.79; Zinsen $ 190.07. Leistungen: von Angestellten zurückgezogen $ 841.90; Altersrente $ 302.00; Gesamtleistungen $ 1143.90.

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7. The Western Electric Company, Chicago. Im Jahre 1906 hat diese Körperschaft eine Altersversicherungseinrichtung getroffen. Sie hat einen Kapitalfonds von $ 400 000 angelegt, welcher 4" Zinsen trägt. Der Präsident der Körperschaft

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ist befugt, dazu jährlich bis zu $ 150 000 hinzuzufügen. Im Falle die Leistungen das Einkommen überschreiten, wird ein neuer Tarif mit verhältnismäßig niedrigeren Sätzen eingeführt werden. Die Einrichtung wird von Vertretern der Körperschaft verwaltet. Alle sechzigjährigen Arbeiter und Angestellten der Körperschaft, welche 20 Jahre ununterbrochen im Dienste gewesen sind, können mit Altersrenten entlassen werden. Auch Arbeiter oder Angestellte, welche zehn Jahre gedient haben und wegen Unfalls oder Krankheit ganz arbeitsunfähig werden, können Altersrente erhalten. Die Altersrente wird so berechnet, daß für jedes Jahr der Dienstzeit 1% des durchschnittlichen Lohnes oder der Gehälter während der letzten zehn Jahre vor der Entlassung gutgeschrieben wird. Z. B.: Ein Arbeiter oder Angestellter hat im Durchschnitt während der letzten zehn Jahre vor seiner Entlassung $900 jährlich als Lohn oder Gehalt erhalten; im Falle er 24 Jahre ununterbrochen gedient hat, bekommt er 24% von $ 900 oder $ 216 jährlich (bzw. $ 18 monatlich) Altersrente. Der Betrag und die Dauer der Pension im Falle der Arbeitsunfähigkeit wegen Unfalls oder Krankheit wird von der verwaltenden Behörde (Ausschuß) festgestellt. Die Zahl der Pensionierten betrug am 1. Januar 1907 acht.

8. Gorham Manufacturing Co., Providence Rhode Island. Diese Körperschaft bezahlt Altersrenten. Der Hauptverwalter schreibt: „Wir behaupten, daß es die l'flicht einer Körperschaft, welche über 50 Jahre besteht, ist, diejenigen zu unterstützen, welche die Mehrzahl ihrer Lebensjahre dem Geschäft gewidmet haben". Am 1. Mai 1903 trat der Pensionsplan dieser Firma in Kraft. Die Arbeitnehmer, welche der Firma zufriedenstellend gedient haben, haben, im Falle sie durch Alter oder dauernde Krankheit arbeitsunfähig werden, Anspruch auf Altersrente unter folgenden Bedingungen: nach 25 Jahren ununterbrochenen Dienstes, wenn sie 70 Jahre alt sind; nach 35jähriger Dienstzeit, wenn sie 60 Jahre erreichen; nach 40 Jahren Dienstzeit, wenn sie 50 Jahre erreichen. Der Arbeitnehmer erhält eine Rente von 1% seines Lohnsatzes zur Zeit seiner Einstellung, vorausgesetzt, daß die Rente niemals $1000 jährlich überschreitet. Der Reservefonds wird durch die jährliche Bereitstellung einer Summe unterhalten, welche dem gesamten Betrag der Lohnzahlung des vorigen Jahres gleichkommt. Falls die Leistungen während drei aufeinander folgender Jahre die von der Firma bewilligte Summe um 5% überschreiten, werden die Pensionssätze entsprechend vermindert, und für die späteren Renten wird ein neuer Maßstab eingeführt. Falls aber die von der Firma bewilligte Summe die durchschnittlichen Leistungen während drei Jahren um 5% übersteigt, so wird der frühere Maßstab wieder eingeführt.

9. Metropolitan Life Insurance Co. Staff Savings Fund, New York City (1904 organisiert). Die Gesellschaft selbst hat diese Kasse gegründet und verwaltet sie. Der Fonds wird von Beiträgen der Gesellschaft und der Angestellten und von den Zinsen des Fonds unterhalten. Die Gesellschaft steuert dem Fonds im Verhältnis von 50% der Einzahlungen der Angestellten bei. Im Falle ein Angestellter wegen Alters oder Invalidität aus dem Dienste der Gesellschaft scheidet, kann er, mit der Erlaubnis des Vorstands, seinen ganzen Anteil am Fonds mit 3% Zinsen als Kapitalabfindung erhalten. Im Falle des Todes eines Angestellten während seines Dienstes erhalten seine Rechtsnachfolger (Hinterbliebenen) seinen Anteil mit 3% Zinsen ausgezahlt. Wenn er aus anderen Beweggründen aus dem Dienste scheidet, erhält er nur die Summe seiner eigenen Einzahlungen mit 3% Zinsen, ohne Anspruch auf die Einzahlungen der Gesellschaft zu haben.

(Zu Ziffer 10 siehe die Tabelle auf S. 68-71.)

11. Der Versicherungsplan von Alfred Dolge in Dolgeville (Staat New York) ist oft besprochen worden. So z. B. hat Bemis in einem Aufsatze im ,,Handwörterbuch der Staatswissenschaften" den Plan wörtlich wie folgt beschrieben: „Abgesehen von den Eisenbahngesellschaften haben die Unternehmer hinsichtlich der Arbeiterversicherung kaum genug getan, um eine Schilderung in einem Artikel wie dem vorliegenden zu rechtfertigen . . . Die Firma Alfred Dolge und Sohn in Dolgeville, New York, einer Stadt von 2000 Einwohnern, die 600

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