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unsrer Zeit, auch für diejenigen ins Licht gestellt habe, denen gelehrte Werke nicht so leicht zugänglich sind.

Zugleich wollte ich gerne diesen Anlaß benuzen, eine alte

Schuld des ehemaligen Schülers gegen den Lehrer

nicht abzu=

tragen, sondern hiemit öffentlich zu bekennen und mich auf's Neue Ihrer Liebe und Gewogenheit zu empfehlen.·

Basel, im Advent 1852.

Der Verfasser.

Vorwort.

Ueber das Verhältniß dieser, im Winter 1851-52 gehaltenen Vorlesungen zu meinen frühern über die Reformationsgeschichte und die Entwicklung des evangelischen Protestantismus bis auf unsere Zeit giebt die Einleitung zur ersten Vorlesung selbst den nöthigen Aufschluß. Es sollen dieselben den nachträglichen Vorbau bilden zu dem früher Gegebenen. Obgleich nun in neuerer Zeit verschiedene Bearbeitungen der ältern Kirchengeschichte theils für Schule und Volk, theils für Gebildete mit Glück versucht worden sind (in lezterer Beziehung erinnere ich an die noch unlängst erschienene von Thiele), so glaube ich doch die Herausgabe dieser Vorlesungen vor dem Publikum verantworten zu können. Die eine Arbeit schließt die andere nicht aus, sendern ergänzt sie vielmehr, und noch immer fann man, im Vergleich mit andern Wissensgebieten, die dem allgemeinen Verständniß zugänglich gemacht worden sind, wahrnehmen, daß für die Verarbeitung der Kirchengeschichte zu diesem Zwecke eher noch zu wenig als zu viel gethan worden ist. Dieß gilt namentlich von der dogmengeschichtlichen Seite, die auch Thiele bedeutend hat zurücktreten lassen, während ich auch dem nichttheologischen Theil der Zuhörer (resp. Leser) ein tieferes Eingehen in die Lehrentwicklung glaubte zumuthen zu dürfen. Ueber den Stand der Bildung, den ich vorausseße, brauche ich nicht

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viel zu sagen. Ich denke mir gerne denselben Leserkreis, der sich um meine frühern Vorlesungen gesammelt hat. Männer des Faches werden in diesem Buche weder neue Aufschlüsse finden, noch solche erwarten. Das aber hoffe ich, daß sie die Spuren eigener und die Benuhung fremder Forschung darin entdecken werden. Die Anordnung des Stoffes war durch die Natur dieser Vorträge bedingt. Während ich bei'm akademischen Unterrichte eine streng instructive Methode nach den gegebenen Kategorien der Ausbreitung und Verfolgung des Christenthums, der Verfassung, der Lehre u. s. w. einzuhalten pflege, bin ich hier mit Absicht davon abgegangen, indem ich durch synchronistisches Zusammenfassen der verschiedenen Gebiete mehr Leben und Bewegung in das Gemälde zu bringen und alle an die Schule erinnernde Steifheit zu vermeiden suchte. Aus eben diesem Grunde habe ich auch in den Citaten so viel als möglich Maaß gehalten; doch wollte ich nicht ganz unterlassen, zu meiner eigenen Rechtfertigung hie und da auf die Quellen hinzuweisen und auch solchen Lesern, die sich gerne weiter unterrichten wollen, einige Fingerzeige in das Gebiet der Litteratur zu geben. Bedauern muß ich in dieser Hinsicht, daß ich das seither erschienene Werk von 3. Burckhardt, die Zeit Constantins des Großen (Basel 1853), zu meiner Arbeit nicht mehr habe benußen fönnen.

Das Büchlein bildet einstweilen ein Ganzes für sich. Ob es mir später vergönnt sein wird, die Geschichte der folgenden Jahrhunderte daran anzuschließen, wird die Zeit lehren. Mögen diese Vorlesungen dieselbe freundliche Aufnahme finden, welche ihren Vorgängern zu Theil geworden ist.

Der Verfasser.

Inhalt.

Erste Vorlesung. Einleitung. Historischer Boden. Heidenthum.
Zweite Vorlesung. Das Heidenthum. (Fortseß.) Die heidnische

Philosophie. Epicuräismus. Stoicismus. Eklekticismus. Cicero.
Seneca. Plutarch. Das sittliche Leben. Das Judenthum.
Pharisäer. Sadducäer. Essäer. Sittlicher Zustand zur Zeit
Christi. Die Juden in der Zerstreuung. Die Samariter. Alexan-
drinische Weisheit. Septuaginta. Verbindung mit dem Mutter-
lande.

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Dritte Vorlesung. Weltlage zur Zeit der Geburt Christi. Geburts-
jahr und Geburtstag. Johannes der Täufer. Jesus Christus.
Die evangelischen Berichte über ihn. Die Stiftung der Kirche
durch einen Gekreuzigten.
Vierte Vorlesung. Außerevangelische Berichte über Jesum.
(Sueton. Tacitus. Josephus.) Christliche Mythenbildung. Die
Kindheit Jesu und die Kindheits-Evangelien. Die Akten des
Pilatus und das Evangelium Nicodemi. Der Briefwechsel mit
Abgarus. Bildnisse von Christo. Der Brief des Lentulus. Die
ersten Jünger und Apostel des Herrn. Sagenhaftes über den
Apostelkreis und die Einzelnen der zwölf Apostel.
Fünfte Vorlesung. Die Mutterkirche zu Jerusalem und das Ur-
christenthum. Das erste christliche Pfingstfest. Die Gütergemein-
schaft. Diaconen und Gemeindeverfassung. Die ersten Verfol-
gungen. Der Protomartyr Stephanus. Philippus. Petrus und
die Heiden. Paulus. Seine Reisen und seine Schicksale. Das
paulinische Christenthum.
Sechste Vorlesung. Die paulinischen Gemeinden und die Briefe

an sie. Der Brief an die Hebräer. Die katholischen Briefe.
Die sieben Gemeinden der Apocalpyse. Sagen über Verbreitung

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des Christenthums durch apostolische Männer. Statistische Rundschau über die christliche Kirche der drei ersten Jahrhunderte. Christenverfolgungen im römischen Reich unter Nero. Die Zerstörung Jerusalems. Siebente Vorlesung. Weitere Schicksale der Christen im römischen Reich. Domitian und Nerva. Schluß des apostolischen Zeitalters. Die apostolischen Väter. (Clemens von Rom.) Trajan und Plimus. Der Tod des Ignatius. Seine Briefe. Schicksale der Christen unter Hadrian. Der Tod Symeons. Bar Cochba und das Judenthum. Achte Vorlesung. Häretische Richtungen in der Christenheit. Ebioniten und Nazarener. Cerinth. Der Gnosticismus. Basilides. Valentinus. Die Ophiten. Andere Gnostiker. Marcion. Neunte Vorlesung. Das Christenthum im Zeitalter der Antonine. Angebliches Edict des Antoninus Pius zu Gunsten der Christen. Mark Aurel. Christenverfolgung in Kleinasten. Polykarp. Sein Märtyrted und sein Brief an die Philipper. Die legio fulminatrix. Christenverfolgung in Gallien. Schicksale der Christen unter den nächstfolgenden Kaisern.

Christenheit unter den
Justin der Märtyrer.

Zehnte Vorlesung. Innerer Zustand der
Antoninen. Die christlichen Apologeten.
Schilderung der christlichen Versammlungen zu seiner Zeit. Seine
Schriften und seine Theologie. Die Gegner des Christenthums:
Celsus und Lucian. Aufgabe der Apologetik.

Eilfte Vorlesung. Die Vestreitung der Irrlehre. Frenäus. Der
Osterstreit. Montanus und die Montanisten. Die Monarchianer.
Zwölfte Vorlesung. Verfolgung unter Septimius Serverus.
Potamiána in Alexandrien. Perpetua und Felicitas in Karthago.
Heliogabalus. Alexander Severus. Vorfolgungen unter Marimin.
Die Legende von den eilftausend Jungfrauen. Philippus Arabs.
Die Decische Verfolgung und die Märtyrer in ihr. Die Legende
von den sieben Schläfern. Verfolgung unter Gallu's und Vale-
rianus. Der Märtyrer Laurentius.

Dreizehnte Vorlesung. Die innere Geschichte des dritten Jahr-
hunderts. Die alexandrinische Schule. Clemens von Alerandrien.
Christlicher Hymnus. Origenes.

Vierzehnte Vorlesung. Idealismus und Realismus. Origenes
und Tertullian.

Fünfzehnte Vorlesung. Die nordafrikanische Kirche. Cyprian.
Die novatianischen Händel. Streit mit Stephanus über die Kezer-
taufe. Märtyrertod Cyprians. Seine Ansichten über Kirche und
Kirchenzucht.

Sechszehnte Vorlesung. Weitere Schicksale des Christenthums

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