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halten, genauer betrachtet ist und bleibt sie doch verwerflich, und kann des Weisen und Besonnenen Billigung nicht finden. Ja, mehr noch läßt sich von ihr sagen:

Sie bringt sogar entschiedene Gefahr, weil sie nur allzuleicht zum Spiele und zur Beute unlauterer Zwecke und Absichten wird. Nur Einer that auf Erden, Zeichen und Wunder um löblicher Zwecke, um heiliger Absichten willen, der wahre Prophet und achte Christus, welcher mit der wuns derthätigen Kraft, die in ihm war, auch darum al ler Bedrängten Arzt und Helfer wurde, um ihr Vertrauen zu seiner Person in Glauben an seine himmlische Lehre zu verwandeln, wie's denn auch von dem Königischen heißt: er glaubete mit feinem ganzen Hause, nachdem sein Kind durch Jesu Wort genesen war. Doch alle, welche nach ihm kamen und Zeichen und Wunder zu verrichten vorgaben, erklärte er schon selbst für falsche Christi und Propheten, welche selbst die Aus: erwählten zu verführen und ihre Nebenmenschen zu betrogenen Werkzeugen unlauterer Absichten zu machen suchen würden (Matth. 24, V. 23. 24.) Und in der That, Erfahrung und Geschichte, fie hat von Anbeginn bis diesen Tag sein heiliges Prophetenwort bestätiget. Denn, war's nicht niederer, irdischer Gewinn, den diese Zeichen und Wunders thåter von leicht bethörten Menschen zu ziehen trachs teten, so war es doch schnöde Selbst- und Eigens

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sucht, oder eitle Glanz- und Rühmgier, die sich in der Verblendeten Augen mit einem höhern Ansehn zu umkleiden strebte, um sie nach Wohlgefallen zu nußen und ihren Zwecken dienstbar zu machen; oder auch die noch weit schlimmere Sucht sich zum Ges bieter und Herrn von Anderer Glauben zu erheben, ihrer Ueberzeugungs- und Gewissensfreiheit Fallstricke zu legen, und sie wo möglich in Genossen einer Kir chengemeinschaft zu verwandeln, deren Häupter die Glieder derselben lieber beherrschen, und wie eine blinde willenlose Heerde leiten, gångeln und nußen, als durch Christi Licht erleuchten, bessern und bes seligen wollen. *) In jedem Falle war und ist

* Der Verfasser glaubte zu dieser offenen Behauptung, die er auch ihrem übrigen Inhalte nach zu vertreten bereit ist, namentlich durch folgende Stelle, aus dem bekannten Briefe des Fürsten Hohenlohe an den Magistrat zu Würzburg, bez rechtiget zu seyn:,,Wir können diese (wunderthätigen) Heilungen von Gott fordern, damit wir auch den von Gett uns auferlegten Berufspflichten zu seiner Ehre und zu unserm Seelenheile ferner nachkommen, und unsere Mutter, die heilige katholische Kirche, verherrlichet werde, die ihren Gläubigen eine solche Gewalt einräumt, um es zu bestätigen dadurch, daß sie die einzige wahre Kirche Gottes sei." Gleiche Ansichten herrschen auch in den Mirakellegenden, welche der Vikar Baur bis jest in zwei Heften über die Hohenloheschen Wundercuren bekannt ges macht hat. Mit einer seltenen Naivetåt werden sie hier der heiligen katholischen Kirche als ein ausschließliches Eis genthum zugeschrieben und S. 29 des zweiten eftes nimmt der Verf. sogar die Wendung, daß er versichert: aus diesen Wundern, leuchte die hohe Idealität des katholischen Klerus vor dem der andern Confessionen

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demnach die Zeichen: und Wundersucht, von der sich Menschen treiben lassen, in der entschiedensten Ge fahr, auf diese oder jene Weise zum Spiele und zur Beute unlauterer Zwecke zu werden und sich von böser List und argem Truge zu ihrem Verder: ben tåuschen zu lassen.

Und so, so ist denn auch in diesem Sinne das inhaltschwere Wort des Meisters gerechtfertigt: Sehet euch vor, vor den falschen Pro: pheten, die in Schafskleidern zu euch kom men, inwendig aber sind aber sind sie reißende Wolfe! Ja Christen, die Ihr in dem Lichte wan: delt, welches, einst der eine wahre Prophet und åchte Christus auf Erden anzündete, seht, seht Euch vor! Denn mehr als je pflegt diese unsere Zeit nach Zeichen und Wundern zu fragen und überall stehn sie gerüstet, die falschen Christi

ein, welcher gleich den Laien von den Håndeln der Welt, von den Banden der irdischen Verhälts nisse, von Fleisch und Blut umstrict und gefefseltist." Nicht zu erwähnen, daß der Hr. Baur hier die Laienhafte Materialität des guten Martin Michel vergessen hat, der doch bekanntlich der Lehrmeister des Fürsten Hohenlohe war, so scheint er auch, wie dieser legtere selbst, nicht bedacht zu haben, daß psychische Heilungen von Krankheitszuständen, denen kein eigentliches organisches Körs pergebrechen, sondern nur Atonie der Nerven zu Grunde liegt, unter allen chriftlichen Confeffionen, ja selbst unter Heiden långst bekannte Dinge sind, und daß es dazu der Idealität eines Klerus nicht bedarf, welchen die Welt feit mehr als tausend Jahren von sehr materiellen Seiten kennen gelernt hat.

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und Propheten, welche durch Zeichen und Wuns der die abergläubige Einfalt für ihre schnöden Zwecke zu berücken trachten. Verlanget Euch nach Zeichen und Wundern, wohlan, so geht hinaus und schaut der Sonne Pracht, der Erde Herrlichkeit, der ganz zen Schöpfung Majestät und Größe; so fragt und forschet nach den großen Thaten Gottes, die er zu allen Zeiten und unter allen Völkern that; so laßt das eigene Leben und seine wundervoll verschlungenen Ereignisse vor Euern Augen vorübergehen

und nirgends wird es Euch an wahren åchten Wun: dern fehlen und volle Befriedigung wird Eures Herzens edle Sehnsucht finden: im Frdischen das Himmlische, im Zeitlichen den Ewigen zu schauen, der über uns thront und waltet. Und will sich jene Sehnsucht nicht daran genügen lassen, wohlan, so wartet in Geduld und Stille des großen Tags, der seligen Stunde, wo Jhr, vom Jrdischen entkleidet, mit hellem und verklärtem Auge Gottes ewige Wuns der schauen und seine ganze Herrlichkeit erkennen werdet. Denn noch, noch hat kein sterblich Auge gesehen, noch hat kein Ohr gehöret, noch ist in keines Menschen Herz gekoms. men, was Er einst dort bereitet Allen, die ihn lieben! Amen.

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Am sechs und zwanzigsten Sonntage
nach Trinitatis.

Wie es dann seyn werde, wenn einst dieß Leben verronnen ist, welch ein Zustand dann für uns bes ginne, wenn die uns hier auf Erden zugemessene Zeit vollendet hinter uns liegt, das, m. A., das ist eine der heiligen und der ernsten Fragen, über welche der besonnene Mensch gern vollen Aufschluß håtte. Schon das gelüftet uns zu wissen, was uns die nächste Zukunft bringen werde, und lauschend hors chen wir auf jede Kunde von kommenden Ereigniss sen, die in dem Bereiche unfres gegenwärtigen Das seyns einst unser Schicksal so oder anders bestim men könnten; wie sollte sich nicht unsere edlere Wiß und Forschbegier auch auf die nähere Er: gründung jener heiligen Zukunft richten, die um so größer und erhabener vor uns steht, je stärker und gewaltiger der Gedanke an die unbegrenzte Ewigkeit das in dem Zeitlichen befangene Herz ergreift? Doch möchte auch der menschliche Scharfsinn Alles lösen, was sich ihm zur Erforschung darstellt, hier, auf der Grenze zwischen Zeit und Ewigkeit, ist ihm auch seine Grenze gesteckt, und dunkel, furchtbar

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