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wohnen, du Herr und Lenker unsers irdischen Ge: schicks, damit wir, eng und brüderlich verbunden und frei von jeder bittern Regung des Gemüths, an deiner allgemeinen Gnade frohen Antheil haben und uns derselben immer würdiger zu machen stres ben. Dann wird uns dieses Leben Alles geben, was wir zu unserm Glücke bedürfen, und wenn einst seine leßte Stunde fömmt, wird unser Mund noch fröhlich rühmen, daß deine Hand uns gut und weise führte, daß deine Güte und Treue mit jedem Morgen über uns neu war. Amen.

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Auch dann, o, Herr! auch dann steh uns mit Deiner 6. Kraft» zur Seite, wenn uns: Versuchung naht, und

Fleisch und Blut und Welt das Herz zum Bösen veizen will, damit wir treu und wacker kämpfen, Alles wohl ausrichten und das Feld behalten! Amen.

Zum Bösen versucht zu werden und Reizungen zur Sünde bloßgestellt zu seyn, ist ein gemeines Schickfal aller Menschen, a. 3.! Wer wir auch sind, ims mer und überall stoßen wir auf Anlåsse und Gele: genheiten unrecht zu thun und wider Gewissen und Pflicht zu handeln und sehen uns bald durch lockende åußere Umstånde, bald durch unsere eignen verderbs ten Begierden und Leidenschaften, bald durchs ver führerische Wort und Beispiel derer, die uns im Leben zur Seite stehen, verleitet, den Weg der Tu gend zu verlassen und eine schnöde That auf unsere Seele zu laden. Beklagt das nicht! Betrach tet's nicht als ein Geschick, das an und für sich selbst entmuthigend und niederschlagend wåre. In einer Welt, wie diese, und Geschöpfen, wie wir nach Gottes Rath nun einmal sind, kann, darf es an Versuchung zum Bösen nicht fehlen, denn eben

unter ihnen soll der Mensch im Guten stark und Fråftig werden und sich vermöge seines freien Willens in den Stand setzen, auch dem schmeichelnds ften Sündenreize unverführt entgegenzutreten, die böse Luft des eigenen Herzens der bewältigenden Herrschaft der Vernunft zu unterwerfen, sich über das, was ihn zu stråflichem Thun verleiten will, siegreich zu erheben, und in treuem Kampfe dages. gen die Krone sittlicher Selbstständigkeit zu errin gen. Nein, das beklagt, das nennt ein trauriges Geschick, daß dieß dem schwachen Menschen so sela: ten gelingen, will; daß die Gewalt des Böfen über ihn meist mehr vermag, als sein besserer Wille; daß er sich oft den, trüglichen Lockungen der Sünde so unbedacht, so leicht, so leidend hingiebt, und daß, wenn er auch kämpft und sich dem Reize des i Unrechts zu entwinden trachtet, er doch so häufig!! unterliegt und als besiegter, überwundener Theil in seiner Schmach und Blöße dasteht. Denn fras

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get das eigne, fraget Anderer Leben, ihr werdet. finden: Fast Keiner kann sich rühmen, in der Stuna de der Versuchung unerschüttert auszuharren und jeder Anfechtung gewachsen zu seyn. Der größte Theil von uns sieht sich oft wider eigenes Denken und Meinen zu Thaten und Handlungen hingerissen, deren er sich früher selbst nicht fähig erachtete, von denen er, wenn sie vollbracht sind, fast nicht begreifen kann, wie sie in seines, Lebens Schuldbuch kamen; und sind wir ehrlich gegen uns selbst,

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betrachten wir, was von dem Leben hinter uns liegt, mit prüfendem Auge, so sehen wir uns von der bes schämenden Erinnerung an häufige und wiederholte, Siege des Bösen über uns so tief ergriffen, daß wir wohl inne werden, warum uns der, der beffer als Einer wußte, was in dem Menschen ist, beten täglich beten lehrte: Und führe uns nicht in Versuchung! und warum sein Apostel sich gedrungen fühlte, auszurufen: Wer da stehet, der sehe wohl zu, daß er nicht falle!

Unserm dringendsten Bedürfnisse angemessen sind das her auch die Belehrungen, die uns das heutige Evangelium über die Art und Weise giebt, wie unser Herr und Meister selbst in der Stunde der Versuchung über sie obsiegte, und wem daran ge= Legen ist, ihm gleich zu werden, der hat auch alle i Ursache, auf sein Verhalten zu achten und an dem selben zu lernen: Wovon der glückliche Sieg über Versuchungen zum Bösen vornehmlich abhänge? Laßt uns dieß jeho thun und Herz und Geist zu dem erheben, der in den Schwachen mächtig ift!

Evangel. Matth. 4, B. 1-11.

Darin also war, wie ihr höret, unser Herr allen seinen irdischen Brüdern gleich, daß er, wie sie, zum Bösen versuchet ward; aber darin war er von gewöhnlichen Menschen ganz“ verschieden und über uns Schwache und Gebrechliche weit erhaben,

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daß er auch über die lockendsten Versuchungen derf entscheidendsten Sieg davontrug. Von welcher Seite: auch der Verführer sein Herz zu bethören suchte," welchen Preis er ihm auch bieten mochte, um ihn zür Sünde zu verleiten, der Heilige stand fest und unbewegt, wies alle seine trüglichen Anträge zurüc und rief mit kräftiger Stimme: Hebe dich von mir, Satan! Es ist herzerhebend, solche Kraft? und solchen Erfolg in einem anschaulichen Beispiele von Versuchung vor Augen liegen zu sehen; aber auch höchst nöthig und dringend, bei den unzählis gen Erfahrungen, die wir in unserm und in Andrevi Leben von dem geraden Gegentheile machen, zu ers wagen, was denn nun eigentlich dem göttlichen Kämpfer jene Kraft gewährte und diesen Erfolg! sicherte, um auch von unsrer Seite desselben in ähnlichen Fällen gewiß zu seyn. Laßt uns zu dies sem Behufe die Frage vorlegen:

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Wovon der glückliche Sieg über Versuchungen zum Bösen vornehmlich abhänge?

und uns bei Beantwortung derselben ausschließlich an dasjenige halten, was uns das Evangelium darüber an die Hand giebt. Davon, lehrt es uns, davon hångt der glückliche Sieg über Versuchungen zum Bösen vornehmlich ab:

Daß wir uns zunächst in keiner Lager des Lebens vor Versuchungen zum Bösen sicher glauben. In eine "Wüste, in eine

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