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die du gefogen hast. Nur Einer ward dieß Glück zu Theil, der Gebenedeieten unter den Weibern; aber alle, alle, welche den heiligen MutternamenTM: führen, werden in höherem oder ges ringerem Maße der süßen und seligen Freuden theil haft, welche Müttern in: gefunden, blühenden, edeln, geehrten und glücklichen Kindern heranwachsen; und zeben sie, die hohe. Wonne, womit sich Muttersorgen für Mutterherzen lohnen, sie, die ihr Haus zu eiz nem Tempel unausfprechlichen Genusses machen, sie, Mütter, rechnet gegen die Beschwerden und Lasten eures Berufes, um sie mit leichtem Muthe zu tras gen. Groß ist die Bürde, die euch drückt, doch un gemessen auch der Lohn, mit dem sie sich vergilt. Dar um weiß auch Paulus von einer christlichen Mutter nichts Höheres zu sagen: als sie wird selig seyn durch Kinder zeugen. Und damit dieß an allen Müttern in Erfüllung gehe, so

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Mache auch noch endlich, wer es nur ver mag, denselben ihres Mutterberufes Last und Bürde leicht. Das, das vermöget ihr, ihr Båter und Gatten, die ihr so oft das Walten der Mutterhand in euerm Hause gering achtet, vermöget es durch liebevollen Antheil an ihren Mühen und Beschwerden, durch freundliche Zusprache bei ihren Lasten und Leiden und durch die zarte, milde, lohnende Erkenntlichkeit, womit ihr ihre Sorgen verz geltet und lohnet. Auch ihr vermöget dieß, ihe Kinder, welche Mutterbrüste nåhrten, und Mutter

arme

armé trugen, und Mutteraugen schirmten und schüß, ten, damit ihr kräftig und gedeihlich im großen Garten des Herrn heranwüchset, vermöget es durch treue Kindesliebe, durch unbegrenzte Dankbarkeit und durch vergeltende Pflege, wenn einst, gebrochen von des Alters Last, die Hände welken, die euch trugen, die Kniee wanken, die euch wiegten. Das thut und denkt an das Gebot, das allein Verheis Bung hat: du sollst Vater und Mutter ehren, auf daß dirs wohl gehe und du lange lebest auf Erden. Und seyd ihr roh und unnatürlich genug, zu vergessen, wie fauer ihr eurer Muts ter wurdet, so wisset, es stehet ein schrecklich Wort geschrieben, ein Wort, das sich bereits an Tausen: den bewährte. Es ist das Wort: Ein Auge, das den Vater verspottet und die Mutter verachtet, das werden die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen! → Umen.

Um Charfreitage,

als dem ersten jährlichen Bußtage des Großherzogthums.

Der du in uns, was gut und recht ist, wirkest› und jedes edlere Gemüth zu deinem Tempel wählest,› du Geist des Herrn, sei uns auch heute nahe und laß uns Alle der frommen Wehmuth volk werden, die uns am Todestage unsers Herrn geziemt! Auf: ihn, den Dulder, der am Kreuze blutete, um eine fündige Welt vom Sündenelend zu erlösen; auf ihn den Heiligen, den schwarze Bosheit unter die Uebel thåter rechnete, damit kein strafend Wort aus seiz nem Munde ihr weiter låstig falle; auf ihn, den Gottessohn, der uns im Leben, Handeln und Leiden · ein Beispiel hinterließ, nachzufolgen seinen Fußtas pfen, auf Ihn laß unser Aller Blick und Herz gerichtet seyn, daß wir erkennen, wie viel es ihm gekostet, sein Werk auf Erden zu vollführen, und welcher Sinn uns Theil an seinen hohen Segnun: gen geben könne. Als einen Tag gerechter und ties fer Trauer laß uns den heutigen begehen, und uns an ihm in jenen heiligen Schmerz versenken, aus dem uns Abscheu vor dem sittlichen Verderben

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kommt, das unser Geschlecht umfangen hålt, damit wir stark und kräftig werden, demselben in und aus ßer uns zu wehren und das Reich der Sünde und des Lasters muthig zu bekämpfen!

Ja, wirke

Alles, was mit der Bestimmung dieses Tages in Einklang steht, in unfern Seelen und laß uns Frucht, die unvergånglich ist, von unsrer Andacht årnten! Wir flehen darum mit unsers Herrn und Meisters Worten: Vater Unser 2c.

Text: Hebr. 12. V. 3. 4.

,,Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, daß ihr nicht in euerm Muthe matt werdet und ablasset; denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden über dem Kämpfen wider die Sünde."

Wie alle Apostel unsers Herrn und Meisters kein angelegentlicheres Geschäft kannten, als Christum den Gekreuzigten zu predigen und seiz nen Tod als eine Quelle unermeßlicher Segnungen für Welt und Menschheit darzustellen, so führet auch der heilige Schriftsteller, dessen Worte wir jegt ver nahmen, seinen Christen die Nothwendigkeit vor Au gen, den großen Dulder, der ein solches Widers sprechen von den Sündern wider sich erfah ren, o! der durch Verbrecherhånde einen schrecklichen Tod erleiden mußte, stets in lebendigem Gedächts

nisse zu haben, und ernsten Abscheu gegen die Bosheit zu hegen, die ihm sein Schicksal bereitete, oder, wie er es noch stärker ausdrückt,,,über dem Kämpfen wider die Sünde bis aufs Blut zu widerstehen."

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Wenn, frage ich, wenn fåme uns, die wir uns vor demselben Kreuze beugen, das einft der Welt zu Trost und Heil geprediget wurde, solch eine Ermahnung schicklicher entgegen, als an dem Tage, an. welchem einst der Göttliche sein Leben ließ, und welcher sich, so oft er wiederkehrt, gleich: sam mit dûstrer Trauerfarbe über die Christenheit ausbreitet? Wenn treten uns die Verhältnisse und Umstände, unter denen der große Leidensheld vers ruchter Bosheit zum Opfer fiel und, dem auf Er: den herrschenden sittlichen Verderben zum Zeugniß und zur Sühne, als ein gekreuzigter Verbrecher ens digte, lebendiger vor Augen, als eben an ihm? Wenn fühlten wir uns fräftiger angeregt, aus der Betrachtung seines traurigen Geschicks für unser Herz und seine ernstliche Veredelung alle die Vors theile zu ziehen, die uns durch die Natur desselben und durch die heilige Bestimmung dieses Tages, als eines allgemeinen Buß- und Bettages, so nahe gelegt werden?

Wohlan, Bekenner dessen, der am Kreuze. starb, laßt uns das Auge hin nach seinem Kreuze richten, uns ganz der Wehmuth überlassen, mit der uns sein Geschick theils in Bezug auf ihn, theils in

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