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SCHLESISCHE URKUNDEN

ZUR

GESCHICHTE DER JUDEN

IM MITTELALTER.

VON

DR. LUDWIG OELSNER.

Aus dem XXXI. Bande des von der kais. Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Archivs

für Kunde österreichischer Geschichtsquellen besonders abgedruckt.)

WIEN.

AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI.

IN KOMMISSION BEI ALFRED HÖLDER
BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
WIEN, I., Rotenturmstraße 13.
1864.

Ger 3530.18

Larvard College Li

DCC 7 1912

Hohenzollern Collectic

Cift of A. C. Coolidge

EINLEITUNG.

Ans Vaterland, ans theure, schliess' Dich an.

Die menschliche Gesellschaft ist ein Organismus, der, um sich gesund zu erhalten, alles Fremdartige ausscheiden oder sich assimiliren muss. Und der einzelne Mensch ist zu dieser Gemeinsamkeit geboren: nur wer sich als Glied des Ganzen fühlt, gelangt zum Genusse des Lebens und zur Erfüllung seines Lebensberufes. Darum ist dies die nächste und höchste Aufgabe jedes Menschen, dass er sich eins wisse mit seinen Volksgenossen, ihre Denkungs- und Empfindungsweise theile, mit ihnen strebe und mit ihnen feiere, mit ihnen sich freue und mit ihnen leide.

Damit ist keineswegs jene Uniformität gemeint, die vielmehr tödtet als belebt. Die Einheit lässt, ohne darin unterzugehen, die grösste Mannigfaltigkeit zu, und neben dem Rechte der Gesammtheit steht als gleich heiliges Postulat die individuelle Freiheit. Das ureigenste Besitzthum des Individuums aber ist seine Religion, seine Beziehung zu jener höheren Macht, die vor uns war und nach uns sein wird, und es gibt keine Gewalt auf Erden, die das Recht hätte, in dieses Seelenheiligthum einzudringen. Die Länder wurden zu Wüsteneien, in denen die Tyrannei Glaubenseinheit zu erzwingen sich erkühnte, und die Geschichte preist die Helden, welche ihre Überzeugungstreue mit dem Blute besiegelten. Gleich dem Familienleben soll das Religionsleben von aussen her unangetastet bleiben, und wie der Vater der Herr seines Hauses, so soll jedes Individuum der Priester seines Herzens sein. Das öffentliche Leben wird davon nicht berührt; es liegt nicht im Wesen der Religion, dass sie ihre Bekenner zu bürgerlichen Tugenden untüchtig macht.

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