صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

feyn geist vnd leben mer enthalten wart durch hilf der arczet dann durch naturlich beleibung kam der keiser teglich zu im vnd tröst in do seinen füne Vnd hies vnd gebot in alle pfleg vnd arznei Appolonis zū beweisen.. ... Aber diese vnser frau als Curiolus kam aus iren augen ist so gefallen auf das ertrich vnd in ir schlafkamer getragen worden bis sy iren geist widerum haben mocht. Vnd als sy widerum zu ir kam beschlosz sy ir guld ein vnd purpurische cleider vnd gebraucht she fur an wöllen cleid, Vnd hat nymer gelacht noch zu keiner freuden noch mit kein schimpf zu freuden gebracht werden vnd als sy in solchem stat etwelang harrt viel sy in krancheit vnd ihr herz nit bei ir sundern von ir waz vnd keinen iren gemut trostung geben mocht hat sy zwyschen den armen ir müter dy vil weint ir trurig sel auff geben. Euriolus aber als er kam aus iren augen dy in nimmer mer gesehen solten hat er auff dem weg niemant yn nicht zu geredt. Das das er allsin Lucreciam trug in seinem gemut vnd gedacht ob er ymmer mer zu ir widerkomen mocht. Vnd kam er zu letst zu dem keyser sein zu Parusz wartend, dem er darnach nachuolgt gen Ferrer, gen Montrow, gen trient, gen Costent, vnd gen Basel, vnd zu letst in vngern vnd behem. Aber wo er dem keiser nachuolget, also volgt im nach Lucrecia in den tromen vnd liefz in kein nacht mit rů. Vnd als der war lhebhaber vernam vnd erkant Lucreciam gestorben sein ist er mitt grossem smerzen betrubt worden. Vnd nam ansich weinbare leydsam cleider, vnd empfieng auch des von niemant einicherlei troft als lang bis im der keiser ein hubsche iungfraue aus herzogischem blüt geborn, keusch vnd weis in der ee tet vermeheln.

XLV.

Aus Hans Tuchers Reise nach Palästina. *)

1.

(1479.)

Einleitung.

Nach Christi unsers lieben Herren Geburt 1479 Jar, am Donnerstag, der da was der sechste Tag des Monats Maij, bin ich Hans Tucher, Bürger zu Nürmberg, meines alters ein vnd fünfftig Jar, daselbst außgezogen in dem Namen deß Allmächtigen Gottes, in willen vnd meynung allein umb Gottes Ehr vnd meiner Seel seligkeit, vnd keines ruhms, fürwih, noch andere leichtfertigkeit willen, die heyligen Stätt, vnnd besonder die ende, da Christus Jesus vnser Seligmacher in

*) Die Reisebeschreibung Hans Tuchers, welcher wir diese Bruchstücke entzogen haben, findet sich abgedruckt in dem Reyßbuch deß heyligen Lands Franchfort. 1584. fol." Der vollständige Titel der Reise Tuchers lautet; Verzeichnuß der Reysz zum heiligen Land, vnd zum berg Sinai, vnd was an disen Orten zu sehen. Alles trewlich an tag geben, von dem achtbarn vnd fürnemmen Johan Tuchèrn, Bürgern zu Nürnberg, der obgemeldete Ort im Jar 1479 vnd 1480 durchreyset.

seiner heyligen Menschheit sein leben vnd wesen gehabt, gewandelt, Göttliche Wunderwerk erzeigt, vnd vmb vnsers Heyls willen sein manigfeltiges bitters Leiden, Marter vnnd Todtgelitten, vnd sein ehrlich, leiblich Begrebnuß erwehlt vnnd gehabt hat, besonder sein Heyliges Grab zu Jerusalem, vnd fürbas ander seiner Heyligen rastunge zu besuchen. Als ich denn mit deß hülff, durch deß Ehren willen ich solche Reyß fürgenommen, vollbracht, vnd also gen Jerusalem zum Heyligen Grab, Von dannen durch die wüsten, da die Kinder von Israhel gezogen, vnnd zu dem Gebürg Synai, in dem Land der kleinern Arabia gelegen, Zu der heyligen Jungfrauwen Sanct Katharina Grab, Vnd von dannen an das rote Meer gen Alkayro Babyloni, Vnd gen Alexandria an das Meer; vnd widerymb gen Venedig vnd her gen Nürmberg, als ich deß wegs vor warlichen bericht, gezogen vnd kommen bin. Auff daß aber andere Christenliche fromme Brüder, die in andächtiger begierd vnnd guter Christenlicher meynung solche Reyß zu thun vorhaben, möchten durch vnterrichtung gelegenheit vnd schickligkeit der Lande vnd Menschen derselben dester mehr begieriger werden, vnd dester minder beschwerdt ab selcher langer Reyß entpfahen, Hab ich obgenannter Hans Tucher, in guter Brüderlicher meynung, einfeltiglichen vnd schlechtlich, menniglich in Schrifften wöllen enden, was ich allda sichtiglich vnd eygentlich gesehen, erfahren vnnd erkündiget hab. Auch was einem jeden vermügenden zu solcher Reyß vnd Wallfahrt zu haben nottürfftig, vnnd was mir Glücks vnnd Widerwertigkeit auff solcher Reiß hin vnd herwider zugestanden vnd begegnet ist, wie das hernach von einer Lagreyß zu der andern, in 49 Wochen lang, eygentlich geschrieben vnd begriffen ist.

2. Jerusalem s Merkwürdigkeiten.

Von Rama zogen wir auß am ersten Tag Augufti, war Sonntag, in derselben Nacht, drey stunde in die Nacht, ritten wir auff vnsern Eseln gen Jerusalem warts die ganze Nacht, vnd ist von Rama gen Jerusalem dreyssig welsche Meilen, die nicht klein sind. Von Rama zur rechten Handt zwenzig welsche Meil ist das Castellein Emaus, da die zween Jünger vnsern Herrn Jesum Chriftum, in dem Brodtbrechen am beyligen Ostertag, erkannten. Daselbst ligt Cleophas der 72 Jünger einer Christi vnsers Herrn begraben. Nahe darbey ist die Statt Machabeorum. Zunechst darbey auff einem hohen Berge; gegen Jerusalem warts, liget begraben der Prophet Samuel. An den enden allen ist fiben iar Ablaß, vnd siben Karen. Aber zu nechst darbey zu der rechten Handt, ligt ein Dorff Ramata genant, von dannen der Prophet Samuel, vnd Joseph von Arimathia, dessen das heylige Grab war, dareyn Chriftus geleget ward, bürtig waren.

Am andern Tag deß Monats Augufti vmb vier Vhren, kamen wir zu der heyligen Statt Jerusalem, vnd stunden vor der Statt von dey Eseln ab, vnnd giengen in die heylige Statt Jerufalnm, Da ist Ablaß, vergebung aller sünd von Schuldt vnd Pein, Dann kein Christ in der Statt Jerusalem reiten darff, vnnd giengen alle Pilgrin erstlichen für den Tempel, darinnen das heylige Grab ist, vnd löseten da den Ablaß.

Von dannen giengen wir da in ein großes Hauß, das man das Spittal nennet, darinnen die Pilgrin pflegen zu ligen. Ich gienge mit meiner Gesellschafft in deß kleinen Galins Hauß, bey dem Spittal, der ist der Pilgrin Dolmetsch, der die gewöhnlichen mit den Pilgrin zu sanct Catharinen Grab zeucht, der beherberget vns in seinem Hauß, vnd gab vns ein Kammer eyn. Wir lagen den Tag still, dann wir die ganze Nacht geritten hetten, vnd sehr müd waren. Am dritten Tage deß Monats Augusti Fritag, giengen wir Pilgrin alle auf dem Spittal, in Meynung auff den Berg Sion zu gehen, vnter wegen giengen wir die heyligen Stätt zu besuchen, als hernach geschrieben steht. Zum ersten, kamen wir an die statt da die Juden den todten Leichnam vnser lieben Frawen den Zwölffbotten nemmen wolten, da sie den in das Thal Josaphat trugen zu begraben. Darnach kamen wir an die statt, da Sanct Peter seine Sünde bitterlich beweynet, nach der verläugnung Gottes, in Cayphas Hauß geschehen. Darnach kamen wir zu einer Kirchen, zu den Engeln genannt, das ist das Hauß Anne, dareyn Gott der Herr zum ersten geführet, vnd an sein heyliges Wänglein härtiglich geschlagen ward, die die Armenier innen haben. Darnach kamen wir zu dem Hauß Cayphr, das ist ein grosses Eckhauß, vnd heißt zu Sanct Salvator, vnd habens auch die Armenier innen. In demselben Hauß war Gott der Allmächtig die ganze Nacht versperret, vnd hart geschlagen, vnd ist auch der Kärcker darinnen, dareyn sie vnfern Herrn gefangen legten, das ist ein enger kleiner Kärker, darinn Christus gelegen ist, dieweil vnd fie zu Rhat giengen. Es ist auch der Stein darinnen, dér zum ersten von dem heyligen Grab genommen ward am Ostertag, das ist der Altarstein am hohen Altar Sanct Salvatoris, vnd das ist fast ein langer dicker Stein, als man denn auß der Kirchen deß Cayphas Hauß gewesen ist, gehet in den Hof zu der lincken Handt, da stehet ein Baum mit steinen vmblegt, das ist die statt da die Juden das Fewer, darbey sie sich gewärmet haben, da Sanct Peter deß Herrn verläugnet, vnd als man auß dem Hof heraußgehet an die Straß zu der rechten handt am Eck, da stehet ein Stein, an demselben Eck ist die Mutter Gottes gestanden, vnd hat gesehen sanct Peter herauß gehen, so bitterlich weynend, daß er sie nicht ansehen mochte. Die Mutter Gottes ist auch an demselbigen Eck gestanden die ganze Nacht, in der Meynung daß sie gern gewußt hette, wie es ihrem Kinde gienge, biß deß Morgens, daß sie ihn fahe herauß führen gebunden vnd gefangen jämmerlich, da folget sie nach biß zu dem hauß Pilati.

XLVI.

Ans Mandevil's Neise in's gelobte Land. (eigentlich um's Jahr 1430.)

1. Da 8 todte Meer.

(Aus dem Reyßbuch.)

Auff vnnd vmb dem todten Meer ist manch wunderbarlich Natur vnnd Geschöpff, das anderßwo nicht ist. Daffelbe Waffer in dem todten

Meer ist sehr bitter vnd vnnluftig, Vnnd wo es auff ein Feld kompt, so wirdt das Feld vnfruchtbar vnnd vngeschlacht, vnnd darumb verändert sich das Erdreich etwan offt vund dick, an Farb vnnd Natur, vnnd wirdt hart vnnd vngifftig. Dasselbe todte Meer wirfft von jm alle tage gar vnsauber feuwrige Matery, in der grösse als ein Roß, vnd heisset dieselbe Vnsauberkeit Aspaltes, Dasselbe Waffer theilet das Königreich von Arabien, vnnd ist zweyhundert Stadien lang von Jerusalem, vnd thun je acht Stadien ein Meile, vnd darumb heißt es das todte Meer, daß es nit läuffet als das ander Wasser, denn es ist nit ein rechtes Meer. Es ist als ein Weyer oder See, vnnd mag weder Mensch noch ander Thier, das da lebet, darinn verderben, noch kein Creatur, denn es ist gar viel versucht worden, daß man vervrtheilete Leute dareyn geworffen hat, die mochten doch nicht ersterben. Auch mag niemand desselben Wassers trincken. Vnd der ein Eysen darein wirfft, das schwebet embor, vnd wenn man eine Feder dareyn wirfft, so fellet sie zu Grund. Vnd weil das alles wider die Natur ist, da wolt ich es nicht glauben, biß daß ich es sahe, Man meynet in dem Lande, es sey etwan da ein trucken Landt, mit Stätten vnd anderm Gebäuw gewesen. Item, allda in einer Kirchen waren Joachim vund Anna begraben, Aber Sanct Helena die Keyserin ließ sie gen Constantinopel führen. In derselbigen Sanct Annen Kirchen ist ein Cistern, darin haben etwan die Engel gebadet, vnd der erst Mensch, der nach den Engeln badet, ward gesundt, vnd erlöset von allen Siechthummen. Vnd bey derselbigen Cistern lag der Siech in dem Bett, den hieß Gott auff heben sein Bett, vnd mit jm hinwegtragen, als er jhn gesundt machte von seiner Kranckheit, denn der Siech hette niemandt, der jm in die Cistern hülffe.

2. Der Berg Sion mit seinen Merkwürdigkeiten

Der Berg Sion ligt zu Jerusalem auff dieser seiten her. Auff dem Berge Sion hat Christus viel geprediget, vnd viel grosse Wunderwerd gethan. Vnib den Berg stehen viel heyliger Kirchen vnd Capellen, vnd so man darauff gehen wil, findet man die Capellen, da der grosse Stein ligt, der auff dem Grab Christi gelegen, vnd die drey Marien herabgethan. An der stätt verleugnet Sanct Peter vnsers Herrn. Allda aß Christus das Nachtmal mit seinen Jüngern. An der stätt entschlieff S. Johannes vnserm Herrn an der Brust.

Item, ein wenig fürbaß erschien vnser Herr seinen Jüngern zum ersten, da er zu ihn sprach: Der Friede sey mit euch. Item, ein wenig fürbaß erschiene er dem Tboma, den ließ er in seine Wunden greiffen. An der stätt empfiengen die Jünger Gott den H. Geist, am H. Pfingstag.

Item, an einer andern stätt an dem Berg Sion, da ist eine Kirch in vnser lieben Frawen Ehre gebauwet, da sie gewohnet hat biß in den Todt. Da ligt ein groffer Stein, den brachten jr die Engel vom heyligen Grabe, der ist gleich gefärbet als das Grab. Auff Sion wardt Salomon, vnnd viel Könige von Jerusalem begraben. Niden an dem Berge gegen dem Thal Josaphat stöst ein Brunn, genannt Natatorium

Das die andern Eidgnossen gemeinlich, mit jren Panern und ganzen Machten auch gar schnelliglichen harnach kamend.

UNd indem kamen die fromen Eidgnoffen und Zugewanten, mit allen jren Panern und ganzen Machten, durch den Berg, und den engen Weg gar trostlich und mannlich ziechen, als getrüm Brüder und Fründe, die einandern in keinen Nöten nie verlassen haben, und ob GOtt will, niemermer thun werden! da dieselben gesachen das gros mechtig Volcke, vor jnen in sv groffen Scharen halten, und auch das die von Bern und ander da fornen in semlichen Engsten und Nöten stunden, da waren sy gar begirlich zu jnen zu keren, und wolt jeglicher der Fordrest sin, als dann die frommen Eidgnoffen semlichs allwegen mit Mannlichheit harbracht, und sich von einander nie gescheiden hand. Das der Herzog von Burgunn von denen von Bern, und andern Eidgnossen, und Verwanten, gar mannlichen verjagt, und ihm auch sin Leger angewunnen wart.

DO nun der Herzog von Burgunn und die Sinen, die frommen Eiognoffen mit ihren Panern, als mannlichen gesachen harnach ziechen, und auch die Fordern, so unerschrockenlich uff ihn trungen, wiewol jnen von den Fienden auch gar Wehe beschach mit Schiessen, und sunderlich mit den Bognern, und auch groffen Schaden tatent; dann auch die Pfile merenteils vergifft warent, davon vil Lühten gewüst wurdent. Das der Herzog von Burgunn mit den Sinen die Flucht gar schantlichen nam.

Und also namen sy die Flucht, und wolten nit me beiten, *) und trieben das Fußvolck vor jnen dannen als gros mechtig Huffen Veche, also zog man jnen gestracks nach, uns für Granson ferre hinus, durch des Herzogen Wagenburg und Leger untereinandern, so wit, das jederman hellig und müde ward, das die frommen Eidgnoffen mit jrem Harnesch witer nit mochten kommen, so mocht man auch. den Burgunnschen reisigen Zug überein nit erylen, als das nit unbillich was, dann sy merenteils alle wol beriteten, und aber die Eidgnossen zu Fuß waren, doch blieb demnocht von GOttes Gnaden von jnen menig stolzer Mann, die erylet wurdent und nit entrinnen mochten, und als man jnen me dann anderthalb tütscher Milen nachgezogen was, für Montagni hinuß, da behub man das Volck by einandern, und wolt man nieman fürbas laffen ziechen, und knüwet aber meniglich nider, mit zertanen Armen, und unsaglichen Fröwden, GOtt dem Allmechtigen, siner lieben Mutter, Magd Marien, und allem himmlischen Heere, nach der grossen SigGunst, und Überwinden des Wütrichs, Lob, Danck und Gnade, mit Ehren zu sagen, der grundlosen Barmherzigkeit, so er denen von Bern, und andern Eidgnossen, gegen iren Fienden als gnediglichen mitgeteilt und erzeigt hat, das man in Danck nehmer Wise niemermer vergessen und ewiglichen daran gedencken soll.

L

Und also hat der allmechtig GOtt denen von Bern, und jren

*) beiten oder bieten = warten.

« السابقةمتابعة »