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Inen wider dasselb frembt volckh, zu hilf ́zu kumen, Der weyß kunig tet als ain getreuer kunig, Und zug Inen mit seinem kriegsvolckh zu hilf, und tet mit demselben frembdn volckh ain schlacht, un Rennet srey aus seinem hauffen, und traff am eesten mit den veindtn, vnd gewan die schlacht, darynnen wurden ain groffe antall der veindt zu todt erslagn, und darzu mer dan funfzehn hundert gefangen.

4. Wie der weiß kunig, ain sonder stark Slos mit seinem geschüß gewann.

Nach fölicher Schlacht, zu der weiß kunig, fur gar ain veft Sloss, das lag an ainem Schifreich wasser dann derselb Phleger, über sein Brief vnnd Sigl, so Er dem weisen kunig gegeben, hat Er dasselb Sloss dem vorgenannten fursten genannt Rueprecht eingegeben, vnnd prach damit sein Verschreibung, der weiß kunig, begert sich mit seinem hauptgeschuß, fur dasselb Sloss vnd lag etliche wochen darvor, vnd beschoß dasselb Sloß dermassn das Er das geweltigelichn erobert, vnd ließ demselben Phleger, vnd allen seinen Helfern, die mit Ime begriffen wurden, die köpf abschlagen,

5. Wie der weiß kunig, zwischen den fürsten fridt machet vnnd das lannd tailet.

Als nun der weiß kunig, die vorgemelt Schlachtgewunnen und das bemelt Sloß erobert het, viel die Landschafft zu dem weißen kunig zwischen den fursten fridt zu machen, also tailet der weiß kunig, dasselb land in dreh tail, Nemlichen den rechten gezirkh des lands, gab Er den vorgemelten zwen Erbfursten, den andern tail, auch ain besonder gezirckh, das stellet Er den vorgemelten kindern zu, vnd den driten tail etliche Stet vnd slösser behielt der weiß kunig für seine Zuspruch, dann Jme war das lannd fellig, aber denselben fursten, aus sondern gnadn_lies Er sich an wenig genuegen, damit ward derselb krieg, durch den weisn kunig also hinter gelegt.

LI. Aus der: Teutsch Theologia. *)

(1518.)

Das erst Capitel.

DEr heilig Paulus spricht: Wenn das volkommen kompt, so ver= nicht man das vnuolkommen, vnd das geteylt.

Vnd

Nun merck, was ist das volkommen vnd das geteylt? Das volkommen ist ein wesen das in jhm, vnd inn seinem wesen, alles begriffen vnd beschlossen hat, vnd on das vnd ausserhalb dem kein wares wesen ist, vnd in dem alle ding ihr wesen haben, dann es ist aller ding wesen, vnd in ihm selber vnwandelbar vnd vnbeweglich, vnnd verwandelt vnd bewegt doch alle andere ding. Aber das getheilte oder das vnuolkommen ist das, das auß diesem solkommen den vrsprung hat, oder wirdt, Recht als ein glast oder schein auß der Sonnen oder auß eym liecht fleußt, vnd scheinet etwas, Diß oder das, vnd heisset Creatur. aller dieser getheilten ist keins das volkommen, also ist auch das volkommen der getheilten keins. Die getheilten seindt begreiftich, bekantlich vnd außsprechlich. Das volkommen aber ist allen Creaturen vnbegreiflich, vnbekanntlich vnd vnaußsprechlich, in dem, alß Creatur. Darumb nent man das volkommen nit, dann es ist diser keins. Die Creatur, als Creatur, mag dises nit erkennen noch begreiffen. Nun wenn das volkommen kumpt, so verschmacht man das getheilet, Wenn kumpt es aber? Ich sprich: wenn es als verr alß möglig ist erkant entpfunden vnd geschmeckt wirdt in der seel. Ein frag.

Nun möcht man sprechen: Seit es vnerkanntlich vnd vnbegreiflich ist von allen Creaturen, vnnd die seel nun eyn Creatur ist, wie mag es dann in der seel erkant werden? Antwort: Darumb spricht man: in dem alß Creatur, das meint, alß viel die Creatur von jhrer creaturlicheit vnd geschaffenheit von ihr icheit vnd selbheit ists ihr vnmüglich. Dann in welcher Cratur diß volkommen erkant werden sol, Da muß Craturlichkeit, geschaffenheit, icheit, selbheit, verloren vnd zu nicht werden. Diß meynet das wort Pauli: Wenn das volkommen kumpt, das ist, wenn es erkant wirdt, so wirdt das geteilt, das ist, Creaturlichkeit, gschaffenheit, icheit, selbheit, meinheit, alles verschmeht vnd für nichts gehalten. All dieweil man von desen ichts helt, vnd daranhangt, so bleibt das volkommen vnerkant.

Nun möcht man auch sprechen: Du sprichst: ausserhalb disem volkomenen oder on es, ist nichts, vnd sprichst doch auß ihm fliesse etwas, was nun auß geflossen ist, das ist ausserhalb jhm.

Antwort: Darumb spricht man ausserhalb ihm oder ohn es, ist kein war wesen. Was nun außgeflossen ist, das ist kein war wesen, vnd hat kein wesen anderst denn in dem volkommen, sunder es ist ein

*),,Theologia, Teutsch. Etliche Hauptreden, eynem jeden schüler Christi wol zu studiren. 1546. Am Ende : Getruckt zu Franckfurt am Main bei Cyriaco Jakobi zum Bart. 1546. kl. 8.

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zufal oder ein glast vnnd ein schein der kein wesen ist oder kein wesen hat anderst, denn inn dem feur da der glast außfleußt, alß in der sonnen oder in eym liecht.

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DJe warheit, glaub vnnd schrifft spricht: Sünd sei nit anders, dann das sich die Creatur von dem vnwandelhafftigen gut abkeret, vnd sich zum wandelbaren wenndet, das ist, das sie sich von dem volkommen zu dem getheilten vnd vnuolkommen, vnnd aller meyst zů jhr selber keret. Nun merck: Wenn sich die Creatur etwas guts an nimpt, alß wesens, lebens, erkennens, vermögens, vnnd kyrzlich alles deß, das man gút nennen fol, das sie dasselbig sei oder das es jr sei, so kert sie sich ab. Was that nun der Teuffel, oder was war sein abkeren oder sein fal anders weder das er sich annam, er wer auch etwas vnd wolt jha etwas sein, vnd etwas wer sein, vnnd jhm gehört auch etwas zů? Diß annemen, sein ich, sein mich, sein mir, vnd sein mein, das war sein abkeren vnd fal, also ist es noch.

Das iij. Capite I.

WAs thet auch Adam anderst, weder gerad daffelbig? Man spricht Darumb das Adam den apffel aße, wardt ehr verloren oder gefallen, Ich sprich: Es geschach vmb sein annemen, vnd vmb sein ich, mein, mir, mich, vnd vmb deßgleichen. Hett er siben äpffel geffen, vnnd wer vas annemen nit gewesen, er wer nit gefallen. Aber da daz annemen geschach, da war er gefallen, vnd ob er schon nie keinen apffel ange= bissen hett.

Wolan, ich bin hundert mal tieffer gefallen, vnnd verrer abgefert weder Adam, vnd Adams fal vnd sein abkeren möchten alle menuschen nit gebeffern oder widerbringen. Wie sol denn mein fal gebessert werden? Er muß gebessert werden als Adams, vnnd von dem selben, daruon Adams fal gebessert wardt, vnd in der selben weiß.

Von wem, oder in welcher weiß geschach diese besserung? Der mennsch mocht nichts ohn Gott, vnd Gott solte nit on menschen, darumb nam Gott menschlich natur oder menscheit an sich, vnd ward vermenscht, vnnd der mensch wardt vergottet, Al da geschahe die besserung, Also muß auch mein fal gebessert werden. Ich vermags nit ohn Gott, vnnd Got sol oder will nit ohn mich, Dann sol es geschehen, so müß Gott auch in mir vermenschet werden also das Gott an sich neme alles das so in mir ist, von innen vnd von aussen, also, das nichts in mir sei, das Gott widerstrebe oder sein werck hindere. Wenn Gott schon alle menschen an sich neme die da seindt, vnd in jhnen vermenschet würdt, vnd sie inn im vergottet, vnd aber geschehe solchs nit inn mir, so würde mein fal vnd mein abkeren nimmer gebessert, solichs geschehe denn auch › in mir. Vnd in diser widerbringung vnd befferung, kan vnd mag oder sol ich nichts darzu thun, sonder ein bloß lauter leiden, also, das Gott allein thu vnd wircke, vnnd ich leide jhn, sein werck vnd seinen willen, Vnd darumb das ich das nit leiden wil, sonder mein, vnd ich, und mir,

vnd mich haben wil, das hindert Gott, daz er nit allein vnd ohn hinderniß gewircken mag. Darumb bleibt auch mein fal vnd mein abkere vngebessert. Sehe diß thut alles mein annemen.

Das rrriiii. Capitel.

Die Sünde.

HIe sol man aber etwas mercken, Man spricht: Es sei oder geschehe etwas wider Gott, vnnd sei ettwas Gott leyd vnd verdrieß jhn. Man sol wissen das keyn Creatur wider Gott ist, oder ihm leyd oder ihm verdrießlich ist, inn dem das sie ist oder lebt, weyst oder vermag. Vnd was deß ist, das ist alles nit wider Gott. Das der Teuffel oder mensch ist, lebt vnd deßgleichen, das ist alles gut vnnd Gottes, dann Gott ist diß, alles zumal wesenlich vnd vrspründlich. Ja Gott ist aller wesenden wesen, vnnd aller lebendigen leben, vnd aller weysen weyßheht, dann alle ding haben ihr wesen, jhr vermügen, jr leben vnd was des ist warlich inn Gott, weder in jhnen selber. Gott were anderst nit alles gut, vnd darumb ist es alles zumal gut. Was nun gut ist, das ist Gott lieb, vnnd er wil es haben, darumb ist es nit wider jhr.

Was ist dann wider Gott vnd jm leyd? das ist alleyn Sünd. Was ist aber fünd? nichts anders, dann das die Creatur anders wil dann Gott vnd wider Gott. Das merck ein jeglicher bei ihm selber, also: Wer anders wil weder ich, oder wider mich wil, der ist mein feindt, vnnd wer wil als ich, der ist mein freund vnd ist mir lieb. Also ist es auch vmb Gott.

Sihe, das ist sünd, vnnd ist wider Gott, vnd ist jhm leyd vnd ein betrübnuß, vnd wer nun anders wil dann ich, oder wider mich, was der thut oder lasset, redt oder schweigt, das ist alles wider mich vnnd ist mir schwär. Also ist es auch vmb Gott: Wer anders dann Gott oder wider Gott wil, was der selbige thut oder lasset, vnd alles das ir zu schicken hat, das ist alles wider Gott, vnd sünd. Vnd welcher wil anders wil dann Gott, der ist auch wider Gottes willen, dann Christus spricht: Wer nit mit mir ist, der ist wider mich. Das meynet er also: Wer nit mit mir wil, vnnd nit eynwillig mit mir ist, der wil wider mich.

Hie bei mag ein mensch mercken, ob er ohn sünd sei oder nit, vnnd ob er sünd thu oder nit, vnnd was sünd sei, vnd wie oder wo mit man fünd büssen oder bessern sol vnd mög. Vnd dise widerwilligkeit zu Gott, heißt man vnd ist: Vngehorsam, Adam, ichheit, selbheyt, eygenwilligkeit, oder der alt mensch, abkeren vnd abscheyden von Gott, das ist alles eyns.

Zweites Buch der deutschen Prosa.

Von Luther bis Lessing.

1523

1740.

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