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herrschaft halb des Schwarzwalds, wie vorgemeldet ist, seind vil die theil daran haben.

2. Von den neuwen inseln: wann vnd von wem die erfunden, wie sie heissen vnd was für leüt darin seind.

(S. M.clrrriij.)

Der andern *) neüwen inseln halb solt du also mercken das anno Chrifti tausent vierhundert neün vnd zwenzig Christophorus ein Burger von Genua auß Italia von geschlecht Columba, tretten ist zu dem künig von Hispania, nachdem er lang an seinem hoff gewesen waz, vnnd begert jm geschickte schiff_mit alle rüstung vnderhanden züge= ben, dan er der hoffnung were onbekannte länder züfinden. Vnd wiewol der künig vnd seine rhät erstlichen daz für ein gespöt hettenn, aber Ghristophorus Columbus von seinem fürnemen nit abstünd, haben sie nich verwilliget, vnnd dem genanten Christophoro hilff gethan sein für genommen fart zů volstreckenn. Demnach ist er im vorbestimpten jar im anfang des Herbstmonats außgefaren mit zweien schiffen, vnd kommen zu den inseln die man vor zeiten Fortunatus hat genent, aber jesundt Canarien werden geheissen. **)

Von disen inseln ist gemelter Christophorus Columbus fürbaß gegenn dem Occident drey vnd zwenzig tag vnnd nacht gefaren, vnd hat kein land gefunden, biß zu letst der wechter in der höhe des schiffs sahe ettlich inseln, den schifften sie zu, besunder zwo wolten sie besichtigen, vnd gaben jnen auch nammen, eine nempten sie Johannam, die andere Hispanam. Sie schifften vmb die Insel Johannam, vnd hörten ein groß vogel gesang, befunders hörten sie vmb S. Martins tag die nachtgallen mit voller stimm singen, sie sahen das größ lauter vnd süß wasser auß jren flüssen ihn das möre fallen, schifften: also ein hundert Teütscher meilen oder zweh, vnnd gesahen doch niemand, da kerten sie vmb vnnd wendten sich gegen der andern inseln, da sahen sie wie die leüt in der selbigen inseln, fluhen von jnen in die wäld, vnd als sie auß den schiffen naher eileten ergriffen sie ein weiß, vnd fürten es in das schiff, gaben jr wein zu trincken, vnd was sie guts hetten gaben sie jr auch, darnach legten ste ihr an hübsche kleider vnd schickten sie wider zu den fren. Da dieselbigen sahen diß weiß also bekleidet, dann sie giengen all nacket, vnd das weib jnen sagt was guts sie gessen vnd truncken het, lieffen sie mit scharen zum möre, vnd gaben den Spaniern gold vmb häfen vnnd gleser, ja sie hetten nichts so kindig im schiff es ward jnen gold dargegen. Vnd als sie zu beiden seiten dorfften einander vertrauwen, vnd mit einander vertauscheten, haben die vnsern wie sie

Er spricht von den neuen Indianischen Inseln, welche, wie er bemerkt hinter Spanien schier auf halbem Wege zwischen Hispanien und Indien liegen. Dann führt er die Insel,, Zivangri" an, welche nach der Charte zu urtheilen wahrscheinlich Owaihi von den Sandwichsinseln ist. **) Hier beschreibt er ,,Medera“ ausführlich, das Zuckerrohr, welches auch am Rande abgebildet ist; er erwähnt auch den Pik von Teneriffa.

mochten erfoschet jr leben, wesen vnd sitten, vnd vermerckten das sie ein künig hetten, zu dem giengen sie hinauß, vnd wurden auch freuntlichen von ihm empfangen vnd eerlich tractiert. Die ynwoner diser inseln machen brot auß wurzeln, die schmecken gleich als frische vnd neüwe kesten, das gold ist bey jhnen in etwas achtung, sie faren nit auß ihrem land kauffmanschaß zu treiben, sie lesen das gold auff im fand eines grossen wassers das vonn ettlichen hohen bergen herab falt, schmelzen es darnach vnd machen guldine blech darauß. Der thier halb findt man bey ihn küngelin, item groß mechtig aber onschedlich schlangen, groß tauben wie vnsere entenn, genß schnee weyß als die schwanenn, die haben rote köpff, vil pfittich vonn mancherleien farbenu, dar bey die Spanier wol möchten mercken das sie nit ferr vonn India waren. Sie funden auch in diser inseln mastir, aloe, rot pfeffer körner, zimmet vnnd imber. Dieweil nun Columbanus in diser inseln was mit seinen mittgeferten, klagten ihm die ynwoner grosse not über ettliche, völcker die sie Canibalen nennen, wie die auß ihrem land schiffeten in andere inseln vnd fiengen die leüt, schlügen sie zů todt frassen sie vnd giengen nit anderst mit jnen vmb dann wie ein Tiger oder Löw mit einem zamen thier. Den knaben heüwen sie auß vnd mesteten sie biß sie feißt wurden,

aber die betagten megigten sie eins wegs, wurffen das gederm hinweg, essen die andern inneren glider, des gleichen die euffere, als hend vnd füß, aber das überig salzent sie vnd behielten es.

Darumb so die Canibalen zů diser inseln kommen, fleücht jedermann vnd wartet nieman jren, dann sie seind starck vnd grimmig, vnd mögen zehen auß ihnen hundert andere meistern.

Nach dem aber Columbanus sich den ganzen winter biß zum früling in diser inseln gehalten hat, nam er ihm für heim zu schiffen, vnd dem künig mit frönden güte bottschafft von dem neüw erfunden land zu bringen. Also ließ er in der inseln bey dem künig 38 von seinen mitgeferten, die mit fleiß alle stett vnd örter in seinem abwesen solten erforschen vnd erkunden, was für gewechß an bäumen vnd fruchten darin were. Er nam auch mit jm zehen mann auß der inseln, da mit man von jnen jr sprach lernen möcht. Da nun Columbanus wider herauß kam, ward er mit den höchsten eeren empfangen von dem künig vnd allem volck in Hispania, vnd bald geratschlaget, wie man den Christen glauben vnder das ongläubig volck bringen möchte. Der künig gab auch dem offt gemelten Columbano ein andern namen, das er seiner wunderbaren thaten halb fürthin heissen solt Admirans, *) das ist ein verwunderer, vnd ließ zu richten siebenzehen groffer schiff, zwölff jag schiff, vnd verordnet darin 1200 gewaffneter männer, etlich zimmer männer vnd andere handwercks leüt, auch ettliche reüter, vnd alles was zu einem wol geordneten höre gehört. Er beschied auch das sie mit jnen nemen ochsen, küw, seüw, weißen, gersten, erbessen vnnd andere dergleichen ding, nit allein daruon zu essen, sunder auch solich samen im frembde land zu säyen. Desgleichen namen sie mitt ihnen

*) Soll wohl Admiral heißen.

vnd

zweig von den geschlachten bäumen, sie zu pflanzen in den inseln, vnd auch allerley eysen werckzeüg, die geschickt weren da mit stett vnnd schlösser zu bauwen, darin sich die Spanier halten möchten vnd dahin ir zuflucht sehen. Vnd als alle ding bereit vnd zügericht waren, seind sie am ersten tag des Herbstmons daruon gefaren, vnd seind am ersten tag des Weinmons kommen zu den Canarien inseln, vnd von dannen weiter gefaren zu der lincken hand gegen mittag, vnd seind entlichen kommen zu der Canibalen inseln, vnd dieweil es am selbigen tag Sontag was, haben sie die insel Dominicam geheissen. Vud nach dem ste innen wurden das niemand darin wonet, sunder die ganze insel mit wälden bedeckt was, seind sie fürt gefaren, vnd haben ein andere insel gefunden, die was ganz grün vonn bäumen, vnd gieng darauß ein füffer vnd lieblicher geschmack, das auch etliche bewegt wurden auß den schiffen auf das land zu ghan, vnd die insel zu besichtigen. Aber sie funden nichts lebendigs darinn dann eidochsen, die trefflich groß waren, vnd nanten dise insel zum Creüz, vnd es was der Canibalen insel, wie sie das darnach erfüren. Vnd als sie vmbhär schiffeten, funden sie nidere hütten, etwan 20 oder 30 bei einanderstan, vnd in circkel weiß geord= net, waren von holz gemacht, vnd auffgericht in ein spizen gezelts form, vnnd mit palmen vnd anderen bäumen blettern gedeckt. Vnd da sie auß den schiffen giengen, flohen fraw vnq mann daruon, vnd sie funden vil junger knaben gefangen, vnnd gebunden, die dazu der mezig wurden gemeft, vnnd etliche alte weiber, die zu der dienstbarkeit wurden gehalten. Sie funden auch vil yrdene häffen, in denen menschen fleisch, Gens, Enten vnnd Psittich waren zusammen gethan, item der gleichen funden sie an spissen die zu braten. Sie funden auch ein haupt eines jungen knaben, das noch blut tropffet, vnnd erst kurzlichen vom leib was gehauwen, vnd hieng an einer stangen. Durch dise insel lieffen vier fliessende wasser, vnd ist voll Psitticher vögel. Da nun jederman geflohen was, wichen die Spanier mit ihren schiffen auch daruon, vnd kam zu vilen inseln, zů letst kamen sie zu einer, die hieß bey den ynwonern Ayay, aber die Spanier nempten sie zum heiligen Creüß, virð da lendten sie, vnd Columbus schickt auß dreissig mann die wasser brächten vnd auch die insel besichtigen. Da funden sie vier Canibalen die hetten gefangen vier weiber vnd die weiber schrauwen zu den Spaniern mit auffgehebten armen, vnd begerten hilff. Vnd als sie ihnen zu hilff wolten kommen, entrannen die männer in wald vnd liessen die weiber faren. Die weil aber die dreissig männer auff dem land waren, kamen in einem schifflin acht Canibalen mit acht weibern, vund griffen die dreissig männer an mit jren handbogen, vnnd erschossen einen, vnd ein andern verlegten sie schwerlich. Da das die andern Spanier sahenn, füren sie mitt ihrem schiff härzů, vnnd ertränckten der Canibalen schiff, aber die Canibalenn schoffen auß dem wasser gifftige pfeil auff die vnsere, vnnd kärten zu einem felfen, da kamen sie gar nahe alle vmb von den vnseren. Darnach füren sie für vnd für, vnd kamen zu vilen inseln, die grün vnd lustig waren, ettliche waren dürr vnd voľ rauher felsen, zu letst kamen sie zu einer inseln die heißt Buchema, deren

ynwoner groffe not litten vonn den Canibalen, aber ste waren senfftmütig leüt, hetten groß wäld vnd vil wilder schwein darin, hetten darzů einen ewigen streit mit den Canibalen, denen widerstand züthün vnnd fie auß dem lannd zu schlagen, vnd so mit glück ein Canibal fiengen, süchten sie rach an im, stachen im die augen auß, zerhüwen in, brieten in bey dem feür vnd frassen in, wiewol sie sunft nit pflegten zů essen menschenfleisch. Solichs wurden die Spanier aller innen durch jre dolmetschen, so sie auß der insel Hispana mit jnen gefürt hatten in Hispaniam. Da sie nun entlichen die insel Hispanam erreichten, funden sie keiner mer jhrer verlaßnen gesellen die sie in der insel gelassen hatten die wol zu erkundigen, sunder sie waren alle gestorben. Vnd die zehen männer so Columbus zů jhm genommen hat auß der inseln waren auch auß verenderung des luffts alle gestorben biß auff drey, deren damals entrunnen zwen heimlich auß dem schiff so ste zu der insel Hispanam kamen, vnd den übrigen liessen die Spanier frey ledig zu den seinen gan. Als aber Columbus gern innen wer worden, wo seine mit gesellen in seinem abwesen hin kommen weren, dann er hoffet je sie weren noch bey leben oder ihren ein theil, ließ er etlich büchsen auß ghan, darbey ste solten mercken das jhre landsleüt die Spanier wider zu der insel kommen weren, aber es war vmbsunst, da schickt Columbus zum künig der selbigen inseln vnnd ließ fragen, da ward ihm geantwurt, wie auch andere künig im land weren die hetten es für übel auffgenommen das man die Spanier als frömbde leüt ließ hausieren in jhre land, darumb weren sie zu gefaren vnd hätten der Hispanier hölzin schloß mit ihnen verbrennt. Vnd da er jhnen als ein getreüwer künig wolt hilff thun, ward er auch verwundt an einem arm, vnd zeigt den gesandten botten wie sein arm verwundet was. Aber es was aller erlogen. Darumb auch Columbus ihm nach schickt zweihundert gewaffneter mann, die ihn solten gefencklichen angenommen haben wo er jhnen nit entrunnen were. Nach disem allem fieng er an zu bauwenn ein statt bey dem möre, vnnd ließ ein maur darumm füren, er schickt auch leüt auß zu erkundigen alle gelegenheit des lands, vnd besunder zu besichtigen die wasser darin man so vil golds fand, vnd als sie här wider kamen vnd groß knollen golds mit jhnen brachten die sie im sand auffgelesen hatten, zog er mit zwey hundert mannen auch dahin, fünffzehen oder sechzehen Teütscher meilen ferr von der statt die er angefangen hatt zu bauwen, vnd da er den vrsprung des wassers sahe, wie goldreich es was, bauwet er am selbigen berg ein schloß, vnnd nempt és S. Thoman. Es ward ihm auch da angezeigt, das ein halbe tag= reiß daruon einander ort were, das were noch goldreicher. Demnach schickt er auch da hin vnd zů ließ es besich ist birgig vnd regnet vil darin, das macht das die wasser allwegen groß seind vnd stets gold von den bergen härab in die wasser geflött wirt. Nach disem allem kert Columbus wieder zu seiner statt, vnd nam drey schiff vnd etliche leüt mit jm zů füchen mer länder. Also kam er in die insel Cuba, die man darnach auch Ferdinandam hat genent, vnd ist auch vil golds darin, in bergen vnd wässern, darnach kam er in die insel Jamicam, vnd

müsten ein streit haben mit ihren ynwonern, doch kam es zů letst zů einem friden. Fürbaß für er vmb die insel Cuban, vnd fand onsäglich vil inseln zu beiden seiten, vnd da er meint das es zeit were, keret er widerumb zu seiner statt vnd zu den seinen. Vnnd dieweil es die insel leüten schwer was den Spaniern verbundenn sein zu arbeiten vnnd stöllenn nach dem gold, ward ein mittel gefunden, das sie järlich geben solten tribut vnd ein genannt gold vnd sunst aller dingen frey ledig sein. Vnd wölcher nit gold hett zu geben der solt gewürz geben, Es macht auch Columbus seinen brüder Vogt in der inseln, gab jm die schlösser yn, vnd stellet jm knecht zu die nach dem gold gruben, vnd er für heim in Hispaniam Anno 1495 im Merzen. Aber ehe er auß der inseln kam, fiel seinem volck ein grosser hunger zů, sturben jr bey 200 mannen, vnnd die künig der inseln schlugen sich zusammen vnd wolten die Spanier alle auß den inseln triben habenn wo sie es hetten vermöcht mitt ihren handbogen vnd spiessen.

LVII. Aus Thomas Kangow's Pomerania.

(1489—1542.)

1. Beschreibung der Stadt Arkona auf Wittow und des Gößen Swantewit. *) (Erster Theil S. 161.)

Es seint aber vnter allen Wenden keine halsstarriger vnd abgöttischer gewest wan die Rhügianer, die auch so oft den fried gebrochen, vnd die nachtparschaft vnd andre lande vberfillen vnd berawbten, vnd das schyr vber jre macht vnd größe alzuvil gepflegt haben, also das es wunder ist, das sie von der vmbliegenden Landschaft nicht einmall mit wurzel vnd alle ausgerottet seint worden. Den wer jre größe ansihet, so ists ein gar geringes gegen so viel vmbliegende Khönigreich vnd Land. Izt zu vnsern Zeiten hat das Land in sich lang vnd breit nicht vber sieben teutsche meilen wegs. Zu derzeit mag es etwas in sich gewaltiger gewest sein, den das meer hat jme on zweiffel sidder viel abgewaschen; so hats auch ehemals das Land zu Bart vnd andere Lande vnter sich gehapt. Aber dennoch ists die grösse nicht, das ein ansehn haben mochte, das sollches gewaltigen Landen vnd Khönigreichen so viel vngemachs thun solte, vnd das so lange mitten vnter den christen solten vnchristen pleiben. Den Dennemark war christen, Pomern was auch bereit etliche jar christen; so war auch nhu neulich Mecklenburg ganz christen worden; vnd darvber pleben die Rhügianer, so geringe Landschafft, mit groffen wrewel vnchriften. Aber daraus erscheint, das es ein sonderlich menlich vnd beherzet volck gewest ist, vnd nach jren alten

*), Pomerania oder Vrsprunck, Altheit vnd Geschicht der Völcker vnd Lande Pomern, Caßuben, Wenden, Stettin, Rhügen in vierzehn Büchern beschrieben durch Thomas Kanzow weiland Geheimschreiber in der Fürstlich - Pommerschen Kanzley zu Wolgast und aus dessen Handschrift herausgegeben von Hans Gottf. Ludw. Kosegarten. Zwei Theile. Greifswald. 1816." 8.

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