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ften rechten Fuß, etc. Franciscus sprach: Bruder Wolff, Ich gebiete dir bey dem Namen JEsu Christi, daß du mit mir gehest. Der Wolff war gehorsam. Vnnd die Burger verwunderten sich über die massen sehr. Da fienge Franciscus an zu predigen, vnnd der Wolff stund neben ihm: als er auß geprediget hatte, sagte er zu dem Volck. Lieben Brüder vnnd Schwestern, hie stehet Bruder Wolff, vnd verheißt euch, vnd den ewern nimmermehr keinen schaden zuthun. Dagegen habe ich ihm von ewer aller wegen zugesagt, Ihr wolt ihm die kost geben, vnd niemand vnder euch werde ihm schaden thun. Wolt jhr nun solches halten, wie ich ihm von ewert wegen zugesaget habe, so faget ja. Da waren die Burger alle willig, vnnd guter ding. Da sprach Franciscus: Wolan lieben Burger, So will ich für Bruder Wolff Bürge werden, daß er keinem Menschen noch Viehe schaden thun soll. Darnach sprach er zum Wolff, daß alle Burger höreten, Bruder Wolff, Du wirst mir hie für allen Burgern geloben, daß du dich recht halten wilt, etc. Der Wolff nickte mit dem Kopff, vnd meinet ja. Franciscus sprach: Wolan so gelobe her, Da gab er ihm den Fuß mit grosser Demut. Da ward ein groß frolocken in der Statt. Also gieng der Wolff in der Statt täglich von einer Thür zur andern, vnd bettelt, vnd thet niemand kein leid, vnnd kein Hund ball ihn an. Nach zweyen Jahren starb er.

2.
(S. 83.)

Ehe denn Franciscus starb, sungen die Lerchen, welche Franciscus lieb hatte, Vnnd er sagt, sie bedeuten ein Münch, denn sie haben Kappen wie die Münche, vnnd ist ein demütig Vögelein, wie ein Münch, vnd gehet gern auff die Wege, vnd sucht Körnlein, Also gehen die Münch auch mendicatum, vnnd wenn schon die Lerchen Körnlein im Dreck finden, so essen sie es doch, also verachten die Münche nichts, schlagen nichts auß, loben Gott, wie die Lerchen. Item sie haben grawe Röcke an, wie die Münche, etc. Wiewol nun die Lerchen feind find den Finsternüssen, so kamen sie doch zur Vesperzeit zu Francisco, weil er sterben solt, ihrer war ein grosse menge, vnd hatten ein groß gefänge, etc.

LXIV.

Aus Aegidius Tschudi's Schweizerchronik. *)

(1505 — 1.572.)

1. Die Sempacher Schlacht.

9. Juli 1386.

(Erster Theil. S. 525.)

Als dero Zit Herzog Lüpold von Oesterrich mit finem Hör von Sursee kommen was, und ein mercklich Volck bi Jm hat ze Rosse,

*) „Aegidii Tschudii gewesenen Land - Ammans zu Glarus Chronicon Helveticum, Oder Gründliche Beschreibung Der So wohl in dem

=

wann Er 4000 gerüster Pferde, der besten Herren, Ritter und Knechten die man in Landen wußt, in finem Dienst allda hat, und ouch ein Michel Volck ze Fuß, do ward Er ze Rat für Sempach ze ziehen, und meint das ze erobern, innert der Zit als die von Lucern und die Waldstett Ir Volck zum teil bi denen von Zürich im Turgöw hettind, und die von Sempach von deßwegen nit Entschüttung gehaben möchtind, wann Er wußt nit daß dieselben vier Waldstett etwas der Sachen halb gemerckt und wieder harumb von Turgöw gezogen, und biß in Rotenburger Ampt kommen wärind. Also hat Herzog Lüpold Im endlich fürgesetzt die Statt Sempach ze überziehen, und Ir Ungehorsami und Abfalls wegen ze zerstören, ob Ers aber doch nit erobern möcht, so wolt Er doch schleißen was da was, und das Korn abmäyen und verbrennen lassen, wan er etlich hundert Mäder ze solchem verordnen ließ, nun was das Stettli durch die von Lucern zimlich wol besett, also brach der Herzog am Morgen früh mit sinem Hör ze Sursee uff, und zoch für Sempach am 9 Tag Höwmonats, an St. Cirillen - Lag diß 1386. Jars, an welichem Tag die von Bern die Statt und Burg ze Willisow erobertend, und verbrandtend als obstat. In mitler wil hattend sich die vier Waldstett Lucern, Uri, Schwig und Underwalden ouch etwas baß gen Sempach genähert, und als Inen wider Warnung kam, wie jeg der Herzog mit finer Macht für Sempach geruckt, zugend Si ouch am selben Tag bi guter Zit bi Sempach uff das Veld. Wie aber der Herzog von erst für Sempach mit sinem Volck kommen was, begund Er lassen schleißen und wüsten vor der Statt, und ließ das Korn abmäven und verderben. Do rannt Rutschmann von Rinach mit etlich mutwilligen Rütern an die Statt, rufft zun Burgern spyender wiß hinin, si sollend den Mädern das Morgenbrod haruß schicken, do antwurt Im der Schultheiß von Sempach, Er hoffte sine Herren von Lucern mit Iren Eidtgnossen wurdint bald kommen und Inen das Morgen-Brod bringen, in solchem so zugent die vier Waldstett ouch daher, dero was biß 1300. Knechten, namlich von Lucern 400. von Uri 300. von Schwig 300. von Underwalden 300. und dann allerlei zugeloffener Knechten, von Zug und Glarus, von Entlibuch, und von Rotenburg bi 100. Knech= ten. Und alsbald Si der Vienden Hör ansichtig mochtend werden, fielend Si nider uff Ire Knie, und betteten mit zertanen Armen, wie

Heil. Römischen Reich als besonders in Einer Lobl. Eydgnoßschafft und angränzenden Orten vorgeloffenen Merckwürdigsten Begegnussen, Alles Aus Authentischen Brieffen und Urkunden, auch grösten Theils mit beygefügten Copeyen aller zu dieser Historie dienlichen Documenten und Diplomatem, mit sonderbahrem Fleiß aus denen vornehmsten Archiven Loblicher Eydgnößschafft zusammen getragen. Nunmehro zum Ersten mahl aus dem Originali herausgegeben, und mit einer Vorrede und nöthigen Anmerckungen, Wie auch einem Register versehen Von Johann Rudolff Iselin, J. U. D. Erster Theil, Von Anno M. biß MCCCCXV. (Zweyter Theil, Von Anno MCCCCXV. biß A. MCCCCLXX.) Gedruckt zu Basel, In Verlegung Hanß Jakob Bischoff. Anno MDCCXXXIV. (Zweyter Theil. Anno MDCCXXXVI.)" Fol.

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dann Jr Bruch ist. Wie das die Viend sahend, machtend Sie ein Gespött daruß, sprachend, die zagen Lüt fallend nider uff Fr Knie, wellend uns um Gnad bitten. Aber die Eidtgenossen stundent uff und rucktend gegen Viend uß dem Wald, dardurch Sie gezogen, uff die Wite hinuß in das Veld. Der Herzog als Er der Eidtgnossen Zukunfft vernam, rufft er die Sinen ouch zum Strit, indem so rennt Herr Hanß Ulrich von Hasenburg Fry, biß an die Eidtgnossen hinzu, und beschowet Jr Ordnung gar eigentlich, kart wider umb zu sinem Hör, und zeigt dem Herzogen an, wie das Völckli klein, und aber ganz unverzagt daher zugend, in Meinung, Si anzegriffen, darumb riet er dem Herzogen, daß er für sin Person uff den Tag an sin Gewarsami gen Sursee fölt faren, und fin Volck lassen fechten, do fiel Im Herr Hanß von Ochsenstein Fry, in sine Red, und sprach, Hasenburg, Hasenherz, das verdroß den von Hasenburg gar sehr, und sprach zu dem Ochsenstein, man soll noch hüt wol sehen, ob du oder ich der Zäger werde sin, also stund der Herzog und die Herrschafft ab den Rossen, und woltend zu Fuß striten, huwend die Schnäbel ab den Schuhen (wie dann damalen der Bruch was, lange Schnäbel-Schuhe zu tragen) Si machtend Jr Ordnung gut und vast, und stalt sich der Adel aller vornen dran an die Spiz, die gemeinen Knecht, und das gemein Volck so nit vom Adel was, mußt alles dahinden stan, dann diewil der Eidtgnossen so wenig was, do wolts der Adel ze tod schlagen, und woltend nit, daß man sagte, die gemeinen Knecht hattends getan, wann Sie meintend Si hettend den Sieg gewiß in Händen und was der Adel ganz begierig ze striten, wann ouch die mannlichisten Herren, Ritter und Edelknecht allda warend, so man in Landen wußt. Vil junge Edelknecht liessend sich von Herzogen ze Ritter schlagen, die uff dem Tag Ir Ritterlich Tat bewisen woltend. Also redtend die Herren abermal mit Herzog Lüpolten, Er solte nit mit Inen an den Strit gan, Er folte da ze Roß halten und sehen wie sich jedermann der Sinen hielte, und solt die Sinen lassen fechten, das wolt der Fürst nit tun, und sprach, das wolle GOtt nit, fölt ich üch lassen sterben, und ich genesen, ich will übels und guts mit üch han, ich will bi minen Rittern und Knechten hüt sterben oder genesen, uff dem minem und umb min Erbe. Also ward der schwarz Graf von Zollern und Herr Johanß von Oberkilch Ritter, mit einer Anzal Volcks ze Roß und ze Fuß zu einer Hinderhut verordnet an des Herzogen Teil, der Adel war mütig und Freudig von Ir grossen Macht wegen, gedachten nit an das alt Sprichwort, daß Uebermut und Verachtung des Viends nit wol ußschlug Als nun beid Teil Ir Ordnung und Spißen wol gemacht und einander genaheten, do griffend Si einander hertiglich uff fryen Veld mit grimmen Mut, und ward da ein gut wil gar streng gestritten. Nun was des Adels Ordnung starck und groß, und ouch so wol gestoffen, und mit Harnisch angetan, daß die Eidtgnossen die nit wol brechen und trennen mochtend. Nun hattend die Herren vil groffer Glenen, die warend innen hol, do was einer von Uri, hieß Antoni zer Port ein Edel

knecht von Meiland gebürtig, und saß zu Flülen in Uri, der verftunt sich wol der Dingen, dann Er vor vil die Krieg gebrucht hat, diser ruff denen so Halebarten hattend, daß Si uff die Glen schlugtend, also Si ouch tatind, damit begundend die Glen brechen, und hielt sich der= selb Juncker Antoni gar wol an disem Strit, und facht daß Er gebrochen ward. Also was einer von Underwalden Arnold von Winckelried genant, ein redlicher Ritter, der sprang für die Ordnung uß, und umschlug mit sinen Armen ein Theil der Vienden Spiessen, des gab Er fin Leben darumb, do brachend daselbst die Eidtgnossen den Herren in Ire Ordnung, und begundent die mit Strits Not trennen und brechen. Nun was es als ein heisser Tag, als es das Jar nie gewesen, und leid man ze beid Siten grosse Not von der Hize, besonders waren die Herren gar wol bezügt, und schwer angelegt mit Harnisch, und wur: dent der Hiz und des Strits so müd, daß Iro etliche in dem Harnisch ersticktend, die nie wund wurdent, etlich hettind gern Ir Harnisch und Zag von Inen geworffen und barröst gestritten, do möcht Inen nit so vil Wil werden, also Not tatind Inen die Eidtgnossen. Wie nun des Herzogen Ordnung getrennt ward, do hettind die Herren gern dem Herzogen davon gehulffen mit dem Leben, und nötend In des, wann Er das noch wol hett mögen tun, wann Er gewellen hett, do widert er sich, und wolts nit tun, und sprach, das verbüt mir GOtt, es ist so meng fromm Bidermann, Grafen, Herren, Ritter und Knecht mit mir in Tod gegangen, umb minet willen, daß ich von denen wichen sölt, ich will lieber erlich sterben, als unerlich uff Erden leben. Indem so hört und sah Er, daß sin Panner von Oesterrich not leid, und untergan wolt, wann dieselb Panner gieng zu ersten mal ab und ze grund, und wie Er die sach so ernstlich schwäben und not lyden, ouch Herr Ulrich Arberger Ritter, der die Panner trug, hart schiyen, retta Oesterrich, retta, do ylet und trang der geherßt mannlich Fürst derselben finer Banner zu, wolt die entschütten, also wurd Er am selben Ort erlagen.

Bie nun der schwarz Graf von Zollern, und Herr Hanß von Oberkild (die mit eim Zug in die Nachhut geordnet warend) sahend daß des rgogen Ordnung getrennt was, und die Eydgenossen beguntend oben ligen, namend sie die Flucht, do begunt des Herzogen Hör überall ze wychen, und behubend die Eydgnossen das Veld ritterlich, Und wie die flüchtigen Herren gern wider zu Iren Gülen wärind gin, do was das Troßvolck von Schrecken mit den Pferden dahin geflochen, und müstend die Herren so davon kamend, ze Fuß entrinnen. Die Eyegnossen aber, als si das Veld behept, fiengen si angenz an ze blündern, und jagten den Vienden nit nach, sie hettind sunst dero noch vil umbracht, und grossen Schaden tun mögen.

2. Von dem Veldstritt und Schlacht zu Näfels.

(7. April 1388.)

(Erster Theil. S. 545.)

Morendes am Donstag früy, des 9. Tags Aprellen, diß 1388 Jahrs ein Stund vor Tag, zog das Höre ze Wesen uß mit aller Macht, und zugend gestracks in das Land Glarus, und kamend an die Lezi bi Näfels ze angendem Tag, do lag Mattis von Büelen, der dero von Glarus so der Lezi hutend Houptmann was, der hat bi 290. Knechten bi Im, und ließ schnell den Sturm gan, also, daß gar bald die Lüt uß den Kilchhörinen ze Mullis und ze Glarus alldahin kamend, daß Iro etwa bi 300. ward, dann die hinder Landtlüt uß den Tälern mochtend nit so bald der Sach innen werden, noch dahin kommen, dieselben Glarner so sich an der Lezi gesammlet, understundent die Lezi den Vienden vorzuhan, und zerlegtend sich gar wit, wie dann die Lezi durch den Boden von einem Berg biß an den andern gat, also was Iro vil ze wenig, und wurdent ze schwach einer solchen groffen Vili und Macht die Lezi mit Gewalt vorzehaben, und brachend die Viend mit Gewalt durch die Lezi, und kostet etwa mengen tapffern Mann von den Glanern, ee sie von der Lezi wichen weltind.

Wie nun die Viend durch Ir Übermacht die Lezi mit Gewalt gewunnind, und in das Land fielend, do begundent sie angenz in das Dorff ze Näfels fallen und ouch gen Mullis, roubtend und blündertends, zündent das Dorff ze Näfels an, namend das Vech allenth alben uß denen Ställen, und hattend ob 1000. Houpt - Vechs zesammen getriben, und hattend der Glarnern wenig mor Acht und meintend es wär alles erobert; Die frommen Glarner warend zerströwt, und an der Lezi wit von einander kommen, wann si ze wit von einandern gelegen warend, und wie si von der Lezi getrungen wurdint, do rufft der Glarner Houptmann Matis von Bülen, daß si mit der Panner dem Berg zu bi der Routi zugind, und daselbs den Berg zeruck nemmind, damit si nit von Vienden gar möchtind umgeben werden, do ward Im von etlichen gevolgt, und kam Iro bi hunderten samt der Panner mit grosser Not an dasselb Ort, die Routi genant, und hubend die Panner wol empor, damit die zerströwten Glarner die gesehen möchtind, dann es an demselben Ort ein Höhi hat, also beguntend die zerströwten Glarner Jr Panner bi dem Berg noch uffrecht sehen, die begunten sich zesammen sammlen, da 30. da 60. wie si dann mit Not zesammen kommen möchtind, und understundent zu Irem Panner ze kommen, do geschah etwa menger Angriff ee das sin möcht, und kostet ouch mengen Mann die erschlagen oder wund wurdint, ee ste durch die Viend kamind an den Berg, wiewol ouch die Viend zertrennt lagend von Blünderns wegen, dann etlich für Netstall hinuff biß gen Glarus hininn rittend ze rouben, etlich Glarner warend in der Zerstörung von der Lezi biß gen Schneisingen hinuff getriben worden, die erlittend ouch mengen ruchen Angriff, ee si wider zu der Panner hinab kommen mochtind. Und wie die Viend gewar wurdent, daß sich die Glarner wider

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