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bi dem Berg an der Routi versamlet hattend, do tatend sie sich wider zesammen ze Roß und ze Fuß, und woltends vollenz umbringen und rantend die Reißigen gar scharff an die Glarner, die Glarner griffend die Herren unverzagt an, und wurffend mit Steinen grusenlich in di Herren, und in die Roß, wann es allda ein groß Gande von handvölligen Steinen hat, also wurdent die Gül von dem Werffen tobig und schellig, daß etlich die herren abwurffind, und sich nit mer woltend lassen wenden noch wysen und ward ein Getrang und Gesteckung der Roffen in einandern, daß sich die Herren nit gerüren noch geweeren mochtend, do schryend die Herren Irem Volck, daß si hinder sich wichen, damit si ouch zu fechten kommen mochtind, und nit erworffen wurdint; also tatend Inen die Glarner je länger je nöter mit grüwlichem Werffen, Howen und Stechen, daß gar vil Volcks ertödt ward, und beguntend die Herren wichen, und trucktend Inen die Glarner streng nach, und in demselben so kamend ouch die 30. Knecht von Schwiß, und vuch noch etlich von Glarus harsür, mit einem grossen Geschrey, als es in aller Not was, entwerih dem Berg nach, und griffend ouch_dapfer an, das gab den ermüdeten Glarnern, die sich vast ermüdet hattend, erst ein nüw Herz und frische Erquickung, und als die Viend von der Routi in das Dorff zu Näfels wichend, und das Geschrey der Glarnern nüwen Hilff hörtend, und eben vil Volcks verloren hattend, dann Inen ob 3000. uff der Walstatt erschlagen und erworffen warend, do namend si gemeinlich die Flucht, das geschach wenig vor den nünen vor Mittag, als man jeg villnach 5. Stund an einander an der Lezi, und uff der Walstatt bi der Routi, und darvor einandern angriffen, hert und streng gestritten hat, die Glarner und Ire getrüwe Helffer von Schwitz iltend den Vienden nach durch die Lindt, darinn si vil ertrancktend, und jagtend si über das Riedt hinab nuz gen Wesen an die Bruck, und in dem Nachjagen, do kamend von dem Sturme die Landlüt uß Lietal, und uß Sernfftal, und anders woher uß dem Land ze Glarus, die nit ee von Witi wegen hettend mögen darkommen, dann man erst an selbem Morgen den Überfall kund geton hat, wann sunst von jegklicher Kilchböri allein etliche Zusäßere in der Abrede bi der Lezi gelegen warend, also kamend in dem Gelöuffe der Glarnern bi 700. zesammen bi der Bruck ze Wesen; aber an der Schlachte, und als der Strit erobert ward, do warend nit mehr als 400. Mann, dero warend 30. von Schwiz als obstat, und 2. von Uri, die kamend beið um, Über das Riet hinab wurdint der Vienden ouch vil erstochen, wie ouch die Viend an die Bruck gen Wesen kamend, und Inen die Glarner notlich nachjagtend, do ward das Gedräng der Vienden uff der Bruck so groß, daß die Bruck mit Inen innbrach, und ertranck vil Volcks, dann Inen was so not ze fliehen, daß niemand des andern achtet, und zoch je einer den andern hinunder, dann si waren all schweer angeleit, und wol geharnist, darzu müd und hellig, es ertrunckend ouch vil, die in den See und in das Wasser, so von Wesen hinab_loufft, gejagt wurdint. Es floh ouch ein groß Volck der Viend für Urnen nider in das Gastern und in die March, denen ward nit nachgeilt, dann die

Glarner woltend sich nit mer teilen, und iltend mit Jr Panner denen nach, die uff Wesen zufluchend, als obstat, wann daselbs hin floch der groß Huff.

3. Graf Rudolf von Habsburg. 1266.

(Erster Theil. S. 166.)

Dero Zit reit Graf Rudolf von Habspurg (harnach Künig) mit finen Dienern uffs Weid - Werck gen Beißen und Jagen, und wie Er in ein Duw kam allein mit sinem Pferd, hört Er ein Schellen klingeln: Er reit dem Geton nach durch das Gestüd ze erfa= ren, was das wäre, do fand er ein Priester mit dem Hochwürdigen Sacrament, und sin Meßner, der Im das Glögkli vortrug, do steig Graf Rudolf von finem Pferdt, kniet nider und tet dem H. Sacrament Reverenz: Nun was es an einem Wässerlin, und stellt der Priester das H. Sacrament nebend sich, fieng an sin Schuh abzeziechen, und wölt durch den Bach (der groß uffgangen) gewaten fin, dann der Stäg durch Wachsung deß Wassers verrunnen was; der Graf fragt den Priester, wo Er uß wölt? der Priester antwurt: Ich trag das H. Sacrament zu einem Siechen der in grosser Kranckheit ligt, und so ich an diß Wasser kumm, ist der Stäg verrunnen, muß also hindurch waten, damit der Krance nit verkürzt werd: Do hieß Graf Rudolf den Priester mit dem Hochwürdigen Sacrament uff sin Pferd sigen, und damit biß zum Krancken faren, und sin Sach uß richten, damit der Kranck nit versumbt werd. Bald kam der Dienern einer zum Grafen, uff deß Pferdt saß Er, und fur der Weidny nach.

Do nun der Priester wider heim kam, bracht Er selbs Graf Rudolfen das Pferdt wider mit groffer Dancksagung der Gnaden und Tugend, die Er Im erzeigt; do sprach Graf Rudolf: das wöll GOtt niemmer, daß ich oder keiner miner Dienern mit Wüssen das Pferdt überschrite, das min Herrn und Schöpffer getragen hat, dunckt üch, daß Jrs mit GOtt und Recht nit haben mögent, so ordnend Ir es zum Gottzdienst, dann ich habs dem geben von dem ich Seel, Lib, Eer und Gut ze Lechen hab: Der Priester sprach: Herr, nun wölle Gott Eer und Würdigkeit hie im Zit und dorten ewigklich an üch legen.

Morndes darnach reit der Graf zu dem Clösterlin Var an der Limagt, zwüschen Zürich und Baden gelegen, da was ein selige geist= liche Closter Frow, die wolt Er heimsuchen: die sprach zu Im: Herr, Ir hand des vodrigen Tags GOtt dem Allmächtigen ein Eer bewisen mit dem Roß, so Ir dem Priester ze Allmufen geben, das wird der Allmächtig GOtt üch und üwer Nachkommen hinwider begaaken, und föllend fürwar wüssen, daß Ir und üwer Nachkommen in höchste zitliche Eer kommen werdend: darnach ist derselb Priester deß Churfürstlichen Erz - Bischoffs von Menz Caplan worden, und hat Im und andern Herren von solcher Lugend, ouch von Mannheit dises Grafen Rudolfs so dick angezeigt, daß sin Nam im ganzen Reich rumwürdig und bekannt ward, deß Er harnach ze Römischen Künig erwelt ward.

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1. Aus der Geschichts klitterung. *)

a. Gurgellantulas Erziehung.

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Wie Gurgellantula mit dermassen feiner zuchtlehrung vnnd Lehrzucht durch D. Lobkundum von Ehrensteig ward vnterricht, daß er kein stündlin vergebens hinricht.

ALS Kundlob von hohen Rhumsteg die vndienlichkeit vnd schädliche weiß zuleben seines vndergebenen Gurgelmans erkant, ward er zu rath ihn in studierung guter Künst anders anzuweisen. Aber vberfah es im die ersten tag, inn betrachtung, daß die Natur die plögliche änderungen wegen der gewaltsame, on verdrießlichkeit nicht wol vberstehet vnd außhart. Derwegen solch sein vorhaben füglicher ins werd fort zu sehen, bat er ein weisen Arzet derselbigen zeit, genannt Herr Theodor Lilgenkol oder Lüllenkul (vom geschlecht des Ehrwirdigen Satinzarten Herzen Lily, deffen der Priscianus vapulant Kautreckkodrisch wol gedencket) darauff bedacht zu sein, den Gargantubald auf bessere pfad zubringen: Er Culingius etwas klüger, doch nicht glückkaffter, als der Baur, welcher ein heylige allgemeinehilffliche Purgaß seinen verloh renen Esel zu finden einnam, vnd denselben als er sich zu pflütteren beim Zaun nidersezet, durch die Hurst ersahe: gieng gleich hin vnd rüftet jm ein Leuffelsbannige scharffe Purgah von Anticirischem Helleborischem Nießwurz zu, gab ihm die ein, dnnd reiniget ihm damit alle verruckung, verschupffung, alteration vind verkehrte disposition vnd vnwesenlichkeit des Hirns Wundert euch diß, es dundert noch schlägt es

*) Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtsklitterung. Von Thaten vnd Rhaten der vor kurzen langen vnnd je weilen Vollenwolbeschreiten Helden vnd Herren. Grandgoschier Gorgellantua vnd deß Eiteldurstlichen Durchdurstlechtigen Fürsten Pantagruel von Durstwelten, Königen in Vtopien, Jederwelt Nullatenenten vnd Nienenreich, Soldan der neuen Kannarien, Fäumlappen, Dipsoder, Dürstling, vnd dudischen Inseln; auch Großfürsten im Finsterstall vnd Nubel Nibel Nebelland, Erbvögt uff Nichilburg, vnnd Niderherren zu Nullibingen, Nullenstein vnd Niergendheim. Etwan von M. Frank Rabelais Französisch entworffen: Nun aber vberschröcklich lustig in einen Teutschen Model vergossen, vnd vngefärlich oben hin, wie man den Grindigen laußt, in vnser Mutter Lallen vber oder drunder gesezt. Auch zu disen Truck wider uff den Ampoß gebracht, vnd dermassen mit Pantadurstigen Mythologien oder Geheimnus deutungen verpoffelt, verschmidt vnd verdängelt, das nichts ohn das Eysen Nisi dran mangelt. Durch Huldrich Ellopofcteron. Si laxes erepit: Si premas erumpit, Zu Luck entkriechts, Ein Truck entziechts. Im Fischen gilts Mischen. Gedruckt zur Grenflug im Gänsferich. 1594. 8.

doch nicht. Es hat doch der Warsager Melampus (der also genannt ward von dem einen schwarzen fuß: dann als ihn sein Mutter Kindsweiß inn ein Wald ließ vertragen, ward jhm inn der eil alles verdeckt ausserhalb eim fuß, welchen die Sonn gar schwarz brannte) derselb Schwarzfuß hat mit der schwarzen Nießwurz oder Daubmäl, des Königs Proeti vnsinnigen Töchtern wider zu recht geholffen, vnnd die ein Lochter Hüpschnäßlin damit verdienet. Hat der nicht wol genießt, so sagt ihm, Gott helff euch. Was sag ich vom schwarzen Mäl am Fuß? Carneades der Philosophus mit den langen Negeln, hat nimmer ein Buch anfangen zu schreiben, er hat zuuor die schwarz Christierwurz (welche die Narren Christwurz nennen) gebraucht. Darumb haben alle Würzler vmb Bingen vnnd Meng, auch damals, als Lingeculius für vnser Strozgurgel das Recept macht, die Clistierwurz auff der Ingelheimer Heyd all ergraben vnnd zutragen müssen, also daß es die Venediger, denen mans hieuor Ruckörbenweiß zugetragen, sehr geklagt, auch die Bingheimer Meuß, so deren gelebt, vor leid seidher gestorben. Nun mit diesem Hirnhölenborn bracht Kundlob zuwegen, daß er alles das, welchs er zuuor vnter seinen alten Lehrmeistern eingesogen, vergaß, gleich wie etwann der Musickkünstlich Meister Timotheus seinen Lehrjüngern that, die zuuor von anderen Musicweisern vnderricht waren worden. Dann nicht weniger müh ist, böse angenommene vnart abzugewinnen, abzuziehen vnd zu entwehnen als von Newem zu rechter weiß anzuführen, zugewehnen, vnnd gute art zuentlehnen. Derhalben solches bekömmlicher außzuführen, führet er ihn zu Gefehrten vnd Gesellen zu, weise Leute, alle die er da antreffen mocht: duß welcher beiwohnung er inen änlich zu sein oder vortrefflicher zu werden, auß eifer entzündet, noch großmüthiger ergensteret vnnd herzhaffter ermanet, einen begirlichen gelust vnnd sehnliche begird bekam auff andere gestalt sein studieren anzurichten, vnnd sich auch wol begabt von angearteter scharpfffinne zu erweisen. Dann es ihm auch jezund anfieng an die Bindriemen, wie dem Hercule, zugelangen: Da jm auff dem wegscheid Fraw tugend mit Buch vnd Rocken, vnnd Fraw Wollust, mit Lauten vnd eim Weinkelch - in der Offenbarung bekamen, vnd jede auff jhrën weg in bereden wolt, Derwegen solchen mut nicht vnder der Aschen erstöcket ligen zulassen, sondern mit dem Blaßbalg strenger anmanung vnd vnabläßlicher übung mehr auffzublasen, richtet im Kindlob sein studium auff ein semliche weiß an, daß er nit eine tagstund vnnüßlich verzeret, sondern all sein zeit inn Schrifftgründung vnd ehrlichen zu Weißheit för: derlichen künsten vnd übungen zubracht. Also ward alleweil Gargantua dahin gewänet, daß er vmb vier vhren morgens erwachet, vnd vnder deß er sich mit eim helffenbeinen Sträl, von ganzen Helffanten zänen zusammen gefügt, kämmet, vnd mit eim hölzinen Reißbürstlein das Haubt krazet vnd rib, laß man jhm etwas auß heyliger Geschrifft, mit verständlicher prononciation durch einen jungen Knaben, bürtig aus dem Land, da man (Kompt jhr 'grüffet, genannt Anagnostes) Darauff kondt er Gott des andachtiger anruffen: dann was der Mund annimmt zukauwen, daran hat der Magen zudauwen. Was darff man viel Bett

glöcklein? feinds Püff oder Stoßgebettlein, so gibt eins jeden anligen genug Notpüff vnnd Notstöß zum Gebett: derhalben behulff er sich nit der Gebettformular, die heut ein jeder Ganzelstand vnd Predigstulbeschreiter zusammen klittert, damit er auch wie ein Schwalbennest am Hauß, an Doctor Geßners Bibliotheck oder ins Suppliment zugeflickt werde: aber sie werden mir im andern theyl zur Liberei noch wol bekommen, vnd wird sie kein Lumroff schüßen, es sey dann ein fronemul. Folgends gieng er zur heimlichen reinigkeit, sich der natürlichen däwungsmateri zuentladen. Demnach widerholet sein Preceptor was gelesen war worden, vnnd legt jm die schwer verständlichsten puncten auß. Kehrten alsdann wider vinb, vnnd besahen gelegenheit des himels ob er noch solcher gestalt, wie sie jhn den vorigen abend gemerckt, geschaffen: Vnd inn was zeichen Sonn vnnd Mon denselben tag gang, vnnd solche ohn die Nörnbergischen lebendigen Aeurlein, vand ohn ein Vhrwerck im Mönster zu Straßburg: Allweil man diß vorhett, vnder des war er angethan, gestrält, vom Schuh biß zum hut, aufgebugt, geräuchert vnnd erlabt, also das wann er nur gebeicht het, wer er mit dem nechsten Pergamenseligen in den Himmel gefahren.

Hierauff repetiert und repliciert man die Lection des vorigen tags, daß er die nicht im Schulsack, verliegen ließ. Da recitiert ers außwendig goß, gründet vnd gab vmb mehr verstands willen desselbigen etlich Erempel von fürfallenden händeln vnnd geschäfften, die er over andere practicirt hatten; Daß weret etwan auff zwo oder drey stunden, biß er sich gar außgerüft, eingenestelt, gefegt, inn die Händ gespeiset, die Stümpff aufgebunden, außgebürstet, ersteubert vnd erblasen bett. Da kam man erst darnach auff den rechten buzen, that jm die orden= liche Lection auff drey stunden. Nach vollendung dessen, giengen sie hinaus auff Ferripfatetisch, conferierten vnd vnterredeten sich von inhalt der gehaltenen Lectur, vnd fügten sich hiemit auff das grün Bruch, oder auff die Schweizermatten, die Reinisch Wisen, vnd die Schwäbisch Au, da spilten sie des Ballens, sprangen der Röck, stieffen der Böck, des Handballens, des vberkreyß'schenckens, der Grubenkinder, des Rucksprungs, des Häuschreckensprungs mit gleichen Füssen für sich, des Jungfrauwurffs durch die Bein, der Barr, des Wettlauffs, des einbeinigen Thurniers, des Garnwind, des Brennjagens, der fünff Sprüng der weitest, vnd anders, damit sie eben so weidlich den Leib übten, als sie zuuor das Gemüt vnd die Seel geübt hetten. Vnd stunden solche Spiel inen frey, dann fie lieffen dauon ab, wann es inen geful: Vnd hörten gemeinlich auff, wann sie vber den ganzen Leib vor schweiß tropfften, wie ein Badschrepffer, oder sonst ermüdet waren. Darauff trockn eten, wischeten vnd riben sie sich sehr wol, zozen frische hembder an, newe Eleyder vber alte Filzläuß, vnd giengen damit alle gemachlich fuß für fuß zu hauß, zusehen ob der Imbiß fertig sey. Vnder deß sie nun warteten, brachten sie beredeter, diuisierlicher Discurirlicher, auisirlicher weiß die zeit zu, mit erkundigung vnnd erwegung allerlei zeitung, dist cutirung etlicher Antiquitteten, erzehlung etlicher schöner Sprüch, die sie auß der Lection behalten hatten. Welchs sie nicht lang triben, da

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