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sten zuzumessen, daß ich dich meine Tochter nicht bey zeiten Verheuratet, als wollen Wirs euch verzeihen, doch mit dem ́ geding, daß du Eginharde diese deine Trägerin zum Weib nemmest, vnd jhr euch deß tragens halben hinfort in andere weg mit einander vergleichet, c. Welches geschehen vnd hat Keyser Ludwig hernach diesem Eginhardo Michelstatt vnnd die vmblag auff dem Othemwald geschenckt.

Als die Leutschen vnd Francken der Wahlen oder Gallier, vnder denen sie kriegten, ihre kurze Röcklin oder Manteeglin zutragen anfiengen, vnd Keyser Carl dieses sahe, sagt er im zorn zu jhnen: Sehet dann meine Teutschen vnd freye Francken, das bedeutet nichts guts, daß ihr derjenigen Kleydung an euch nemmet, die jhr doch vberwunden habt, jhr nembt jhnen jhr Kleydung, so werden sie euch ewer Hert nemmen, was sollen diese welsche lumpen, die kaum den halben leib bedecken, vnd weder vor Hiß noch vor Kält gut sein?

Als er sahe, das seine Hoffleut von den Venedischen Kauffleuten viel Seidene gewandt kaufften, vnd darinn prangten, führt er sie zu Regenszeit mit ihm auff die Jagt, durch Hecken vnd Stauden, daß also die kleyder nicht allein verrissen, sondern aller naß wurden, führte sie hernach heim, vnd musten gleich beim Camin zur Tafel sizen. Als nuhn die Kleyder von der hig noch mehr verderbt wurden, zeigt er jhnen seinen Wolffsbelt, welchen er wider am Lufft trücknen lassen, dem nichts wahre, vnd sagt: Ihr läppische Leut, wessen Kleyd ist nuhn nuh, daß mein, das mich ein schilling steht, oder das ewer, darauff ihr ewer gang Vätterlich Erb verwendet habt?

Seinem Sohn Ludwigen, der nach ihm Keyser worden, hat er offentlich bey der Krönung folgende Lehren gegeben: Erstlich, Gott den Allmächtigen zu förchten, zu lieben, vnd seine Gebott zuhalten. 2. die Kirch zubeschützen, vnnd vor falscher Lehr zubewahren. 3. Seinen Brüdern, Schwestern vnd Blutsfreunden liebs vnd guts zuerweisen. 4. Die Geistlichen in ehren zuhalten. 5. Seine vnderthanen gleich als seine Kinder zulieben. 6. Gottsförchtige, trewe, fleissige Räth vnd Diener zuhalten, die vnrechtmässige geschenck meiden. 7. Keinen Diener vnbe

dachtsam oder ohne erhebliche vrsach zuverendern.

3. Keyser Otto der erst, genant der Groß.

(Erster Theil S. 20.)

Als ihm der König in Franckreich trewlich zuentbote, er wolte so mit einem starcken zeug in Leutschland kommen, daß er den Rein außsauffen wolte, entbote ihm der Keyser hinwider: Er wolte sein ganz Königreich Franckreich nur mit Schaub- oder Strohüten zudecken: Dann die Leutschen damals dergleichen Hüte sehr zutragen pflegten, insonderheit auch auß befelch Keyser Otten jeder Kriegsmann, der mit gen Paris zoge, einen vber seinen Helm oder Sturmhut haben müste. Von diesen deß Franzosen träuworten hat er pflegen zu sagen: Träuwort seyen nur wort, vnd stünden derohalben weisen Fürsten vbel an, als die da mit wercken vmbgehen, vnd sonst wol wissen sollen, daß der

ihr Jüngling, die jhr vns gefolget habt, fahret fort, wie jhr angefangen, deß fleisses lob vnd lohn zuerwerben, euch will ich Gelt vnd Gut verschaffen, vnd für andern werth halten, auß euch will ich machen Stifftsherren, Bischoff vnd Bäpft, jr solt Land vnd Leut regieren, vnd die Ehr haben zu dieser meiner rechten zu sizen. Ihr vbrige zärtling aber (sprach er zu den jungen Edlen) die ihr also mit gezierten auffge püfften Haaren herein ziehet, euch auff ewrer Eltern Reichthumb, Ehr vnnd Stand verlasset, dem müssiggang vnd den wollüsten nachhanget eines Römischen Keysers befelch vnd Majestät weder achtet noch folget solt mir nicht gut genug sein (weil ihr die studia hindan seßt, vnd' auß anderer exempel vnd guten Lehren ewern verstand nit zu Lob, Tugend vnd Weißheit vnderrichten lassen wolt) daß ich mich ewer anneh men solte, vnd sollen diese arme geringe euch an allen Ehren vorgezogen werden, jedoch da ich solte spüren, daß ihr es den fleisigen mit der zeit werdet gleich thun, solt ihr billich, auch wegen ewers Stands, andern vorgezogen werden.

Eginhardus Reyser Caroli Schreiber oder Secretarius (wie man es heut nennet, da die Schreiber nit mehr schreiber heiffen mögen, weil es gar zu Leutsch ist, vnd jeder ein frembden nammen haben will, gleich als ob er dann mehr were, als er vor diesem gewesen) hatte sich in seines Herren vnd Keysers Tochter, Ima genant, vnd diese sich hinwider in jhnen verliebt. Als nuhn dieser Liebhabende Mensch sich nach dem abendessen etwas lang in die Nacht bey ihro im Frawenzimmer verspätet, vnnd wider in sein gemach gehen wolte, zu dem er vber einen Hoff zugehen hatte, werden sie gewahr, daß vnder dessen ein grosser Schnee gefallen. Weil sie also beide förchteten, man möchte seiner Fußstapffen gegen dem tage wahrnemmen, erdenckt deß Keysers tochter diese list, nimbt ihren liebsten auff den rücken, trägt ihn also vber den Hoff hinüber, vnd gehet sie widerumb durch ihre gemachte Fußstapffen zuruck in ihr gemach. Keyser Carlen, der bey nacht offt auffzustehen pflegte, sahe diesen handel vngefehr durchs Fenster, schwiege aber still, biß deß andern tags, da er seine Räth zusammen kommen ließ, ihnen die began genschafft, doch vnvermeldt der personen, erzählete, vnd ihren außspruch begerte, was nemblich ein Diener, der seinem Herren dergleichen schimpff, vnd ein Tochter, so ihrem Vatter dergleichen schand anthete, verdienet hetten? Sie antworteten alle: den Lod. Da ließ der Keyser beide Liebhabende zusampt vorführen, vnd sprach: Seht hier, diese sein es, die ein solches begangen haben, was sagstu nuhn, Éginharde? vnd du meine Tochter, die ihr so frech sein dörffen? diese Herrn haben euch zum Todt verdampt, soll ich nuhn das Vrtheil vollziehen lassen oder nicht? Auff der einen seiten ist nur schwere Miffethat, die euch bey mir, als einen Richter, anklagt, auff der andern seiten, die erbarmung, die mich als einen Vatter anrufft. So erkennet nun ein Gnädigen Herrn vnd Vatter an mir, weil ich der fachen tieffer nachgedacht, vnd befunden, daß durch ewre bestraffung, die schmach, die Vnserer Keyserlichen Hocheit turch euch auffgeladen, nicht abgethan, sondern grösser vnd kundbarer gemacht, auch die schuld dieser Mißhandlung zum theil mir selb

ften zuzumessen, daß ich dich meine Tochter nicht bey zeiten Verheuratet, als wollen Wirs euch verzeihen, doch mit dem ́geding, daß du Eginharde diese deine Trägerin zum Weib nemmest, vnd ihr euch deß tra= gens halben hinfort in andere weg mit einander vergleichet, c. Welches geschehen vnd hat Keyser Ludwig hernach diesem Eginhardo Michelstatt vnnd die vmblag auff dem Othemwald geschenckt.

Als die Teutschen vnd Francken der Wahlen oder Gallier, vnder denen sie kriegten, ihre kurze Röcklin oder Manteeglin zutragen anfiengen, vnd Keyser Carl dieses sahe, sagt er im zorn zu jhnen: Sehet dann meine Leutschen vnd freye Francken, das bedeutet nichts guts, daß ihr derjenigen Kleydung an euch nemmet, die ihr doch vberwunden habt, ihr nembt ihnen ihr Kleydung, so werden sie euch ewer Herz nemmen, was sollen diese welsche lumpen, die kaum den halben leib bedecken, vnd weder vor Hiz noch vor Kält gut sein ?

Als er fahe, das seine Hoffleut von den Venedischen Kauffleuten viel Seidene gewandt kaufften, vnd darinn prangten, führt er sie zu Regenszeit mit ihm auff die Jagt, durch Hecken vnd Stauden, daß also die kleyder nicht allein verrissen, sondern aller naß wurden, führte sie hernach heim, vnd musten gleich beim Camin zur Tafel sizen. Als nuhn die Kleyder von der his noch mehr verderbt wurden, zeigt er jhnen seinen Wolffsbelt, welchen er wider am Lufft trücknen lassen, dem nichts wahre, vnd sagt: Ihr läppische Leut, wessen Kleyd ist nuhn nug, daß mein, das mich ein schilling steht, oder das ewer, darauff ihr ewer gang Vätterlich Erb verwendet habt?

Seinem Sohn Ludwigen, der nach ihm Keyser worden, hat er offentlich bey der Krönung folgende Lehren gegeben: Erstlich, Gott den Allmächtigen zu förchten, zu lieben, vnd seine Gebott zuhalten. 2. die Kirch zubeschützen, vnnd vor falscher Lehr zubewahren. 3. Seinen Brüdern, Schwestern vnd Blutsfreunden liebs vnd guts zuerweisen. 4. Die Geistlichen in ehren zuhalten. 5. Seine vnderthanen gleich als seine Rinder zulieben. 6. Gottsförchtige, trewe, fleissige Räth vnd Diener zuhalten, die vnrechtmässige geschenck meiden. 7. Keinen Diener vnbedachtsam oder ohne erhebliche vrsach zuverendern.

3. Keyser Otto der erst, genant der Groß.

(Erster Theil S. 20.)

Als ihm der König in Franckreich trewlich zuentbote, er wolte so mit einem starcken zeug in Teutschland kommen, daß er den Rein außfauffen wolte, entbote ihm der Keyser hinwider: Er wolte sein gang Rönigreich Franckreich nur mit Schaub- oder Strohüten zudecken: Dann die Leutschen damals dergleichen Hüte sehr zutragen pflegten, insonder heit auch auß befelch Keyser Otten jeder Kriegsmann, der mit gen Baris zoge, einen vber seinen Helm oder Sturmhut haben müste. Von diesen deß Franzosen träuworten hat er pflegen zu sagen: Träuwort sehen nur wort, vnd stünden derohalben weisen Fürsten vbel an, als die da mit wercken vmbgehen, vnd sonst wol wissen sollen, daß der

außgang des Kriegs vnd der Sieg nicht in ihrer, sondern in Gottes Hand stehet.

Er hat auch offt zu den seinigen pflegen zu sagen: Ihr wißt nicht, meine liebe Männer, was ein last es sey, daß Römisch Reich verwalten, glaubt mirs der ich es versucht hab, ich wolte lieber sterben, als länger regieren.

Wann er seine Keyserlichen zierat vnd schmuck tragen muste, bettete er allzeit Gott zuvor vmb ein demütig Herz, damit er sich dieser herrlichkeit nicht vberhübe.

Er hatte das fest Gastel Brisach belegert. Als aber etlich Bischoff deß nachts heimlich mit jhrem Volck darvon zogen, entfiel auch seinem vörigen Volck der muth, vnd hetten ihn gern beredet, daz er auch abziehen solte, dann sie allein nicht streiten wolten. Da sprach er jhnen alsozu: Ey warumb seyd ihr so verzagt? vertrawet Gott, der kan vnd wird helffen, der Sieg stehet in seiner Hand, ist vnser stund kommen, so wollen wir alle herrlich vnd Christlich sterben, vnd vns die schand der flucht nicht anthun, denn es ist ja besser vmb Gerechtigkeit willen sterben, als mit schand vnd schaden Feldflüchtig werden, thut jhr das ewre, so wird auch GOtt das seine bey vns thun. Machte also dem Volck wider ein Herz, vnd erhielt den Sieg.

Ein fürnehmer Graf, der ihm viel Volcks zugeführet hatte, als er sahe, das dem Keyser, wie gesagt, viel Volcks entwiche, meinte er, jez hette er den Keyser im Sack, er würde ihm nichts dörffen abschlagen. Begerte also an ihn, er solte ihm das Kloster Lors schencken. Dem antwortet der Keyser vor dem ganzen Volck: Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen. Gleich wie es sich nun nit geziemet, seinem befelch zuwider, die Perlin vor die Säw zu werffen, also gebüret es auch einem irdischen Keyser vnd weltlichen Pötentaten, ganz vnd gar nicht, dasjenig, was einmahl Gott gewiedmet ist, auß Heyligem gebrauch widerumb zum Weltlichen zuziehen, soltu derohalben weder dieses dein vermessen begeren, noch irgend etwas anders von mir erlangen, vnd weil ich sehe, das du dieses nit demütiger bittweiß, sondern gleichsam träwend begerst, so du je wiht mit den vbrigen auch darvon lauffen, solauff hin, je ehe je besser.

Ein junger Herzog auß Schwaben nam einen Osterfladen von der Keyserlichen Tafel, ehe sich der Keyser gesezt hatte, deß Keysers Marschalck schlug ihn drumb mit einem Stecken auff den Kopff. Henrich von Kempten, deß Herzogen Hoffmeister, erstach den Marschalck drüber vor der Tafel. Der Keyser kompt darzu, befilcht also bald, man solte ihm das Haupt abschlagen. Kempten fält auff die Knie, bitt vmb auffschub deß geschwinden vrthels, weil das Osterfest wehre, der Keyser verbarrete auff seiner meinung, befahl ihn nachmals, angesichts, ohne vrtheil vnd Recht, zutödten. Der Edelman geriethe drüber in solche bestürzung, das er halb von sinnen kam, stel dem Keyser in den Bart, ropfft ihm ein gut theil dessen auß, bracht ihn auch vnder sich zur Erden, truft ihm fast die Gurgel zu, als wolt er ihn erwürgen, biß ihn der Keyser bate, er solte ihn lassen, vnd ihm nichts am Leben

zuthun verhiesse. Als aber die Räth anhielten, der Keyser solte den frefel strafen, antwortet er: Nein, ich hab ihm zu viel gethan, ich solt jhn zuvor für ordentlich Gericht zu verhör vnd antwort haben kommen lassen, vnd das vrtheil zum wenigsten vmb deß festes willen auffgeschoben haben, darumb hat Gott meine geschwinde Raachgierigkeit durch jhn gestrafft.

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Als Berengarius sampt seinem Weib vor Hugo dem Gapler auß Italien in Teutschland, zu Keyser Otten geflohen, vnd Hugo dem Keyser durch Gesandten ein grosse Summa golds angebotten, daß er ihm den flüchtigen Berengarium lifern sollte: gab ihm der Keyser diese antwort: Die Leutschen pflegen mit Eysen, vnd nit mit Gold zu Kriegen, demjenigen, der bey ihnen zuflucht sucht, vnd sich auff trew vnd glauben in ihren schuß vnd schirm ergibt, jhr obdach vnd Herberg nicht zuversagen, vielweniger denselben zuverrathen, oder seinen Feinden zu vbergeben.

Im Jahr 955. wahren die Vngern starck in Teutschland eingefallen, vnnd bereit biß vor Augspurg gerucket, denen zog Keyser Oito mit acht Regimenten entgegen, vnd als er nuhn sahe, daß es an ein Haupttreffen gehen würde, sprach er seinen Kriegsleuten also zu: Ihr liebe Soldaten, nicht lasset vns jego in vnserem Vatterland vnder ligen, die wir bißher allzeit in frembden Landen obgesiegt haben, wie solten aber wir wohlbewehrte vnd wohlbewaffnete von jhnen vnbewaffneten, vberwunden werden? wie solten wir vns vor ihnen entschen? dann ob sie vns schon vbertreffen an der meng, vbertreffen sie vns doch nicht an der Tugend. Sollen wir jhnen weichen, die sich auff jhre Thumbkünheit allein verlassen, da hingegen wir vns auff Gotteskrafft? Es ist besser wir sterben Ehrlich streitend, als das wir den Feinden vnderworffen und dienstbar seyen. Aber es ist vnnoth vieler wort: Die tugend geht mit wercken vmb. Last vns die sach mit der that angreiffen 2c. Hat also in sie gesezt vnd sie auff das Haupt erlegt.

4. Keyser Maximilian der Erste.

(Erster Theil. S. 77.)

Als er erstlich die krönung empfangen, wolten ihm die Juden allenthalben hero versamlet einen Spizhut verkauffen, liessen einen zierlichen korb von lauterem Gold, vnd den voll guldene Eyer machen, den verehrten sie dem Keyser zur Glückwünschung, der Keyser aber ließ alle die, so ihm den forb gelifert, verwarlich vnd doch wol halten. Sie die Juden begerten demüthig zuwissen, werumb man jhnen solcher gestalt begegnete, darauff antwortet der Keyser: Solche Hüner, die so schöne Ever legen, sein eim nit so schlecht hinzulassen, sondern wol zubewahren.

Als er ein Bündnuß mit den Venedigern auffgericht, sol er gesagt haben: Der König in Franckreich sey ein König der Esel, dann was er sein vnderthanen aufflege, das müssen sie thun, der König in Engelland ein König der Leut, dann was er jhnen aufferlegte, das theten ste gerne, hetten jren Herrn lieb, Er selbst aber der Keyser, were ein

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