صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

giftung Victors II (zu deren annahme die Deutschen in Italien sehr leicht neigten 1) sonst meines wifsens nichts bekannt ist, kann doch nur dieser am 28. juli 1057 verschiedene pabst gemeint sein und wir gelangen damit für Ekkeharts lebensdauer etwa bis zum j. 1060; doch sehe ich keinen grund dieselbe mit Hattemer sogar bis 1070 auszudehnen. von seiner familie wird uns nur sein bruder Ymmo, abt des elsäfsischen klosters Münster im Gregorienthale in einigen widmungen genannt 2).

Als seinen lehrer rühmt Ekkehart öfter Notker III, von seinen vorgängern durch den beinamen des grofslefzigen (labeo) oder des Deutschen unterschieden (Scr. II, 118 Notkerum magistrum nostrum), einen der vielseitigsten gelehrten jener zeit. an seinem erbaulichen sterbelager stand Ekkehart am 29. juni 1022 und indem er von seiner verehrung für den heiligen Petrus spricht, berichtet er (cod. 393 s. 155) nam uespere in eclesia eius ipse tunc in lacrimis cantauit. in memoris eius ubicunque erat, assiduus orabat. mihi quoque dicere solebat 'roga, Ekkehart, clauigerum celi, ut tibi aperiat; spera in eum et ipse faciet'. domum per se de sancto Petro regressus nobisque in proximo eum finiri non sperantibus u. ș. w. auf Notkers wunsch verbesserte er eine handschrift des Orosius, wie aus folgender bemerkung am schlufse derselben hervorgeht (cod. 621 s. 351) Vtilis multum liber, sed uitio scriptoris mendosus, difficilis tamen, quia plus commemorando quam enarrando que facta sunt describuntur. quod quidem et ipse auctor se non tamen sine iusta causa fatetur fecisse. Plura in hoc libro fatuitate cuiusdam ut sibi uidebatur male sane asscripta. domnus Notkerus abradi et utiliora iussit in locis asscribi. assumptis ergo duobus exemplaribus que deo dante ualuimus, tanti uiri iudicio fecimus. in dem aus dem neunten jahrh. stammenden texte selbst wird an einer nachgebesserten stelle bemerkt (s. 321) Has duas lineas amandas domnus Notkerus scripsit, uiuat anima eius in domino (facsimiliert Scr. II tab. VI), worte, die gewiss mit der grösten wahrscheinlichkeit auf Notker den Deutschen zu beziehen sind, nicht, wie von Arx vermutete, auf den schon 912 verstorbenen stammler.

1) Thietmari chron. 1. VII c. 3 multique toxico hic pereunt adhibito. 2) Necr. S. Galli (s. 308) V Non. (Mart.) Ymmo abbas de sancto Gregorio diem obiit. L. Spach (oeuvres choisies III, 160 vgl. 121) setzt ihn um 1020 an, gesteht aber näheres aus diesem zeitraume nicht zu wifsen.

Am bestimmtesten läfst sich eine einwirkung des meisters auf den schüler in der lateinischen dichtkunst nachweisen, welche in verbindung mit der musik seit den zeiten Notkers des stammlers in St. Gallen so eifrig gepflegt wurde 1). übungsstücke in versen anzufertigen (dictare) über irgend einen vom lehrer gegebenen kirchlichen vorwurf galt als ein wichtiger und geschätzter zweig der gelehrten schulbildung. der name solcher schulgedichte war dictamen diei debitum oder dictamen magistro, wie ein solches u. a. von Hattemer (denkmahle des mittelalters II, 519) veröffentlicht ist. von Notkers eigenen leistungen dieser art haben wir keine probe mehr, denn es beruht auf einer falsch aufgelösten abkürzung der überschrift, wenn von Arx (geschichten des kantons St. Gallen I, 259, 261) demselben ein sog. vacanzlied (unten V) zuschreiben will, das vielmehr gleichfalls von Ekkehart verfafst ist. dafs Notker aber auf die erzeugnisse seines schülers werth legte und sie der aufbewahrung für würdig hielt, geht aus dessen aussage hervor am schlufse des liber benedictionum (cod. 393 s. 184), wo es am rande heisst 2) Dictamen debitum magistro. hoc et cetera quę scripsi, ipse scribi iussit in cartis suis, in quibus ea post inueniens in hac sceda pro locis ascripsi, ut iuuenes nostros in id ipsum adortarier (1. adhortarer). unter dem meister der zu diesen dichtungen die anregung gab ist kein andrer als Notker verstanden, denn zu den versen über den h. Gallus (s. 136) lautet der titel am rande ausdrücklich Dictamen diei Notkero magistro, sowie weiterhin (s. 137) noch einmal Item debitum diei magistro Notkero, und an einer andern stelle (s. 66), auf die wir unten zurückkommen, redet Ekkehart ihn geradezu an. hiernach steht es fest dafs Notker für diese arbeiten seines schülers mit verantwortlich gemacht werden muss, dafs sie auch seinem geiste und seiner sinnesart entsprachen. als ein zeichen des beifalles, den Ekkehart mit solchen bestrebungen erntete, ist es anzusehen, wenn abt Purchard II, ein eifriger förderer der klösterlichen dichtkunst 3) (1001-1022), ihm auftrag gab, zu den unter seinem vorgänger Ymmo (975—984) entworfenen malereien

1) Ekkehart erwähnt diese metrischen übungen Scr. II, 118, 125 vergl. 101 n. 38.

2) ebenso bezeichnet er in dem prologe (s. 6) den inhalt als plures uersus sed et dictamina magistro olim data.

3) Scr. II, 155 diuersorum metrorum studia reuixerant vergl. s. 125.

giftung Victors II (zu deren annahme die Deutschen in Italien sehr leicht neigten 1) sonst meines wifsens nichts bekannt ist, kann doch nur dieser am 28. juli 1057 verschiedene pabst gemeint sein und wir gelangen damit für Ekkeharts lebensdauer etwa bis zum j. 1060; doch sehe ich keinen grund dieselbe mit Hattemer sogar bis 1070 auszudehnen. von seiner familie wird uns nur sein bruder Ymmo, abt des elsäfsischen klosters Münster im Gregorienthale in einigen widmungen genannt 2).

Als seinen lehrer rühmt Ekkehart öfter Notker III, von seinen vorgängern durch den heinamen des grofslefzigen (labeo) oder des Deutschen unterschieden (Scr. II, 118 Notkerum magistrum nostrum), einen der vielseitigsten gelehrten jener zeit. an seinem erbaulichen sterbelager stand Ekkehart am 29. juni 1022 und indem er von seiner verehrung für den heiligen Petrus spricht, berichtet er (cod. 393 s. 155) nam uespere in eclesia eius ipse tunc in lacrimis cantauit. in memoriis eius ubicunque erat, assiduus orabat. mihi quoque dicere solebat 'roga, Ekkehart, clauigerum celi, ut tibi aperiat; spera in eum et ipse faciet'. domum per se de sancto Petro regressus nobisque in proximo cum finiri non sperantibus u. s. w. auf Notkers wunsch verbesserte er eine handschrift des Orosius, wie aus folgender bemerkung am schlufse derselben hervorgeht (cod. 621 s. 351) Vtilis multum liber, sed uitio scriptoris mendosus, difficilis tamen, quia plus commemorando quam enarrando que facta sunt describuntur. quod quidem et ipse auctor se non tamen sine iusta causa fatetur fecisse. Plura in hoc libro fatuitate cuiusdam ut sibi uidebatur male sane asscripta. domnus Notkerus abradi et utiliora iussit in locis asscribi. assumptis ergo duobus exemplaribus que deo dante ualuimus, tanti uiri iudicio fecimus. in dem aus dem neunten jahrh. stammenden texte selbst wird an einer nachgebesserten stelle bemerkt (s. 321) Has duas lineas amandas domnus Notkerus scripsit, uiuat anima eius in domino (facsimiliert tab. VI), worte, die gewiss mit der grösten wahrscheinlich Notker den Deutschen zu beziehen sind, nicht, wie vo mutete, auf den schon 912 verstorbenen stammler.

[graphic]

1) Thietmari chron. 1. VII c. 3 multique toxico hic 2) Necr. S. Galli (s. 308) V Non. (Mart.) Ymm rio diem obiit. L. Spach (oeuvres choisies III, 160 teht aber näheres aus diesem zeitraume

Am bestimmtesten läfst sich eine einwirkung des meisters auf den schüler in der lateinischen dichtkunst nachweisen, welche in verbindung mit der musik seit den zeiten Notkers des stammlers in St. Gallen so eifrig gepflegt wurde 1). übungsstücke in versen anzufertigen (dictare) über irgend einen vom lehrer gegebenen kirchlichen vorwurf galt als ein wichtiger und geschätzter zweig der gelehrten schulbildung. der name solcher schulgedichte war dictamen diei debitum oder dictamen magistro, wie ein solches u. a. von Hattemer (denkmahle des mittelalters II, 519) veröffentlicht ist. von Notkers eigenen leistungen dieser art haben wir keine probe mehr, denn es beruht auf einer falsch aufgelösten abkürzung der überschrift, wenn von Arx (geschichten des kantons St. Gallen I, 259,261) demselben ein sog. vacanzlied (unten V) zuschreiben will, das vielmehr gleichfalls von Ekkehart verfafst ist. dafs Notker aber auf die erzeugnisse seines schülers werth legte und sie der aufbewahrung für würdig hielt, geht aus dessen aussage hervor am schlufse des liber benedictionum (cod. 393 s. 184), wo es am rande heisst 2) Dictamen debitum magistro. hoc et cetera quę scripsi, ipse scribi iussit in cartis suis, in quibus ea post inueniens in hac sceda pro locis ascripsi, ut iuuenes nostros in id ipsum adortarier (1. adhortarer). unter dem meister der zu diesen dichtungen die anregung gab ist kein andrer als Notker verstanden, denn zu den versen über den h. Gallus (s. 136) lautet der titel am rande ausdrücklich Dictamen diei Notkero magistro, sowie weiterhin (s. 137) noch einmal Item debitum diei magistro Notkero, und an einer andern stelle (s. 66), auf die wir unten zurückkommen, redet Ekkehart ihn geradezu an. hiernach steht es fest dafs Notker für diese arbeiten seines schülers mit verantwortlich gemacht werden mufs, dafs sie auch seinem geiste und seiner sinnesart entsprachen. als ein zeichen des beifalles, den Ekkehart mit solchen bestrebungen erntete, ist es anzusehen, wenn abt Purchard II, ein eifriger förderer der klösterlichen dichtkunst 3) (1001-1022), ihm auftrag gab, zu den unter seinem vorgänger Ymmo (975-984) entworfenen malereien

1) Ekkehart erwähnt diese metrischen übungen Scr. II, 118, 125 vergl.

101 n. 38.

2) ebenso bezeichnet er in dem prologe (s. 6) den inhalt als plures uersus sed et dictamina magistro olim data.

3) Scr. II, 155 diuersorum metrorum studia reuixerant vergl. s. 125.

im kloster, das leben des h. Gallus darstellend, entsprechende verse zu dichten.

Nach dem tode Notkers, dem kein andrer lehrer gleichkam (post imparis eruditoris), vertauschte Ekkehart St. Gallen mit Mainz, um dort unter dem erzbischofe Aribo (1020-1031), einem einsichtigen gönner der wifsenschaft, als schulvorsteher zu wirken wie vor ihm sein namensvetter, der in St. Alban bestattete probst Ekkehart II († 990), dessen andenken er eine grabschrift widmete. während dieses aufenthaltes hatte er die ehre ostern 1030 vor dem kaiser Konrad und seinem hofe zu Ingelheim das hochamt zu singen 1), wobei drei bischöfe, seine früheren schüler, ihn unterstützten, und vom kaiserhause reich beschenkt zu werden. Aribo legte ihm bisweilen gelehrte fragen zur beantwortung vor, wovon wir unten eine probe geben werden, er ertheilte ihm auch den auftrag verse zu den malereien des im baue begriffenen domes zu dichten, welche die ganze heilige geschichte des alten und neuen bundes umfafsten. aus der überschrift, unter welcher Ekkehart sie dem liber benedictionum (s. 197) einverleibt hat Versus ad picturas domus domini Mogontinę ueteris testamenti et noui Aribone archiepiscopo iubente modulati. eligantur, qui picturis conueniant, geht ihre wirkliche benutzung für diesen zweck keineswegs hervor, wie auch der Mainzer dom erst unter Aribos nachfolger vollendet wurde. ebenfalls nach Aribos wunsche versuchte Ekkehart den von Ekkehart I († 973) gedichteten lateinischen Waltharius durch änderung allzu deutsch gedachter wendungen in ein befseres latein zu bringen2). sollte damit das uns erhaltene gedicht gemeint sein, so wird man Ekkeharts mitwirkung auf ein sehr geringes mafs zurückführen müssen, da zu seinem nachtheile zwischen dem Waltharius und seinen eigenen dichtungen eine grofse verschiedenheit des stiles obwaltet.

In die zeiten der Mainzer wirksamkeit Ekkeharts dürfte seine bekanntschaft mit dem mönche Johannes, einem verwandten und vertrauten genofsen des grofsen klösterlichen reformators Poppo von Stavelot fallen. zum abte von St. Maximin bei Trier und von Limburg an der Hardt befördert starb dieser bereits am 11. juli

1) Scr. II, 111 der herausgeber von Arx setzt diesen vorfall irrig in das j. 1025, aber nur 1030 feierte Konrad II ostern in Ingelheim vgl. Wiponis v. Chuonradi c. 25.

2) Ser. II, 118 vergl. Grimm und Schmeller latein. gedichte s. 57.

« السابقةمتابعة »