INHALT. James A. H. Murray, A New English Dictionary. Von Franz H. Richard Lämmerhirt, George Peele. Untersuchungen über sein leben Scite 1 3 Broder Carstens, Zur Dialektbestimmung des mittelenglischen Sir Karl Breul, Sir Gowther. Eine englische romanze aus dem XV. jahrhundert. Von demselben. 6 Arthur Napier, Wulfstan, Sammlung der ihm zugeschriebenen homilien. Von E. Holthaus . 7 Henry Pott, The Promus of Formularies and Elegancies. Von Rich. 10 El. Mann, A Short Sketch of English Literature from Chaucer to the 21 Hans Willert, Geoffrey Chaucer. The House of Fame. Von demselben 24 Joseph Schürmann, Darstellung der Syntax in Cynewulf's Elene. 30 C. Horstmann, S. Editha Chronicon Vilodunense im Wiltshire Dialekt. 31 34 39 41 42 Felix Franke, Die praktische Spracherlernung. Von demselben Verschiedenes: Zur geschichte der englischen gaumenlaute. Von Emil Förster . Das vorbild Swift's zu seinem Gulliver. Von demselben 43 81 85 86 91 93 94 99 101 102 ANGLIA. Anzeiger zu band VII. Herausgegeben von Moritz Trautmann. A New English Dictionary on historical principles edited by James A. H. Murray, LL. D. with the assistance of many scholars and men of science. Part I. a-ant. Oxford: at the Clarendon Press. 1884. Price 12 s. 6 d. (XVI und 352 seiten fol.) Als die lexikographie in neuerer zeit einen so bedeutenden fortschritt gemacht hatte fühlte man auch in England das bedürfniss nach einem neuen wörterbuche. Die philologische gesellschaft in London beschloss daher im jahre 1857 ein solches herauszugeben und erliess eine aufforderung an alle gebildeten, sich durch sammeln von schriftstellen an der arbeit zu beteiligen. Diese aufforderung fand überall gehör, so dass 5000 autoren gelesen und 3500000 stellen eingeliefert wurden. Dann unternahm der präsident der philologischen gesellschaft, James Murray, unterstützt von mehreren andern gelehrten, die herausgabe des wörterbuches, dessen erster teil jetzt vor uns liegt. Diese erste lieferung, obgleich nur ein kleiner teil des ganzen, genügt, um uns zu überzeugen, dass uns wirklich ein neues englisches wörterbuch geboten wird: es zeichnet sich vor seinen vorgängern aus nicht allein durch reichlichere, genau angegebene und chronologisch geordnete belegstellen, sondern auch durch zuverlässigere etymologieen, bessere definitionen und genauere bezeichnung der aussprache. Ueber seinen plan will ich mit dem verfasser nicht rechten; doch glaube ich, dass er alt- und mittelenglische wörter, die im Neuenglischen spurlos verschwunden sind, wie ablend (an, -en), besser weggelassen hätte, weil niemand sie hier suchen wird. Dagegen hätte der sprachgebrauch des neunzehnten jahrhunderts durch zahlreichere schriftstellen belegt und die neueren dialekte mehr berücksichtigt werden können. Anglia, VII. band, Anz. 1 INHALT. James A. H. Murray, A New English Dictionary. Von Franz H. Richard Lämmerhirt, George Peele. Untersuchungen über sein leben Broder Carstens, Zur Dialektbestimmung des mittelenglischen Sir Karl Breul, Sir Gowther. Eine englische romanze aus dem XV. jahr- Arthur Napier, Wulfstan, Sammlung der ihm zugeschriebenen homi- Henry Pott, The Promus of Formularies and Elegancies. Von Rich. Scite 1 10 El. Mann, A Short Sketch of English Literature from Chaucer to the 21 Hans Willert, Geoffrey Chaucer. The House of Fame. Von demselben 21 Joseph Schürmann, Darstellung der Syntax in Cynewulf's Elene. 30 C. Horstmann, S. Editha Chronicon Vilodunense im Wiltshire Dialekt. 31 34 39 41 42 Felix Franke, Die praktische Spracherlernung. Von demselben Verschiedenes: Zur geschichte der englischen gaumenlaute. Von Emil Förster Das vorbild Swift's zu seinem Gulliver. Von demselben 43 81 85 86 91 93 94 99 101 102 ANGLIA. Anzeiger zu band VII. Herausgegeben von Moritz Trautmann. A New English Dictionary on historical principles edited by James A. H. Murray, LL. D. with the assistance of many scholars and men of science. Part I. a -ant. Oxford: at the Clarendon Press. 1884. Price 12 s. 6 d. (XVI und 352 seiten fol.) Als die lexikographie in neuerer zeit einen so bedeutenden fortschritt gemacht hatte fühlte man auch in England das bedürfniss nach einem neuen wörterbuche. Die philologische gesellschaft in London beschloss daher im jahre 1857 ein solches herauszugeben und erliess eine aufforderung an alle gebildeten, sich durch sammeln von schriftstellen an der arbeit zu beteiligen. Diese aufforderung fand überall gehör, so dass 5000 autoren gelesen und 3500000 stellen eingeliefert wurden. Dann unternahm der präsident der philologischen gesellschaft, James Murray, unterstützt von mehreren andern gelehrten, die herausgabe des wörterbuches, dessen erster teil jetzt vor uns liegt. Diese erste lieferung, obgleich nur ein kleiner teil des ganzen, genügt, um uns zu überzeugen, dass uns wirklich ein neues englisches wörterbuch geboten wird: es zeichnet sich vor seinen vorgängern aus nicht allein durch reichlichere, genau angegebene und chronologisch geordnete belegstellen, sondern auch durch zuverlässigere etymologieen, bessere definitionen und genauere bezeichnung der aussprache. Ueber seinen plan will ich mit dem verfasser nicht rechten; doch glaube ich, dass er alt- und mittelenglische wörter, die im Neuenglischen spurlos verschwunden sind, wie ablend (an, -en), besser weggelassen hätte, weil niemand sie hier suchen wird. Dagegen hätte der sprachgebrauch des neunzehnten jahrhunderts durch zahlreichere schriftstellen belegt und die neueren dialekte mehr berücksichtigt werden können. Anglia, VII. band, Anz. 1 Auch will ich, der ich die schwierigkeit einer solchen arbeit kenne, sein verdienst keineswegs schmälern, wenn ich an einigen punkten etwas auszusetzen habe. In der behandlung seines stoffes hätte der verfasser wol etwas kritischer verfahren können; z. b. hätte er, als sprachgelehrter, above board nicht als compositum, sondern wie Spiers, Dictionnaire anglais-français p. 60 sogar getan, unter board anführen sollen. Bei abed u. a. hat er allerdings die grosse menge für sich; doch schreiben auch viele a-bed und Marryat, Japhet ch. 62, selbst a bed. Wörtern wie aleing hätte er wol die aufnahme verweigern dürfen. Dass aboard (so schreibt der verfasser mit dem vulgus für a bord) frz. à bord sein soll, will mir nicht einleuchten; ich kann nur a. e. on bord darin erkennen. Wenn M. unter alder sagt: 'a north. and midl. form alder, without umlaut, appears in the 12th c(entury), whence, by usual change of long or lengthened a to modern o, the modern older' und aldre Laz. 3750 als beweis anführt, so ist seine meinung schwach begründet: denn eldre, ældre kommt bei Lazamon zu oft vor, als dass man jenes aldre nicht für einen schreibfehler für ældre halten sollte. Der comparativ older (alder) rührt erst aus einer viel späteren zeit her, wo man den organismus der sprache nicht mehr verstand und anfieng, alles nach falscher analogie 'regelmässig' zu machen. S. 321b sagt er: 'anont, anond are not explained'; er hat übersehen, dass ich, Dictionary p. 29, diese wörter von anent getrennt, als composita aus an + and aufgeführt habe. M. e. anlēt (anleth), onlāte, ondlæt kann lautgesetzlich nicht a. e. andvlite sein. Leider scheint M. meine beiträge zu einem wörterbuche der englischen sprache (Krefeld 1868) und Hoppe's englisch-deutsches supplementlexikon (Berlin 1871) nicht gekannt zu haben, durch deren benutzung er viele lücken hätte ausfüllen können. Von schreib- und druckfehlern habe ich nur bemerkt: S. 3a z. 13 v. u. XX. für XVII. 31c z. 34 v. u. 1300 für 1250. 32c 20 o. owhai für owhar. Die ausstattung des buches ist, wie es von der Clarendon Press nicht anders zu erwarten war, vortrefflich. Damit ist meine kritik beendet; ich habe nun dem verfasser meine freude an seinem unternehmen auszudrücken und ihm zu demselben glück zu wünschen. Müge er gesundheit und kraft behalten, sein werk zu vollenden! KÖLN. FRANZ H. STRATMANN. |