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solchen Gelegenheiten Noth thut, das sind nicht Predigten oder Abhandlungen, sondern kurze herzliche Ansprachen, eine klare einfache Darlegung dessen, was die Mission ist und was sie will, und vor Allem eine lichtvolle Antwort auf die Frage: 'Was geschieht jest eigentlich draußen in der Mission? Was gebt gegenwärtig auf dem Missionsgebiet vor?' Heimgekehrte Missionare können natürlich die beste Antwort darauf geben, wenigstens in Beziehung auf das besondere Arbeitsfeld, in welchem sie standen. Wer aber die Missionsberichte fleißig studirt, kann dergleichen Fragen noch in umfassenderer Weise beantworten. Besißen wir doch genug Missionsberichte, die Jedermann zugänglich sind und reichen Stoff darbieten. Wenn diejenigen, welche die Sache der Mission in Reden und Ansprachen zu vertreten haben, die Thatsachen, die sich in den mancherlei Misstonsschriften vorfinden, mehr studiren, das Lehrreichste herausnehmen, in die Kürze fassen und gut zusammenordnen, und so es dann wiedererzählen wollten, so würden die Missionsstunden und Missionsfeste unendlich mehr wirken. Besonders Prediger sollten es als ihre Pflicht ansehen, jeden Monat wenigstens etliche Stunden auf die Aufsuchung und Sammlung lehrreichen Stoffes zu verwenden, um es dann in den Missionsstunden frisch und lebendig wieder geben zu können. — Man lasse sich durch keinerlei persönliche Rücksichten verleiten, einen mangelhaften Redner zu einer Ansprache aufzufordern, durch welche die Versammlung nur ermüdet wird; oder aber einen hochgestellten, einflußreichen und populären Mann als Redner auftreten zu lassen, der nicht zugleich ein entschiedener, wahrer und lebendiger Christ ist. Wäre es nicht gut, in unsern Missionsversammlungen dem Gebet eine bedeutendere Stelle einzuräumen?

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14. Monatliche Missionsstunden sind aufs angelegentlichste zu empfehlen. Gesang, Gebet, ein Abschnitt der heiligen Schrift, eine kurze Erklärung, dann für eine halbe Stunde Mittheilungen aus der Mission, darauf wieder Gesang und Gebet, — Alles in den Zeitraum einer Stunde zusammengefaßt, das würde den Verlauf einer solchen monatlichen Missionsversammlung bilden. Solche Monats= stunden sind nothwendig und sehr heilsam. Es ist nicht genug, einmal des Jahrs durch ein Missionsfest den Missionseifer wecken zu wollen. 15. Männer, welche in wissenschaftlichen Vereinen, in PredigerKonferenzen . Vorträge halten, hätten reichlichen Anlaß, die Sache der Mission zu berühren.

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16. Arbeitsvereine von Frauen und Jungfrauen sind ein wichtiges Mittel, das Interesse für die heilige Sache zu wecken und lebendig zu erhalten. Sie sollten immer mit Gebet und dem Lesen eines Bibelabschnitts beginnen.

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17. Kindervereine sind besonders wichtig; nicht blos weil sie oft bedeutende Summen für die Mission zusammenbringen,*) sondern auch weil dadurch die jugendlichen Herzen frühe schon zur Theilnahme an dieser Sache Gottes angeregt werden.

18. Jeder Verein dieser Art sollte wo immer möglich eine feste und wohleingerichtete Organisation haben. Er sollte einen Vorstand, einen Sekretär, einen Schaßmeister und eine Kommittee haben, und die Mitglieder dieser Kommitteen sollten regelmäßig mit allen neuen

*) Wir können nicht umhin, hier eines reichgesegneten Werkes Erwähnung zu thun, das durch die Liebe und Energie eines unsrer theuern Freunde in der französischen Schweiz unter Gottes Gnade in Gang gekommen ist. Derselbe faßte den Plan, eine Mission der Christenkinder zu Gunsten der Heidenfinder (une Mission par les enfants pour les enfants) zu versuchen, und fieng im Jahr 1854 an, die Sonntagsschulkinder der Stadt, in welcher er als Prediger angestellt ist, durch eine monatliche Kindermissionsstunde für die Mission zu interessiren. Dieses Interesse aber sollte durch die That sich bewähren und durch Thätigkeit lebendig erhalten werden. Die Sonntagsschüler übernahmen demgemäß in den beiden ersten Jahren die Kosten für die Erziehung von sechs Waisenkindern in Indien; dann erweiterte sich die Theilnahme und bald konnten 12 Mädchen (in einer der indischen Mädchenanstalten auf den Baslerstationen) adoptirt werden. Was aber durch die Sonntagsschüler der Stadt begonnen wurde, das dehnte sich bald auf die Sonntagsschulen des ganzen Kantons, ja über die Gränzen desselben hinaus auf andere Kantone der französischen Schweiz aus. Die Mittel, durch welche das Interesse geweckt und belebt wird, sind, außer den Kindermissionsstunden, autographirte Briefe, welche Berichte über die adoptirten Heidenkinder und über die Mission überhaupt enthalten, und die an alle mitverbundenen Sonntagsschulen versandt werden; ferner ein gedrucktes Weihnachtsbüchlein (eine Art Missionstraktat), das jedesmal um Weihnacht erscheint und in ansprechender Form von der Mission handelt; endlich gelegentliche Besuche oder Zuschriften von Missionaren, die gerade in der Heimat sich befinden.

Gegenwärtig stehen in Stadt und Kanton nicht weniger als 50 Sonntagsschulen in diesem Verein, womit sich außerhalb des Kantons noch 10—12 andere ähnliche Gruppen affiliirt haben. Sie tragen zusammen die Kosten für eine unsrer` Mädchenanstalten in Indien, und haben zu diesem Zweck im Laufe von sechs Jahren nicht weniger als nahezu fr. 16000 (im Jahr 1861 allein fr. 5287. 49) zusammengesteuert. Man sieht, was durch Kinder für die Sache der Mission geschehen kann, wenn ein treues Herz mit Eifer und Liebe die Sache zur Hand

wichtigeren Berichten aus derjenigen Mission, für die sie sich besonders interessiren, versehen werden.

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19. Man sehe zu, daß die Zahl solcher Familien und Gemeinden, aus deren Mitte einzelne Glieder in die Mission ausziehen, immer größer werde. Ein heimkehrender Missionar, der als lebendiger Zeuge seinen eigenen Mitbürgern und Familiengenossen sagen kann, was der Herr an den Heiden gethan hat, wird den Missionssinn wunderbar zu wecken und zu beleben im Stande sein. Die Freunde der Mission sollten dieß stets im Auge behalten; sie sollten hoffnungsvolle junge Leute aus ihrer Umgebung ins Auge fassen und ihnen mit Rath und That behülflich sein, in den Missionsdienst einzutreten.

,,20. Ein großes Hinderniß, das der Verbreitung eines ächten Missionssinns im Wege steht, liegt in den unchristlichen, leider so allgemein verbreiteten Begriffen von dem Maaß und Verhältniß, in welchem wir von unsrer Habe für die Sache des Herrn beizusteuern haben. Das ist ein Gegenstand, über den sich vieles sagen ließe, den wir aber nur leise berühren können. Wir sollten darauf hinarbeiten, in den christlichen Gemeinden jenen brennenden Eifer selbstvergessender Liebe zu wecken und zu nähren, der uns antreibt, 'Alles was wir thun, wir essen oder wir trinken, zur Ehre des Herrn zu thun.' Es ist die Pflicht jedes Pfarrers, seiner Gemeinde häufigen Anlaß zu ge= ben, daß sie zu dieser großen Sache das Ihrige beisteuert; im Uebrigen hat er es den Leuten auf ihre eigene Gefahr hin zu überlassen, ob ste geben wollen oder nicht.

Nach alle dem aber müssen wir zu dem zurückkehren, was wir im Anfang gesagt haben: von dem Wachsthum der Zahl wahrhaft bekehrter Leute, und davon allein, hängt es ab, daß auch der lebendige Missionssinn wachse und zunehme. Der demüthig gläubige Christ ist es, der da ausruft:

Jesu, deinen füßen Namen lieb' ich,

Wie Musik des Himmels tönt er mir;
Gerne möcht' ich ihn so laut verkünden,
Daß die ganze Erde es vernähm'!

„Möge Gott um unsres Herrn Jesu willen Seinen heiligen Geist über uns ausgießen und durch alle Christengemeinden hin eine große Erweckung herbeiführen zu wahrer und lebendiger Gottseligkeit!"

So lautete das inhaltsreiche Referat, mit welchem die allgemeine

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freie Besprechung über diesen Gegenstand eingeleitet wurde. Leider fielen nun die folgenden Redner zu großem Theil vorzugsweise auf denjenigen Punkt hinein, über welchen es am leichtesten ist, tausenderlei Klagen, Wünsche und Vorschläge kund werden zu lassen. Wir meinen die Missionsblätter und ihre armen Redaktoren. Nichts ist leichter, als auseinander zu seßen, wie unsre Missionszeitschriften beschaffen sein sollten; und doch gehen die Wünsche und Vorschläge unsrer geehrten Leser" in nichts so weit auseinander, als eben in dieser Beziehung. Es ist dieß ein Thema, worüber jede große oder kleine Versammlung Tage und Wochen lang verhandeln kann und doch mit Wünschen, Ansichten, Urtheilen und Vorschlägen nicht fertig wird. Denn diese armen viel verurtheilten Blätter sind wie ein Rock, der aller Welt passen soll und doch keinem recht passen will. So gieng es auch der Versammlung in Liverpool. Gleich der erste Redner nach dem Referenten fiel darauf hinein. Er verlangte ein, wöchentlich erscheinendes, wohlfeiles, populäres, gutgeschriebenes Pfennig-Missionsmagazin, das den Rahm aller übrigen Missionsblätter in anziehender Form und mit schönen Bildern geben soll." Dieß wäre für das Volk. Daneben aber wäre für die Gebildeten eine Vierteljahrsschrift erster Klasse" nothwendig, die in kritischer, geistreicher und philosophischer Form die Erscheinungen auf dem Missionsgebiete beleuchten, alte und neue Missionsgeschichte darstellen, die Zustände der Heidenwelt wissenschaftlich erörtern, Lebens- und Reisebeschreibungen 2. geben würde." Ihm folgten Andere mit andern Wünschen. Endlich kam ein englischer Prediger, der unbarmherzig den Stab brach über alle ihm bekannten englischen Missionsblätter. Da liest man," sagte er, „in diesen Blättern, daß an einem gewissen Ort, dessen barbarischen Namen kein Mensch auszusprechen vermag, Missionar So und So zehn Leute getauft habe; gleich darauf ist zu lesen, daß an einem andern Orte, der vielleicht tausend Meilen davon entfernt liegt, drei andere Leute bekehrt worden seien. Nun, ich bitte Sie, wer kann daraus klug werden und sich Belehruug über den wirklichen Gang und Stand der Missionen holen? . . . Kurz, unsre Missionsblätter werden zum größten Theil nicht gelesen, und der Grund ist, daß sie des Lesens nicht werth sind, und daß ein vernünftiger Mensch sie gar nicht lesen sollte!" Dieß gestrenge Urtheil rief natürlich lebhafte Einsprache hervor, zumal von Seiten der verschiedenen Herausgeber von Missionsblättern, die selbst anwesend waren. Wir halten uns dabei nicht auf,

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weil ja doch in der Regel durch alle noch so einleuchtenden Rechtfertigungen nicht leicht Jemand von seiner Meinung abgebracht wird. Nur zwei Bemerkungen, die zwischen hinein fielen, seien hier erwähnt, weil sie das Richtige in der treffendsten Weise sagen. „Die gelehrten Herren," sprach Einer, „sind niemals zufrieden mit den verschiedenen Missionsblättern, und klagen immer darüber; sie lesen sie nicht und thun nichts für die Mission. Das Volk liest sie und thut etwas." Ein anderer Redner, der liebenswürdige Prediger Green, jezt Vorsteher des kirchlichen Missionsinstituts in London, äußerte: „So lange ich die Missions blätter nicht las, fand ich sie höchst langweilig und uninteressant. Seitdem ich sie aber aufmerksam und mit Theilnahme lese, finde ich's anders." Derselbe deutete darauf hin, wie erstaunlich wenig die Kanzel benüßt werde, um die Sache der Mission zu berühren. Wenn man ins Neue Testament blicke, so werde man mit Verwunderung wahrnehmen, wie großen Raum die 'Missionsberichte' darin einnehmen, verglichen mit der Kärglichkeit, mit welcher auf den Kanzeln heutzutage von dieser großen Sache des Herrn geredet werde. Er wolle gar nicht reden von den Berichten über die Missionsreisen des Herrn in den vier Evangelien, noch von den gelegentlichen Missionsreiseberichten in den Episteln; aber die Apostelgeschichte, die ja von Anfang bis zu Ende ein Missionsbericht sei, ob man auch daran gedacht, daß sie den achten Theil des ganzen Neuen Testaments einnehme? . . . Er selbst (Herr Green) habe, als er noch Landpfarrer gewesen, die Gewohnheit gehabt, an den Sonntagen von Zeit zu Zeit die Aufmerksamkeit der Gemeinde auf die Mission zu lenken, indem er bald von dieser Mission, bald von einer andern geredet. Und er könne in Wahrheit sagen, daß an den bestimmten Sonntagen, auf welche solche Missionspredigten fielen, viel mehr Aufmerksamkeit und Theilnahme geherrscht habe, als sonst; auch habe dadurch die Predigt des Wortes Gottes selbst mehr Leben und eindringliches Licht erhalten. Die Wirkung davon sei gewesen, daß in seiner Gemeinde sich ein Missionshülfsverein gebildet habe, der schon im ersten Jahr Fr. 750 zusammengesteuert, und das sei fortgegangen und gewachsen, bis er jährlich Fr. 5000 der Muttergesellschaft habe einsenden können. Dieß sei vornemlich die Frucht davon, daß er die Kanzel zu bestimmten Zeiten zur Mittheilung von Missionsnachrichten benüßt habe. Dabei müsse er bemerken, daß seine

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