صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Actum est autem Tulne VIII. idus septembris anno incarnationis domini MCVIII, indictione XV, anno vero regni eius III; feliciter in Christo; amen.

(S I.)

Siegel Heinrich's V., beschrieben bei Bresslau, Neues Archiv VI, 515, abgebildet bei Bessel, Chron. Gottwic I, 307, fehlt jedoch bei Heffner, Siegel d. deutsch. Kaiser und Könige.

19.

[e. 1108.]

Der Göttweiger Mönch Wirnto,1 Prior von Garsten, wird Abt von Formbach.

b

Episcopi [Udalrici Pataviensis] quoque deliberatione domnique Hartmanni abbatis Gotewigensis consilio et permissione et predictorum dominorum rogatu et tuicione et consultu ad hunc locum [monasterium Formbacense] deveni prediaque eius designata ad procurandum percepi, que ad finem domino opitulante integra inviolata et inconvulsa permanere confido [scilicet ego Wirint].

19. at über der Zeile nachgetragen.

b a über der Zeile nachgetragen.

1 Wirnto kam als Prior mit einer Abtheilung Mönche von Göttweig 1107 nach Garsten. His itaque peroratis cunctisque ad sua properantibus ipse [Otacarus] Gotwic perrexit et auxilio amici sui Austrie marchionis Liupoldi, cuius sororem videlicet dominam Elizabeth habuerat, fundationem suam abbati regendam subiecit et diligentissime commendavit prioremque nomine Wirnt cum aliis monachis acquisitum Gersten adduxit. Erant autem eo tempore in hac provincia admodum rarae habitationes monachorum et adhuc rudis Gotwicensis ecclesia, sed divina benedictione ita prosperis successibus illustrata et elevata, quod et monachis et rebus, maxime vero sancta opinione in brevi est excellenter multiplicata et glorifacata (Pez, Scriptores II, 89; Vita beati Bertholdi cap. II). Nach zweijährigem Aufenthalte zu Garsten wurde er, nach Gerhoh von Reichersberg schon 1108 Abt in Formbach (Pritz, Gesch. v. Garsten u. Gleink, S. 7, und Pritz, Die steierischen Ottokare III. u. IV. in d. Ber. des Francisco-Carol. IV, 45). Da Abt Bernger von Formbach 1108 October 29 (Pez, Thesaurus I/III, 401) starb und die Uneinigkeit der Mönche betreffs der Abtwahl, um die schweren Schäden der Disciplin hintanzuhalten, zur baldigen Wahl eines Abtes drängte (M. G. SS. XV, 1128, Vita Wirntonis abb. c. 1 u. 2), so pflichten wir der Angabe Gerhoh's bei und setzen Wirnto's Wahl Ende 1108 an. Ueber Wirnto vgl. Meiller, Reg. episcop. Salisb. 422 Anm. 35. Sein Todesjahr geben die Annal. Gottw. mit 1127 an (M. G. SS. IX, 601). Die Vitae Berengeri et Wirntonis setzen den Todestag in das 19. Jahr seiner Regierung, auf den 10. März 1127 (VI. idus martii) (Pez, Thesaurus I/III, 410, c. 7).

Orig. Bericht (A) im k. baierisch. Reichsarch. in München (Signatur: XVI, 31, Formbach, Kloster), Perg. Geschrieben c. 1127. Ohne Siegel. 0.-Oe. Urk.-Buch I, 779.

20.

1111.

Prior Berthold von Göttweig wird Abt in Garsten.

His ita gestis Gotwicenses domnum Berhtoldum de Sancto Blasio, ubi tunc armarii pariter et claustralis prioris fungebatur officio, priorem sibi in locum domni Wirnt1 acquisierunt, virum sancti testimonii et providentem bona non solum coram deo, sed etiam coram omnibus hominibus. Sed cum isdem Wirnt ad Formbacense monasterium esset in patrem assumptus, tunc domnus Bertoldus a Garstensibus et ipso marchione abbas electus est optimo quidem omine, quoniam ex tunc et deinceps nunquam locus ille divino destitutus est solamine.

21.

Pez, Scriptores II, 90, Vita Bertholdi abbatis cap. III.

1112.

Der Göttweiger Profess Leopold wird Abt in Seitenstetten.

Ideo venerabilis Ulricus Pataviensis ecclesiae episcopus una cum illustri viro sancto Udalschalco Leupoldum1 in Gotwicensi monasterio monachum, vita religiosa, scientia atque industria naturali perornatum, ut cooperator dei existeret in monachis in ecclesia Sytanstetensi congregatis, assumserunt concedente venerabili abbate Nanzone 2 ecclesiae Kotwicensis

2 1111.

20. 1 Nach Wirnto's Abgang nach Garsten (ur. 19 Anm. 1). Domnus Bertholdus abbas Garstensis eligitur (Auctar. Garstense in M. G. SS. IX, 568, u. Annales Mellic. ebend. S. 501). Die Behauptung, dass er mütterlicherseits dem alten Dynastengeschlechte der Herren von Windberg, einem Zweige der Grafen von Formbach, entstamme und von seiner Mutter Liutgarde schon in früher Jugendzeit dem Kloster St. Blasien im Schwarzwalde übergeben wurde, während er väterlicherseits dem in Oesterreich und Baiern reich begüterten Geschlechte der Grafen von Bogen entstamme, und dass Alkuin von Bogen-Zeidlarn sein Vater war (Friess in Studien u. Mitth, aus d. Benedict.- u. Cisterc.-Orden II, Heft II, 95f.), widerlegt Braunmüller sachlich (Studien u. Mitth. 1881, S. 406 f.). Sein Todesjahr 1142 vermerken die Annal. Mellic. (M. G. SS. IX, 503), das Auctar. Lambac. (ebenda S. 555) und die Contin. Admunt. (ebend. S. 580), den Todestag gibt das Calendar. Alberti plebani in Waldchirchen mit dem 27. Juli an.

21.

1 1112. Sitanstetense cenobium fundatum est ab Vodiscalco nobili viro sub Liupoldo abbate (Auctar. Garstense in M. G. SS. IX, 568, u. Annal. Admunt. ebend. S. 577). 2 Hier obwaltet ein Irrthum, da 1112 noch Hart

in abbatem, qui viginti quatuor annis regens ecclesiam gregem sibi creditum solerter in religione enutrivit et sic viam universae carnis laudabiliter est ingressus. 3

22.

Catalogus abbat. Seitenstettensium, Pez, Scriptores II, 308.

[1099 August 13-1114 Jänner 1.]

Paschalis episcopus, servus servorum dei, karissimis fratribus Hartmanno abbati Gotwigensi et eius congregationi salutem et apostolicam benedictionem. Caelum et terra transibunt, verba autem dei non praeteribunt. Ipse enim praedixit, quod cernimus, quod quotidie experimur, quoniam abundavit iniquitas, refrigescet caritas multorum. Mittit [Hartmanno] litteras, in quibus eum et sibi subditos a communione excommunicatorum prohibet.

Vita Altm. I. in M. G. SS. XII, 241, c. 40 aus dem Cod. nr. 602 in der k. k. Hofbibl. in Wien. Jaffé, Reg. 2. A. nr. 6589 zu 1099-1118.

Die Bulle, welche dem Verfasser der Vita Altm. I. im Original vorgelegen sein muss, ist von diesem nur bruchstückweise, und zwar mit der Intitulatio, Inscriptio und Arenga wörtlich inseriert, woran sich ein kurzes Regest anschliesst. Die chronologische Einreihung und engere Begrenzung des fehlenden Datums ergibt sich einerseits aus dem Epochentage der Wahl Paschal's II. und dem Todestage des Abtes Hartmann von Göttweig.

23.

[c. 1109-1114 Jänner 2.]

Cum domnus Hartmannus regimen Campedonensis monasterii tenebat, interim nobilis frater Erchinfridus nomine ab

1

21. mann Abt war (nr. 24). 3 Er starb 1138 (Annal. Gottwic. in M. G. SS. IX, 602). Da Abt Leopold 24 Jahre Abt war, so ist unter Annahme der Richtigkeit des Todesjahres seine Erhebung zur Abtwürde in das Jahr 1114 zu verlegen, womit dann die Erwähnung des Göttweiger Abtes Nanzo übereinstimmt.

23. 1 Dass ein Abt über mehrere Klöster zugleich gesetzt war, ist in der mittelalterlichen Klostergeschichte nichts Ungewöhnliches. So war dies z. B. bei Abt Hilduin von St. Denis und beim heil. Gotthard, Abt von NiederAltaich 997-1023, der Fall, welch' letzterer zugleich den Abteien Hersfeld, Tegernsee und Kremsmünster vorstand. Baumann bemerkt im Aufsatze: ,Zur älteren Geschichte des Stiftes Kempten' (Zeitschr. des histor. Vereines f. Schwaben u. Neuburg., Jahrg. II, 246): ,Kempten erhielt ca. 1105 den Hirsauer Mönch Manegold, welcher von Heinrich V. dahin berufen wurde, als Abt. Dieser wurde aber, weil er gegen den Willen seines Klosters diese Be

batiam in Gotewich ex consensu Hartmanni et Oudalrici episcopi et electione fratrum regebat. Hic primitus laicus in armis vivens, deinde saeculum relinquens litteras studiose didicit et usque ad nomen abbatis pervenit, qui et ipse bona monasterii in multis auxit.

Vita Altm. I. in M. G. SS. XII, 242 c. 41 aus dem Cod. auf Perg. nr. 602 der k. k. Hofbibl. in Wien.

Die zeitliche Festsetzung der beiden termini a quo und ad quem ist einerseits durch die Uebernahme der Abtei Kempten ca. 1109 (nr. 8 Anm. 6) und andererseits durch den Tod Hartmann's gegeben.

24.

1114 Jänner 2.

Hartmanno autem obeunte1 quidam ex fratribus Nanzo 2 nomine regimen abbatiae suscepit, qui prius per plures annos

23. rufung annahm, mit seinem Namen für immer aus dem Verbrüderungsbuche des Klosters Hiersau gestrichen. Trotzdem hat Manegold, wenn ich Trithemius recht verstehe, auch Kempten nach dem Muster Hiersau's reformiert (Trithemius, Annal. Hirsaug. I, 276, 295). In unbekanntem Jahre folgte auf Manegold Abt Hartmann von Göttweih, der ebenfalls vom Kloster St. Blasien stammte und ebenfalls von Heinrich V. der königlichen Abtei vorgesetzt wurde. Nach dem Tode Hartmann's fehlt von Kempten durch ein volles Menschenalter jegliche Kunde. Das Jahr der Uebernahme dieser Abtei durch Abt Hartmann kann nun annähernd mit ca. 1109 festgesetzt werden (nr. 8 Anm. 6). Unmöglich ist 1096 als Antrittsjahr (Topographie v. N.-Oe. III, 507). 2 Die Stellung desselben war die eines vicarius abbatis, weshalb er in die Reihenfolge der beiden Göttweiger Abtkataloge nicht aufgenommen wurde. Der Melker Abt Erchenfrid (1121-1163) ist wohl mit unserem Göttweiger Erchinfrid nicht identisch (Keiblinger, Melk I, 265, welcher übrigens die Frage unentschieden lässt, und Wattenbach in M. G. SS. XII, 242 Anm., nach welchem nur unter Annahme eines sehr hohen Alters die Identität behauptet werden kann). Sonderbar wäre es entschieden, wenn der ganz gleichzeitige Autor der Vita Altm. I, welcher dieselbe in der Zeit von ca. 1125-1130 verfasste, diesen Umstand nicht erwähnt hätte, da er doch sonst ziemlich genaue Einzelnheiten über ihn anführt.

24.

1 Das Todesjahr 1114 verzeichnen das Auctar. Garstense in M. G. SS. IX, 568, und die Annal. Admunt., ebenda S. 577, den Todestag, nämlich den 2. Jänner, geben das Necrolog. von Göttweig und das von St. Lambrecht (Pangerl in Font. 2, XXIX, 18) an. Baumann setzt den Todestag irrthümlich am 3. Juli an und stützt sich hiebei auf das Necrolog. Ottobur. (M. G. Necrolog. I, 110) (Zeitschr. des histor. Vereines f. Schwaben, Jahrg. II, 246). Die Nachricht, dass Abt Hartmann bald nach seiner Translation von St. Ulrich und Afra nach Kempten in der Donau verunglückt sei und hierauf in Kempten bestattet wurde (Bruschius, M. G. centuria, S. 137 und

prioratum tenuit, vir admodum providus gravis moribus in saecularibus et spiritualibus peritus. Hic etiam locum pluribus libris et aedificiis honestavit et gregem commissum bonis exemplis illustravit.

Vita Altm. I. in M. G. SS. XII, 242 c. 42 aus d. Cod. auf Perg. nr. 602 der k. k. Hofbibl. in Wien.

25.

1116 [nach März 20].

Da nach dem Tode des Abtes Sigibold1 zu Lambach eine zwiespaltige Wahl stattfand und die beiden Rivalen Rapoto und Pero das Stiftsgut verschleuderten, vermochten die Conventualen nicht mehr ihr Auskommen daselbst zu finden, weshalb sie einstimmig das Stift zu verlassen beschlossen. Paucis itaque ad servitium dei peragendum et custodiam loci thesaurique ecclesię deputatis custodibus reliqui Gotewicum pervenerunt ibique donec transiret iniquitas et scisma quiesceret, duraverunt. Daselbst fanden sie gastfreundliche Aufnahme und verblieben bis 1124. Erst nachdem durch die Bischöfe Rudger von Würzburg und Reginmar von Passau die beiden Rivalen vertrieben waren, kehrten sie nach Lambach zurück. Ad postremum fratres Lambacenses in monte Gotewico conmorantes cum magnae venerationis gratia epistolis et legationibus utriusque episcopi revocati etc. unanimiter eligunt creantque sibi abbatem Helmbertum nomine 4 etc.

3

2

-

24. Khamm, Hierarch. August. III, 31), ist nach Diemer eine blosse Sage, da sie nirgends sonst quellenmässig verzeichnet ist. Seine letzte Ruhestätte fand er in Kempten (Khamm, Hierarch. August. III, 31). 2 Nach dem damaligen Brauche, die vacante Abtei bald durch Wahl wieder zu besetzen, kann die Wahl Nanzo's noch ca. Ende Jänner 1114 angesetzt werden. Nanzo starb 1125 nach Angabe der Annal. Mellic. und Gottwic. (M. G. SS. IX, 501 und 601). Den Todestag verzeichnen übereinstimmend die Contin. Claustroneoburg. (M. G. SS. IX, 613) und das Klein-Mariazeller Nekrolog (Studien u. Mitth. aus d. Benedict.-Orden 1880, I, 115) mit dem 5. Februar. 25. † 1116 März 20 (Meiller, Bab.-Reg. 349). 2 Rudger (Ratbert) von Vaihingen 1122 Jänner † 1125 an der Pest (Gams, Series 324).

1

mar 1121

3 Regin- † 1138, Sept. 30 (Gams, 301). Der Autor der Series abbat. Lambac. erwähnt noch Ulrich I. als Bischof von Passau, wohl weil auch dieser sich um die Ordnung der zerfahrenen Verhältnisse des in seiner Diö cese gelegenen Klosters sich sehr bemüht haben mag. Allein Ulrich war schon 4 1124 † 1128 Febr. 6 (Meiller, Bab.-Reg. 349). 1121 Aug. 7 gestorben.

[ocr errors]
« السابقةمتابعة »