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5.

1083 September 9, [Göttweig].

Bischof Altmann von Passau stellt für das von ihm gegründete Stift Göttweig bei Gelegenheit der Consecration der neu erbauten Marienkirche den Stiftungsbrief aus.

Orig. (A), Perg. vergilbt. Siegel mittelst Perg.-Streifen eingehängt; Copie in Cod. C f. 296 f. (B).

Hormayr, Wien 1, I, Heft III, 7 nr. 4 (U.-Buch) uncorrect; Karlin in Font. 2, VIII, 249 f. nr. 1. Blätter f. Landesk. v. N.-Oe. XII, 127 nr. 17 reg.

Das Linienschema besteht aus Breitenlinien, welche 9-10mm von einander abstehen und mit dem Bleistifte in recto gezogen sind. Der Text weist zur besseren Uebersicht zu Beginn von Absätzen Capitalbuchstaben auf. An der Herstellung derselben waren zwei ganz gleichzeitige Hände aus gleicher Schule betheiligt, von denen die erste geübtere Hand die beiden ersten Drittel der Urkunde schrieb, während die zweite im letzten Drittel einsetzt und wohl aus Furcht, es möchte der Raum nicht ausreichen, mit gedrängterer und kleinerer Schrift fortfährt, wobei sie sich zugleich einer dunkleren Tinte bedient, mit der sie die letzten Theile des früheren Textes nachzieht. Die Urkunde trägt sonst alle Merkmale der Echtheit an sich, so dass dieser Umstand die Originalität derselben keinesfalls in Frage stellen kann. Im Gegentheile gerade im Falle einer Fälschung hätte man zweifellos auf Einheitlichkeit der Hand gesehen, um zu keinem Verdachte Anlass zu geben. Zudem gehören beide Hände der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts an. Auch der Inhalt gibt zu keinem Bedenken Anlass. Das gut erhaltene Siegel muss endlich gegenüber den Siegeln an den zweifellos gefälschten Altmannurkunden zu Lambach (1 Urkunde) und zu St. Florian (2 Urkunden), welche Eigenfabrikate des Fälschers aus dem 12. Jahrhunderte darstellen, als echt anerkannt werden und ist vielleicht das einzige erhaltene echte Siegel Bischof Altmann's. Es unterscheidet sich von dem Siegel an der Gleinker Altmannurkunde (Stülz im Archiv f. K. österr. Gesch. II/II, 271) durch das Fehlen des DI. GRA. in der Umschrift, obwohl es sonst nach der Beschreibung mit demselben in allen Theilen übereinstimmt. Für die Originalität der Umschrift im Göttweiger Altmannsiegel spricht aber entschieden die ganz gleich verfasste Umschrift im Siegel des Bischofes Ulrich, des Nachfolgers Bischof Altmann's (nr. 10 und 14). Hormayrs Bedenken wegen des Fehlens des Actum und der Pontificaljahre (Archiv f. Geographie IX, 259) sind vollkommen unbegründet, da ja bereits im Protokolle der Einweihung der Göttweiger Stiftskirche als eines Actes unter Angabe des Jahres gedacht wird. Die Angabe von Pontificaljahren findet sich übrigens in anderen gleichzeitigen und nachfolgenden Bischofsurkunden sehr selten. Darum entscheidet sich auch Stülz ohne Bedenken für die Echtheit derselben (Leben des Bischofes Altmann von Passau, S. 15 Anm., Sep.-Abdr. aus d. Denkschr. d. Wiener Akad. IV). Rückvermerk in Roth: A.

Cunctis sancte matris ecclesię filiis innotescat, qualiter ego Altmannus dei gratia Pataviensis ecclesię episcopus et apostolicę sedis legatus, divina inspirante clementia in monte Kotwigensi monasterium in honore sanctę dei genitricis Marię construens et anno ab incarnatione domini millesimo LXXXIII dedicans tradidi super altare ex reditibus meis parrochias, predia, beneficia, decimationes, vineas sub presentia comitis Ódalrici de Ratilenperge, ipsius tunc loci advocati, et Hermanni1 comitis, fratris ipsius Odalrici, et aliorum plurimorum nobilium. Ipsas vero parrochias fratribus ipsius loci providendas commisi et ob spem retributionis eterne ecclesiastica auctoritate et episcopali banno confirmavi et ne quisquam ex eis aliquid infringere presumat vel imminuere audeat, sigilli mei impressione signavi. Hec ergo sunt predia, que ego Altmannus, Pataviensis episcopus et apostolicę sedis legatus, predicto monasterio contradidi et canonica auctoritate et sigilli mei impressione in perpetuum stabilivi: parrochiam ad Mutarin cum omnibus appendiciis suis excepta parte decimationis, que pertinet ad Sanctum Nykolaum. Huius parrochie terminus est: de Chlebidorf per directum ad Tuirgidin,* de Tuirgidin ad Chufarin in fontem inibi manantem, inde recta via per Eginindorf3 in Flaednize, de Flaedniza usque Tiemindorf, inde ad Scoingin usque ad villam Ekkebrehtes

5. Diese Lesart ergibt sich aus der Vergleichung anderer Stellen derselben Urkunde. Karlin liest irrthümlich: Tiurgidin.

1 Hermann I. Graf von Windberg, welcher nach dem Tode seines Neffen, des Grafen Konrad II. von Radelberg († vor 1122), auf kurze Zeit die Vogtei über das Stift Göttweig ausübte. 2 Nördlich von Krustetten hart an der Donau zwischen Hollenburg und Angern einst gelegen, wurde wahrscheinlich schon im 14. Jahrhunderte von der Donau weggerissen. Es hiess ursprünglich Chlepadorf und wird in einer Urkunde von 985-994 als Salzpurgensis ecclesie locellus bezeichnet (Mon. boica XXVIII, II, 86 nr. 116). Noch heute besteht der Ortsname als Flurname ,Kleedorf und bezeichnet das ganze Ried westlich von der Ruine Hollenburg an bis knapp vor Angern mit Ausnahme des südlich angrenzenden Waldes. Die Angabe Meillers (Reg. d. Babenberger, S. 191 Anm. 4), dass es zwischen Hollenburg und Traismauer zu suchen sei, ist somit zu berichtigen. Ueber die Ethymologie vgl. Müller in Blätter f. Landesk. v. N.-Oe. XXI, 196. 3 Eginindorf lag einst im dermaligen Burgfrieden des Dorfes Kuffern. Nach der Angabe der vorliegenden Grenzbestimmung ist es westlich von demselben zu suchen, wo 1403 October 13 eine Ansiedelung Nidern Dörflein erwähnt wird, welche in der Pfarre Göttweig lag. Unrichtig ist darum die Vermuthung, dass es mit der Ansiedelung Dörflein südöstlich von Kuffern

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perch et sic per unam curtem eiusdem villule usque Karlistetin in fontem illic prope ascendentem inde versus silvam usque ad Chirchperch, de Chirchperge in Poginpach, de Poginpach in Fisilpach, de Fisilpach in Pigartinpach, de Pigartinpach usque in Achispach et de Achispach in Danubium sicque per Danubium usque ad predictam villulam Chlebidorf, unde idem terminus exurgit. Capellam etiam sancte Margarete ad Mutarin cum dote ad eam pertinente et murale, infra quod capella sancti Agapiti habetur. Parrochiam Mulibach cum omnibus appendiciis suis. Huius terminus est: a ponte, qui vocatur Ziůnza cum villula, que proxima est Straza nomine, et inde descendit usque Gerrichestale, inde ad viam, cui nomen est Plechuntirwech, inde Wirintindorf, hinc a porta Gnannelines9 predia liberorum recta linea usque Perhartisstich, 10 inde usque Tichmannes, 11 dehinc rursum supra Habichispach b 12 de Habichispach ad pontem in primis nominatum Zinza. Parrochiam

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5. Das letzte,a' über der Zeile nachgetragen. Die Auslassung ist durch einen Punkt vermerkt.

identisch sei (Blätter f. Landesk. v. N.-Ö. XVII, 60) und es wäre dann ein Irrthum bei Angabe obiger Grenzen zu constatieren. 4 Ein heute verschollener Ort, zwischen Schaubing und Karlstetten bei St. Pölten zu suchen (Blätter f. Landesk. v. N.-Ö. XVII, 61). 5 Ist östlich von dem heutigen Bittersbach zu suchen. Wenn man die Grenzbestimmung bei Karlstetten aufnimmt, so geht dieselbe längs des Baches bei Karlstetten aufwärts bis zum Ursprunge desselben, von da an durch den Wald, in welchem damals keine Ansiedelung bestanden haben mag, da sonst ihrer Erwähnung geschähe, bis zu dem östlich von Bittersbach liegenden Berge und von diesem in einen daselbst entspringenden Waldbach,Poginpach', von diesem in einen zweiten ,Fisilpach', deren beider Namen nicht mehr erhalten sind, von diesem zum Bittersbach, welcher bei Gurhof entspringt, geht dann abwärts zum Wolfsteinerbache, von da zum Aggsbache und diesem entlang bis zur Donau (Karlin, S. 117). 6 Heute Gerstall, ein Weinbergried beim Plickerweg.

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1 Heute Pleckingerweg oder Plickerweg, welcher von Strass nach Hohenwarth führt. 8 Ein verschollener Ort zwischen Zemling und Hohenwarth. Im Jahre 1110 bildete er die Südgrenze der neu errichteten Pfarre Ravelsbach (Blätter f. Landesk. XV, 369). 9 Gnannelinis im Cod. A. traditionum, nach Müller (Blätter f. Landesk. XXII, 43) als Genitív von ,Genanne gleichnamiger Genosse', das ist ein dem germanischen Gefühle der Sippe entsprungener sehr verbreiteter Name, aufzufassen. Nach der Grenzbestimmung ist es in der Nähe von Wirintindorf zu suchen. 10 Muss nördlich von Mühlbach an der Nordgrenze der Pfarre gelegen sein. 11 Heute verschollen, lag wahrscheinlich westlich oder nordwestlich von Mühlbach. 12 Heute der Haibach, welcher nahe der alten Ruine Falken

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ad Naliub cum ecclesia ad Pfaffendorf et dote earundem ecclesiarum et decimatione villarum ad easdem ecclesias pertinentium, quas nobilis vir Wolfkerus, ut ipse ab episcopatu habuerat, cenobio tradidit in proprium ius ea conditione, ut ab ipsis in divino servicio provideantur et fratrum utilitati nullatenus auferantur. Decimationem quoque ad Ertpurch. 13 Parrochiam ad Sanctam Petronellam cum dote et ecclesiam ad Houilin cum dote et ecclesiarum ipsarum termino antiquitus prefinito cum decimatione de omni beneficio Deipoldi marchionis infra Vischaha et Litaha posito, ex omnibus villis pertinentibus ad ecclesias Heimburch, Sanctam Petronellam, Houilin, Aschirichesprucca cultis et postmodum colendis, quibus primo a me investita est hec ecclesia, et decimationem de Haselawa et de Duiptal, que infra terminum sunt Sancte Petronelle, et ultra Danubium Liubmannesdorf et Wizilinesdorf tres mansus, quos dominus Sighardus, Aquilegiensis patriarcha, mihi in concambium tradidit et decimationem de eisdem villis. Parrochiam ad Chiuliup cum omnibus appendiciis suis, cuius terminus 14 versus occidentem inter allodium marchionis Leopaldi et quorundam nobilium descendens a montanis in Cebirmar, inde ad

5. с А.

stein in den Scheinzbach einmündet. 13 Für die Bestimmung dieses Ortes kommen drei Orte in Betracht, nämlich Erdberg nordöstlich von Mistelbach, Erdberg bei Wien und ein dritter Ort Erpurch, welchen manche als verschollenen Ort in der Nähe von Freundorf südlich von Tulln suchen, wobei sie sich auf die Stelle einer Urkunde (O.-Oesterr. Urkundenb. I, 581) stützen, wonach der Passauer Ministerial Gumpold dem Stifte St. Nicolaus bei Passau ein,predium, quod habuit Frigindorf et Erpurch cum vineis ibidem sitis et unam stabulariam curtem schenkte. Daraus schliessen manche, dass diese Orte nahe bei einander lagen. Frigindorf wird wieder näher bestimmt durch eine Schenkung desselben Gumpold an das Spital zum heil. Aegydius in St. Pölten: vineam meliorem, quam apud Frigindorf, quod Pomgartin cognominatur, habeo, ad hospitale s. Egidii aput S. Ipolitum institutum habeʻ (O.-Oesterr. Urkundenb. I, 512), woraus wieder manche schliessen, dass es mit Freundorf bei Tulln identisch sei. In dem Pfarrverzeichnisse des Passauer Codex (Mon. boica XXVIII, II, 492) wird Ertpurch unter den Pfarren des Decanates St. Stephan, d. i. Kirchberg am Wagram, angeführt, jedoch dabei vermerkt: ,nichil'. Dieses ist, wie die Reihenfolge schliessen lässt, identisch mit Erdberg V. U. M. B. Hormayr erklärt es ebenfalls identisch mit diesem Erdberg bei Poysdorf (Wiens Geschichte 2, IV, Heft I, S. 5), welcher Göttweiger Besitz den Vohburgern früher gehört habe. Diese Annahme ist die wahrscheinlichste, obwohl sonst Hormayrs Annahmen vorsichtig aufzunehmen sind. 14 Die Grenzbestimmung bei Karlin in Font. 2, VIII, 121, nr. 10. Diese ist

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Smidibach, inde vadit Sceit ad villam Heimonis, dehinc ad Moissinpach, quem descendit ad rivum Huriwin et hinc usque ad Syrniccha, quem descendit ad Radwanesbach, et hinc ascendit usque ad tumulum, qui excrevit super Wagreim, inde eandem altitudinem vadit ad caput Edilize, inde ad proximum montem, qui pertinet ad Houestat, hinc descendit iuxta Chrebizpach in Pielaha, quem transit recto limite ad Scintlecca inter duo allodia marchionis Otachari et Piligrimi, inde recta linea ad Richinsceit, deinde ad caput Pielaha, inde per altitudinem montanam transit super Steinberch et de Steinberch inter allodia marchionis Leopaldi et quorundam nobilium revertitur in rivum Cebirmar. Ad hanc parrochiam pertinet etiam Houestetin et Maurach. 15 Parrochiam ad Pirchaha cum omnibus appendiciis suis, que habet terminum 16 versus occidentem Tresimam fluvium ab ortu suo usque ad villam Sancti Yppoliti, deinde viam septentrionalem, que ducit de Sancto Yppolito ad Mehtyris per villam Wagreim et per silvam, que vocatur Vorahach, 17 deinde ad villam, que vocatur Sibinhirtin, deinde inter duo allodia Williberti et Waltonis in villam Tiurin; 18 versus orientem Persniccham ab ortu suo usque ad villam Tiurin; versus australem partem semitam, que vocatur Pechstich, 19 inter confinia allodiorum marchionis, 20 Haderici et Rudolfi et ita versus Carinthiam. Quicquid infra hos terminos est culti et inculti, ad parrochiam Pirchaha pertinet. Ad Mutarin Azilinum et alium.

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5. d Das folgende: ad caput Pielaha, inde per altitudinem montanam transit super, ist mit dunklerer Tinte nachgezogen, Das folgende: Ad hanc-Maurach ist mit dunklerer Tinte nachgezogen. f Das folgende: ab ortu-ducit de Sancto ist gleichfalls mit dunklerer Tinte nachgezogen. nach y eine kleine Rasur. h Das erste c auf Rasur geschrieben und

das h über der Zeile nachgetragen.

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i Von da an setzt die zweite Hand mit engerer, kleinerer Schrift und dunklerer Tinte ein.

15 Marbach in der

noch durch die Bestimmung des zwischen dem Ursprunge des Edlitzbaches und Hofstetten liegenden,Hochkogl' zu ergänzen. jetzigen Pfarre Kirchberg a. d. Pielach. Karlin in Font. 2, VIII, 118 nr. 9.

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16 Die Grenzbestimmung bei

17 Der Wald zwischen Ober-Wagram

und Mechters ist heute gerodet, aber noch besteht der Name Ferafeld als Flurname im östlichen Theile des Burgfriedens von Ober-Wagram (Administrativkarte, Section nr. 62). 18 Dürnhag. 19 Durch die Urkunde nr. 27 ist die Lage desselben näher bestimmt. Nach der Grenzbestimmung der Pfarre Michelbach ist anzunehmen, dass er in der Nähe des Ursprunges des Hallbaches zu suchen ist und sich in der Richtung von Westen nach Osten wahrscheinlich in bedeutender Länge hinzog. 20 Dass nach,marchionis'

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