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II. Ein kurfürstlicher Besuch in Wien am Ende des XVII. Jahr

hunderts.

Von Pfarrer SCHEUFFLER in Lawalde (Sachsen).

In einem alten Wappenbuche: Heraldica oder Wapenkunst von Prof. Johann Ehrenfried Zschackwitz in Halle, Leipzig 1735, finde ich in dem Abschnitte: Ceremoniel grosser Herren und Dero Abgesandten S. 595 über den Juni 1695 erfolgten Besuch des jungen 25jährigen eben erst (27. April 1694 angetretenen) Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen: Indem eben der Churfürst in dem ihm angewiesenen Quartiere, welches das [Reichs-Hof-Rath] Schellerische Garten-Hauß war, nicht Bequemlichkeit genug gefunden, hat er das Trautmannsdorfische Hauß, das in der Herren-Gasse in Wien gelegen, auf seine Kosten gemiethet, auch allda seine eigne Leib-Guardes, und Schweitzer-Guarde, anbei den Evangelischen Gottesdienst mit Beten, Singen und Predigen, öffentlich halten lassen. Es war Friedrich August ja damals noch evangelisch, wenngleich vielleicht schon jetzt sein am 1. Juni 1697 zu Baden bei Wien erfolgter Uebertritt zur römischen Kirche angebahnt wurde. (Vgl. Blanckmeister, Sächsische Kirchengeschichte, 1899, S. 271 ff.)

VI.

Bericht des Central-Vorstandes über das Vereins

jahr 1900.

Der von dem Cassier der Gesellschaft, Herrn Hof- und Gerichtsadvocaten Dr. Ritter von Sääf, in der am 13. März d. J. gehaltenen Sitzung erstattete Bericht über die Gebahrung des Vermögens für das vergangene Vereinsjahr wurde geprüft und richtig befunden, und dem Berichterstatter das Absolutorium ertheilt.

1. Einnahmen.

A. Saldo vom Jahre 1899 .

B. Eingegangene Mitgliederbeiträge:

Rückstände bis einschliessl. 1899 = 263 K 93 h

3934 K 36 h

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E. An Interessen von den Einlagen bei der Allgemeinen Depositenbank, Buch Nr. 21.047 und Nr. 26.696.

Gesammteinnahmen

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II. Ausgaben.

A. Druckkosten und Versendungsspesen der Hefte des ,Jahrbuches, Jahrgang 1900, sowie von 300 Stück

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B. Honorare an die Mitarbeiter am,Jahrbuch
C. Diverse:

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a) An das Comité der Pariser Ausstellung
b) Schreibgeschäfte und Aufbewahrung des Mobi
liars, des Archivs und der Bibliothek pro 1900
c) Für das Eincassiren der Mitgliederbeiträge
d) Für Kanzleiauslagen, Gebührenäquivalent, Porti,
Stempel, Postsparcassa - Manipulationsgebühr,
Buchbinder-Rechnung u. s. w.

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60, 42 1610 K 92 h

>

Hievon waren am 31. December 1900 bei der

Allgemeinen Depositenbank laut

Einlagsbuch Nr. 21.047.

26.696.

in der Postsparcassa auf Conto Nr. 849.026

zusammen

wogegen dem Rechnungsleger eine Forderung von

zusteht, wonach sich das Vermögen mit . ergibt.

1197 K 06 h 2624, 92,

312 24,

4134 K 22 h

114, 65,

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Wien, am 10. März 1901.

VII.

Des Cardinals und Erzbischofs von Salzburg Matthäus Lang Verhalten zur Reformation.

Von Dr. JOSEF SCHMID in Fürth (Baiern).

(Schluss.) 1)

IX. Capitel.

Augsburger Reichstag von 1530. Ausführung der Beschlüsse des Augsburger Reichstages im Erzstift. Mart. Lodinger.

Für 1530 hatte Kaiser Karl V. einen Reichstag ausgeschrieben, der in der Religionsangelegenheit endgiltig entscheiden sollte. M. Lang besuchte denselben in eigener Person; er zog in der Begleitung des Kaisers am 15. Juni mit grossem Gefolge in Augsburg ein). An den in der Religionssache geführten Verhandlungen nahm er in der Folge lebhaften Antheil) und zeigte sich wiederum als leidenschaftlicher und thatkräftiger Widersacher der kirchlichen Neuerung).

1) Vgl. Jahrbuch", 21, S. 1-41, 138-158.

3) G. Coelestinus, Historia comitiorum anno 1530 Augustae celebratorum. Frankf, 1577. Tom. I, p. 72b. S. auch Zauner, a, a, O., V, 135.

3) Lang war in verschiedenen Ausschüssen; auch dem Ausschusse, welcher den Reichstagsabschied abzufassen hatte, gehörte er an. Cölestin, II, 25 b. Schirrmacher, Briefe und Acten zur Gesch. d. Religionsgespr. u. des Augsb, Reichst. S. 191, 304. Spalatin, Annales. Leipzig 1718. S. 150. Buchholz, a. a. O.,

460 ff.

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4) Luther schreibt an Melanchthon, er würde sich wundern, wenn es gut ablaufen würde, da Leute, wie der Campegius und der Salzburger, dabei seien. Coelestinus, III, 25. Myconius, historia reformationis, Leipzig 1718, Cap. 15, S. 93, schreibt: „Etliche Tyrannen, und sonderlich die deutschen Cardinäle und Bischöfe arbeiteten hart darauf, man sollte die Fürsten der Confession heimlich auf Kaisers Saal fordern, greifen und köpfen. Man musste aber besorgen, es würde ein Aufruhr und den Mördern übel gelohnt werden." Justus Jonas schrieb an Luther: Es sind 6 Cardinal hie, und viel Theologen und Hispanische Bischoffe, Cardinalis et Episcopus Tridentinus, Salzburgensis .... hi quotidie sunt in Palatio

Jahrbuch des Protestantismus 1901, H. III u. IV.

8

In der katholischen Partei herrschten zwei Richtungen; die eine drang auf eine gewaltsame Restauration, die andere, mehr vermittelnde, wollte eine genaue Prüfung des lutherischen Programmes. M. Lang gehörte der ersteren Richtung an und redete dem Gedanken einer Gewaltthat wiederholt das Wort.

Er verhandelte selbst mit Melanchthon, den er zu sich rufen liess, und suchte ihn von den kirchlichen Neuerungen abzubringen. Diesem gegenüber gab er der lutherischen Reformation die Schuld. an all' dem Unheil, das in den letzten Jahren über Deutschland hereingebrochen war, und machte sie für die Tumulte verantwortlich, die am Lebensmarke des Volkes zehrten 1).

Eine Vermittlung zwischen der alten und der neuen Lehre schien ihm unmöglich, weshalb er energisch das von vielen ver

Caesaris et alias examen sacerdotum circumdedit eum ut apes et exardescunt et in-
flammantur quotidie novo odio et invidia adversum nos et te, ut ignis in spinis.
Cölestin, I, 102a. Schirrmacher, a. a. O, 363.
Kawerau, Briefwechsel

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des Justus Jonas (in den „Geschichtsquellen der Provinz Sachsen“), S. 164,

-

1) Melanchthon schrieb am 22. Juni 1530 an Luther: „In his diebus fui apud Saltzburgensem, qui me bene cruciavit longa et rethorica commemoratione omnium motuum, qui his annis exstiterunt. Adscribit nobis omnia incommoda, Addebat epilogum simpliciter sanguine scriptum." Cölestin, I, 138 d. Salig, Vollständige Historie der Augsb, Confession. Lib. I, p. 204, Corp. Ref. II, Nr. 736. Schirrmacher, a. a. O., S. 86. Just. Jonas schrieb am 25. Juni an Luther: „Proxime dominus Cardinalis Saltzburgensis vocavit D. Philippum ad privatum colloquium, per Wolffgangum Stromer Noricum. Qui cum rediret ab eo bene calefactus, iam altera hora noctis mane narravit nobis, quid essent confabulati. Nihil, inquit, audivi, nisi extremas minas et tamen non sententiam capitalem.... dixerat Saltzburgensis audito vocabulo con. scientia, was Conscienz, der Keyser wird conturbationem publicam nicht leiden. Cölestin, 1. c. II, 205b. Corp. Ref. II, 156. - Kawerau, a. a. O., S. 162. Luther's Tischreden, herausgeg. v. Förstemann, Leipzig 1846, Bd. II, S. 303: Magister Philippus lobte gegen Luther den hohen Verstand und geschwinden Kopf des Cardinals und Bischofs von Salzburg und sagte: Er wäre Anno 1530 sechs Stunden lang bei ihm zu Augsburg gewesen, hätte mit ihm geredet. Da hätte er endlich zu ihm gesagt: „Mein Domine Philippe, wir Pfaffen sind noch nie gut gewesen." Item er hatte auch gesagt: „Wir wissen wohl, dass Eure Lehre recht ist; wisset Ihr aber nicht hinwiederum, es hat nie jemands den Pfaffen können etwas abgewinnen. Ihr werdet der erste auch nicht sein." S. auch Loesche, Analecta Lutherana et Melanchthoniana, Gotha 1892, Nr. 594, p. 371. Diese angeblichen Aeusserungen Lang's kehren in Luther's Schriften häufig wieder. Sie sind zu treffen in Wider den Meuchler zu Dresden" und in Ermahnung an die Geistlichen". S. Luther's Werke, Altenb. Ausg. V, 558, 561, Erlanger Ausg., Bd. 60, S. 356. S. auch Virk, Melanchth. polit. Stellung auf d. Reichst. zu Augsb. (Brieger's Zeitsch. f. Kirch., IX. Bd., S. 93).

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