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und Spott sein unter allen Völkern, da dich der Herr hingetrieben hat; 2. 46. und ff.: Darum werden Zeichen und Wunder an dir fein und an deinem Samen ewiglich, daß du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedienet haft mit Freude und Lust deines Herzens, da du allerlei genug hattest. Und wirst deinem Feinde, den dir der Herr zuschicken wird, dienen in Hunger und Durst, in Bldße und allerlei Mangel, und wird: ein eisern Joch auf deinen Hals legen, bis daß er dich vertilge. Der Herr wird ein Volk über dich schicken von ferne, von der Welt Ende, wie ein Adler fleugt, des Sprache du nicht verstehest, ein frech Volk, das nicht ansiehet die Person des Alten, noch schonet der Jünglinge. Und wird dich ängsten in allen deinen Thoren, bis daß es niederwerfe deine hohe und feste Mauern, darauf du dich verlässest in alle deinem Lande, und wirst geångstigt werden in allen deinen Thoren, in deinem ganzen Lande, das dir der Herr dein Gott gegeben hat. Und wird euer wenig Pöbels übrig bleiben, die ihr vorhin gewesen seid, wie die Sters ne am Himmel nach der Menge, darum, daß du nicht gehorchet haft der Stimme des Herrn deines Gottes. Denn der Herr wird dich zers streuen unter alle Völker, von einem Ende der Welt bis ans andre, und wirst daselbst andern Göttern dienen. Dazu wirst du unter denselben Völkern kein bleibend Wesen haben, und deine Fußsohlen werden keine Ruhe haben, denn der Herr wird dir daselbst ein bebendes Herz geben und verschmachtete Augen und verdorrete Seele. Das Geheimniß des Herrn unseres Gottes if offenbaret uns und unsern Kindern ewiglich, daß wir thun sollen alle Worte dieses Gesetzes. Diese Drohungen Gottes sind wegen Israels Ungehorsam und Abgötterei zu verschiedenen Malen in Erfüllung gegangen, zuerst zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft, und dann bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer. Es zeigt sich auch hierin Gottes heilige und strafende Gerechtigkeit sowie feine Wahrhaftigkeit; und daß Israel noch jeht nach 1800 Jahren zerstreut unter allen Völkern, in allen Ländern, aber unvermischt mit ihnen, immer als eignes für sich bestehendes Volk lebt, ist ein spre chendes Zeugniß für die Göttlichkeit der Urkunden, welche seine Ge schichte prophetisch enthalten, aber auch Zeugniß, daß Gott nach fei= ner unveränderlichen Treue die Verheißungen seiner Barmherzigkeit erfüllen wird, welche er ebenfalls durch Moses den Bußfertigen gegeben hat, wie geschrieben steht 5 Mose 30, 1-6. Ungeachtet aller Hart näckigkeit des Jüdischen Volkes, durch welche es allezeit dem heiligen Geiste widerstrebt hat, ist Gottes Barmherzigkeit über dasselbe noch nicht aus, und wie er sich seiner schon einmal erbarmt, und es aus der baby: lonischen Gefangenschaft in sein Land wieder zurückgeführt hat, so darf

man noch immerdar die Hoffnung hegen, daß auch das ungläubige J61 rael einst den für seinen Herrn erkennen wird, in welchen seine Våter gestochen haben, Joh. 19, 37., und daß es alsdann dem Reiche Gottes einverleibt werden wird. Sobald es nur in Buße umkehren und sich an seinen verheißnen und im Fleische geoffenbarten Messias, den Herrn Jesum, wenden wird, werden auch Gottes gnådige Verheißungen an ihm in Erfüllung gehen, und so wird das Wort seine Bestätigung finden: Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch mächtiger geworden. Das ist die Hoffnung, welche der heilige Paulus hatte, den der Unglaube seiner Gefreundten nach dem Fleisch so tief betrübte; er gründete dieselbe auf die Barmherzigkeit und unveränderliche Treue Got tes, und redet davon im Briefe an die Römer Cap. 9. und 11. Die Verwerfung so vieler Israeliten, die durch Glauben an Jesum Christum nicht Bürger des Himmelreichs werden wollten, erklårt der Apostel daraus, daß nicht alle diejenigen in der That und Wahrheit Israeliten sind, die von Israel herkommen, auch nicht alle, welche Abrahams Sas men sind, also leiblich von ihm abstammen, sind darum auch Kinder, sondern in Isaak (sagt die Schrift) soll dir der Same genennet sein, das ist: nicht sind das Gottes Kinder, die nach dem Fleische Kinder sind, sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen gerechnet, Cap. 9, 6-8. Wenn daher viele Juden nicht Genossen des Reiches Christi werden, denen es doch verheißen ist, so ist darum Gottes Wort und Vers heißung nicht aus, nicht aufgehoben, es liegt nur an ihrem Unglauben, der aber zugleich beweist, daß sie keine wahren Genossen des A. B. sind, was man auch nur durch den Glauben ist. Dann zeigt Paulus an vies len Beispielen, an Isaak, Jakob und Esau, Moses und Pharao, daß sich Gottes Gnadenerweisungen, als ganz freie, nicht nach menschlichen Ansprüchen richten, daß es nicht an jemands Wollen oder Laufen, sons dern an Gottes Erbarmen liege (B. 16.), ob man eines Vorzugs theils haftig werde oder nicht; wer aber solche Ansprüche mache wie Israel that, das durch Geburtsrechte und Abstammung von Abraham der Theilnahme an Messias Reiche sich von selbst schon, ohne weiteres, versichert hielt, der widerstrebe eben durch solche Selbstgerechtigkeit der göttlichen Ordnung und erlange die als Recht geforderte Gnade nicht; und das sei der Fall mit so vielen Israeliten, denen Gott zwar seine Gnade durch die Predigt des Evangeliums anbieten lasse, die ihnen aber dennoch nicht theilhaftig würde, weil sie auf ihre Weise durch Verdienst der Werke und nicht aus Gnaden felig werden wollten. Dann macht er bemerklich Cap. 11, 1., wie Gott sein Volk keineswegs verstoßen habe, indem ja viele Juden, so wie auch er selbst, ein Israeliter, vom Samen Abras

hams, aus dem Geschlechte Benjamin, der verheißnen Gnade gewür. digt worden seien; wie aber Israels Unglaube und Verachtung des Heils in Christo, nach einem besondern gnädigen Rathschluß Gottes, dazu gedient habe, daß den Heiden das Heil widerfahren sei, damit doch Israel den Heiden in gläubiger Annahme des Messias nacheis fern mögte. Denn so der Juden Verwerfung die nächste Veranlassung gegeben hat, daß auch die Heidenwelt zur Versöhnung gelangt ist, was würde die Wiederannahme der bußfertigen Juden anders sein, als eine Neubelebung dieser Geistlich-Todten, und eine herrliche Vermehrung der neuen Kirche Christi? Hierauf wendet sich der Apostel an die Christen aus den Heiden, die oft mit Verachtung auf die ungläubigen Juden hinsahen, und spricht V. 20: Sie sind zerbrochen um ihres Unglaubens willen, du stehest (in der Gemeinschaft Christi) durch den Glauben, sei nicht stolz, sondern fürchte dich. Hat Gott der natürlichen Zweige nicht verschont, sondern ihren Unglauben und Stolz gestraft, so mögte er deiner auch nicht verschonen. Darum schaue die Güte und den Ernst Gottes; den Ernst an denen, die gefallen sind, die Güte aber an dir, foferne du an der Güte bleibest, sonst wirst du auch abgehauen werden. Und jene, so sie nicht bleiben in dem Unglauben, werden sie eingepfropfet werden, Gott kann sie wohl wieder einpfropfen (dem Himmelreich eins verleiben, feine Gnade läßt es zu). Denn so du aus einem von Natur wilden Delbaume ausgehauen und wider deine Natur in den guten Dels baum gepfropft bist, wie vielmehr (ist Hoffnung vorhanden), daß die natürlichen Zweige in ihren eigenen Delbaum eingepfropft werden, daß Israel durch Christum felig werde, der ihnen zuerst verheißen war. Und nachdem der Apostel die Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit einer Wiederannahme Israels erwiesen hat, so fährt er fort, und redet von zus tünftigen Zeiten, indem er spricht V. 25: Ich will euch nicht vors halten, lieben Brüder, dieses Geheimniß, auf daß ihr nicht stolz seid (und euch über die ungläubigen Juden erhebt): Blindheit ist einem Theile der Israeliten widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei, damit alsdann auch das ganze Israel felig werde, denn Gottes Gaben und Berufung gereuen ihn nicht, daß aber etliche nicht glauben, follte wohl deren Unglauben Gottes Treue, Wahrhafs tigkeit und die Glaubwürdigkeit seiner Verheißungen aufheben? Das fei ferne!

Ungeachtet aller dieser Drohungen Gottes über sein Volk, falls es etwa von ihm abwiche; ungeachtet der lauten und deutlichen Erklä rungen, worauf es ankomme, nämlich auf Liebe zu ihm; und ungeach tet so unzähliger Aussprüche der Propheten, die alle von der Annahme

und Einverleibung der Heiden in das Gottesreich Israels redetén: hatte dennoch ein fleischlicher Stolz bei Israel sich eingeschlichen, und herrschte besonders zur Zeit Jesu Christi, der Stolz, daß sie als leibliche Nachkommen Abrahams unfehlbar und allein die glücklichen Genossen des messianischen Reiches sein würden. So wie die Beschneidung und das Gefeß und ihr Gottesdienst Gegenstände ihres fleischlichen Vertrauens waren, um derentwillen sie sich mit Gottes Wohlgefallen, mit Gerech tigkeit vor ihm, schmeichelten: eben so war auch ihr Geburtsstolz, Nachkommen Abrahams zu sein, ein Grund ihrer Selbsterhöhung, ihres Uns glaubens an Jefum und ihrer Abgeneigtheit, sich den Forderungen des Evangelii zu fügen. Daher finden sich im N. Test. so sehr viele Aeu Berungen, wo diese irrige Ansicht bestritten und gelehrt wird, nicht auf leibliche Abstammung von Abraham, sondern darauf komme es an, daß man seinen lebendigen Glauben habe; schon Johannes der Täufer sagt zu den heuchlerischen Pharisäern Matth. 3, 8. 9: Sehet zu, "thut rechts schaffene Früchte der Buße, bekehret euch aufrichtig und von Herzenss grunde, nicht bloß zum Schein. Denket nur nicht, daß ihr bei euch wollt fagen: Wir haben Abraham zum Vater! Ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken! Er warnt also, sich nicht auf fleischliche Abstammung etwas zu Gute zu thun, noch sich einzubilden, daß sie als Nachkommen des hochbegnadigten Pas triarchen, ohne Buße und Glauben, Gott angenehm seien; dies sei so durchaus und völlig unmöglich, daß eher das größte Wunder geschehen könnte, daß nåmlich Gott aus Steinen Menschen und zwar Kinder Abraham mache. Gegen diesen Geburtsstolz erklärt der Erlöser Cap.8, 12: Die Kinder des Reichs — welche sich als geborene und natürliche Erben desselben ansehen — die Juden, werden ausgestoßen in die äus ßerste Finsterniß, so sie nicht glauben; dem Nikodemus gegenüber ver, fichert er Joh. 3, 3: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, aus Wasser und Geist, sonst könne er das Reich Gottes nicht ses hen; und zu den Juden sagt er Cap. 8, 39: Wåret ihr Abrahams Kinder, so thätet ihr auch Abrahams Werke, um ihnen bemerklich zu machen, wie sie nicht Abrahams kindlichen Sinn hätten, sondern ein knechtisches Herz, der Knecht aber bleibe nicht ewiglich im Hause.

7. Mofis Ende.

Als die Zeit herannahete, daß Israel das verheißne Land in Bes fis nehmen sollte, redete Moses zu der ganzen Gemeinde diese Worte 5 Mose 31: Ich bin heute 120 Jahr alt, ich kann nicht mehr auss und eingehen, dazu hat der Herr zu mir gesagt: Du sollst nicht über

diesen Jordan gehen. Der Herr, dein Gott, wird selber vor dir hers gehen, er wird selber diese Völker vor dir her vertilgen, daß du sie einnehmest. Josua soll vor dir hinübergehen, wie der Herr geredet hat. Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und lasset euch vor ihnen nicht grauen. Und darauf stellte er den Josua dem Volke vor und sprach zu ihm vor den Augen des ganzen Israel: Sei getrost und unverzagt, denn du wirst dies Volk in das Land bringen, das der Herr ihren Våtern geschworen hat, ihnen zu geben, und du wirst es unter sie austheilen. Noch sang Moses dem Herrn ein Lob und Danklied, fegnete dann die zwölf Stämme und sprach von Juda insonderheit: Herr erhöre die Stimme Juda und mache ihn zum Regenten in seinem Vols ke, und laß seine Macht groß werden, und ihm müsse wider seine Feinde geholfen werden. Mosis Ende wird 5 Mose 34. beschrieben.

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Indem Moses sagt: Einen Propheten wie mich wird der Herr dein Gott dir erwecken! so stellt er sich hiemit als ein Vorbild auf Chris stum hin, und das ist er sowohl durch seine Lebensumstände, wie auch und vornåmlich durch sein Amt. Er ist Erldser aus leiblicher Knechts schaft, Jesus Christus aus der Knechtschaft der Sünde; jener ist der Mittler des A. B., dieser des neuen Gnadenreiches Heb. 8, 5. 6. Moses vereinte in seiner Person, so lange er lebte, die dreifache Würde eis nes Propheten, Hohenpriesters und Königs, welche Jesus in Ewigkeit besikt; Hebr. 3. werden beide so mit einander verglichen, daß Christi Vorzug vor Moses dargethan wird und Paulus sagt, das Amt des N. Test., welches die Versöhnung predige, sei viel herrlicher, als das Amt des A. Test., weil jenes ein Amt des Geistes sei, nicht des Buchstabens; denn der heilige Geist ward durch die Predigt vom Glauben empfangen, nicht aber durch die Predigt, welche auf Gefeßes Werke drang, wie Mosis Predigt that (Gal. 3, 2.). · Auch das sei ein Vorzug des evangeliz schen Amtes, sagt Paulus 2 Kor. 3., daß die Decke Mosis abgethan sei, die er über sein strahlendes Antlih hing, weil die Kinder Israel diesen blendenden Glanz nicht ertragen konnten, wenn er zu ihnen res

So blendet die Heiligkeit und Reinheit des göttlichen Gesezes das Auge des Sünders, daß er es vor demselben niederschlägt, anders ist es mit der Gnade Gottes in Christo, der nahet man sich vertrauensvoll und freudig. Diese Decke Mosis bleibt nun noch bis auf heutigen Tag über dem A. Test., wenn sie (die Juden) es lesen (so daß sie es nach seiner ganzen Tiefe nicht verstehen) aber in Christo höret sie auf und wird abges than, so daß die, welche bußfertig und gläubig das Evangelium anneh. men, Mosen recht verstehen lernen, der durch's Geseß Sündenerkennts niß und Sehnsucht nach Gnade und Erlösung erwecken will, welche man

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