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schwert gewunen und wer das haben wolt, der müsts auch mitt dem schwertt gewynnen. Und do der Weyasitt die antwort vernam, do zoch er in das landtt mitt zwaien hundert thausent mannen und legett sich für die obgenanten statt und lag davor zwey monadt; 5 und do er sach, das sie sich nicht ergeben wolten, da villet er die graben ein und umbleget die stadt mit dem volgk und hub an ze stürmen; und do das das volgk sach in der stadt, do rufftens umb genade und ergab sich; und also nam er die stat und das landt ein und besetzt die stadt und das landt mitt seinem volgk.

10 11.

[Bajasid unterwirft die weißen Tataren. Er erobert

Adalia.]

[I]n der zeitt als der Weyasit die obgenanten stadt gewan, da hetten sich die weyssen Thatteren 2 dem Weyasit für ein stat gelegt, die genant ist Angury. Und do das der Weyasit hörett, 15 do schickt er seinen eltern son mitt zway und XXX thausent mannen an sie und der tet ein vechten mitt in; also muest er weychen und kam wider zu dem Weyasit. Also schueff er im mer volgks zu und schickt in hin wider; und da vacht er aber mitt in und lag in ob und ving den thatrischen herren und zwene landẞherren mitt 20 im und pracht sie dem Weyasit gefangen; und die weyssen Thattern ergaben sich dem Weyasit und do setzett in der Weyasit einen anderen herren auß in und die trey herren fürt er mitt im hin in sein hauptstadt.

Darnach zoch der Weyasit für ain andere stadt und die ist ge25 nandt Adalia und die chörett auch chönig soldan zu und die stadt

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1 Dieselbe stolze antwort wird von Scherifuddin dem Hussein Sofi in den mund gelegt, als Timur von ihm die zurückgabe des gebietes von Kat und Khiva verlangte. (De la Croix I, s. 229). 2 Bruuns vermutung hinsichtlich der nationalität des hier bezeichneten volksstammes wird an dieser stelle durch die thatsache unterstützt, daß der bruder des fürsten von Sulkadir (vergl. kap. 9), namens Saduka, sich den Osmanen gerade um dieselbe zeit unterwerfen muste, als, nach Schiltberger, die weißen Tataren durch Bajasid besiegt wurden (Weil I, c. 74). 3 Adalia ist hier mit Adana verwechselt, wie Bruun überzeugend nachweist (Telfer, s. 123). Offenbar hatte aber der verfasser erstere stadt im auge, da wir in dem dazu gehörenden gebiete Pamphylien, nicht Kilikien erkennen müssen, wie aus der in kap. 33 enthaltenen übereinstimmenden beschreibung ersichtlich ist.

ligt nicht verre von Ciperen; und in dem lande, das zu der stat gehörett, da zeucht man anderst kain viech dann chämelldier; und do der chönig Weyasit die stat und das landt gewan, do schenckt im das lant zehen thausent chamelthier; und do besetzett er die stat 5 und das landt und die chamel fürt er in sein landt.

12. (11.) [Bajasid sendet dem ägyptischen sultan ein hilfsheer, bei welchem sich Schiltberger befindet.]

[I]n der zeitt starb chönig soldan, der genant was Warchoch 1. Darnach wardt sein sun chönig, der genant was Joseph 2; und seines 10 vatters dyner ainer, der krieget mitt im umb das chönigreich 3. Und do schickett der Josep zu dem Weyasit und versünet sich mitt im und patt in, das er im zu hilff keme; also schickett im der Weyasit XX thausent man zu hilff und in dem zug was ich auch. Und der Josep vertrayb seinen widerthail mitt gewalt und wardt 15 gewaltiger chönig soldan. Dornach wardt im gesagt, wie V hundertt man unter seinen dyneren wären, die wider in wären und hettens mitt seinem widertayl gehabt; und also cham er in nach und ving sie und dornach hyeß er sie füren auff ein weytt und ließ sie alssam mitten in der wüsten von ainander schlagen; und dornach zugen 20 wir wider zu unserm herren Weyasitt.

13. (12.) [Timur macht einen einfall in das türkische gebiet und erobert Siwas, 1400.]

[D]a der thürckisch chönig Weyasit den Ottman vertrayb von der stat Sebast, als oben geschriben steet, darnach zoch der Ott25 man zu seinem herren, der genandt was Themurlin, wann er sein unterthan was und clagett im über den Weyasit, wie er das chönigreich ze Sebast hett gewonnen mit g[e]walt und in der Weyasit

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1 Warchoch d. i. Barkok oder Berkuk, der erste tscherkessische sultan in Ägypten 1382 bis 1389 und 1390 bis 1399. 2 Barkoks sohn und nachfolger hieß Faradsch oder vollständig Al- Melik Al- Naßir Abu-Saadat Faradsch (in seiner jugend auch Bulghak). Ein sultan Jusuf, der sohn Bursbais, gelangte 1438 auf den thron. 3 Gegen Faradsch empörte sich unmittelbar nach seiner thronbesteigung sein atabeg, der emir Itmisch, welcher von Tenem, dem statthalter von Damaskus, unterstützt wurde; der sultan erfocht jedoch bei Gaza einen sieg über die beiden empörer, die in gefangenschaft gerieten und hingerichtet wurden.

darvon getriben het mit gewalt und patt in, das er im wider hülff, das chönigreich zu gewynnen. Da gab im der Themurlin ze anttwort, er wolt zu dem Weyasit schicken und wolt das vodern; und schickt dornach der Themurlin zu dem Weyasitt und vodert das 5 chönigreich. Do pot im der Weyasit, er wolts im nicht geben, wann er hett das mitt dem schwertt gewonnen und er were als gutt darzu als er. Und do der Themurlin die antwort vernam, da nam er zu im zehen hundert thausent man und zoch in das chönigkreich zu Sebast und legett sich für die hauptstadt und lag XXI tag davor 10 und grub die ringkmauer an etzlichen enden umb; also gewan er die stat mit gewalt; und fünff thausent mann geraysigs volgks was in der stadt, die der Weyasit dohin hett geschickt, und die wurden alle lebentig begraben; und das geschach dorumb, wann do der Themurlin die stadt gewan, da patt in der hauptman, das er ir plut 15 nicht vergüß und das verhyeß er im, dorumb wurden sie lebentig begraben. Und dornach zuprach er die stat und das statvolgk nam er als 1 gefangen und fürett sie mit im in sein landt. Es wurden auch verschrieben IX thausent junckfrauen, die der Themurlin gefangen hett in der stat und mitt im fürt in sein landt. Es wurden 20 auch dem Themurlin III thausent mann erschlagen, ee das er die stadt gewan; und dornach zoch er wider in sein landt.

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14. (13.) [Bajasid unterliegt Timur bei Angora, 1402. Schiltberger gerät in die gefangenschaft der Mongolen.]

[D]a der Themurlin haim zoch in sein landt, do samelt sich 25 der Weyasit und zoch mitt III C thausent mannen in das clain Armenia und gewan das dem Themurlin an und besatzt die hauptstadt, die genant ist Ersinggan, mitt irem vorigen herren, der genant ist Tarachan 2, und dornach zoch er wider in sein landt. Und do der Themurlin hörett, das im der Weyasit das obgenandt landt 30 het angewunnen, da zoch er auff den Weyasit mitt XVI hundertt thausent mann; und do das der Weyasit hörett, do zoch er im entgegen mit XIIII hundert thausendt mannen. Do chamen sie zu

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1 alles. 2 Der name des armenischen fürsten ist entstellt widergegeben; er lautet bei den geschichtschreibern Taherten. (Neumann, 8. 72). Bruun (sitzungsber. 1870, s. 236) hält die von einem türkischen schriftsteller überlieferte namensform Zahir-uddin für die richtige, durch welche die bei Clavijo sich findende »Zaratan erklärt werden könnte.

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ainander pey ainer stat, die haist Angury; und do hetten sie einen vermessen streyt mitt ainander; und der Weyasit hett von den weyssen Thattern XXX thausent man pei im und die hett er vor an hin geschafft und die schlugenn sich zu dem Themurlin; und da 5 deten sie zwai vechten, das ainer dem anderen nichts an mocht gewinnen. Und do hett der Themurlin XXXII elevanten, die beraytt waren an den streyt und hin nach mittem tag schueff er, das man sie an den streyt füratt; und do man die elevanten auff das velt pracht, da fachten sie mitt ainander; do gab der thürkisch chönig 10 Weyasit die flucht und hielt sich an ein perg wol mitt thausent mannen; und do umblegt der Themurlin den perg, das er nicht mocht weichen und also ving er den Weyasit; und dornach was er VIII monadt in dem land und gewan das gantz lant und besatzt das landt. Und der Themurlin zoch in deß Weyasit hauptstadt und 15 fürt in mitt im und nam von des Weyasit schatz silber und golt, was thausent chamel getragen mochten. Und der Themurlin wolt den Weyasit mitt haben gefürt in sein landt; do starb er auff dem weg 2. Und ich wardt von dem Themurlin gefangen und wardt mitt im gefüret in sein landt; und dornach pleyb ich pei dem Temurlin 20 und raýtt mitt im. Und das hatt sich als 8 ergangen, das vorgeschrieben steett, die zeitt, und ich pey dem Weyasit pin gewesenn.

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15. (14.) [Timur überzieht den ägyptischen sultan Faradsch mit krieg und erobert Damaskus, 1400 bis 1401.]

[D]a der Themurlin den Weyasit überwandt und wider haim cham in sein landt, und dornach hub er an zu kriegen mit chönig soldan, der oberster chönig ist in der haidenschafft, und nam zu im zwelffhundertt thausent man und zoch chönig soldan in sein landt und leget sich für ain stadt, genant Hallap "; unnd die stat

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1 Auch an dieser stelle spricht sich Bruun hinsichtlich der nationalität der »weißen Tataren« dahin aus, daß die in Kilikien angesiedelten Turkomanen gemeint seien. 2 Bajasid starb als gefangener Timurs zu Akschehr (nw. von Konjah) den 8 Merz 1403, Hammer I, s. 264. 3 alles. 4 Auch in diesem kapitel ist die chronologie unrichtig, indem der syrische feldzug zwei jahre vor der schlacht bei Angora statt fand. 5 Ein blick auf die landkarte zeigt, daß die syrischen städte in anderer reihenfolge von Timur angegriffen wurden; denn ihre lage ist in der richtung von nord nach süd folgende: Behesna, Aintab, Haleb, RumKaleh, Damaskus. Vergl. Bruun bei Telfer s. 127.

die hatt IIII hundert thausent heuser. Unnd do nam der herre, der pfleger was über die stat, zu im LXXX thausendt man und zoch herauß für die stat und vacht mitt dem Themurlin; und da mocht er dem Themurlin nichts angewinnen. Da gab er die flucht und 5 in der flucht wardt im vil volcks zu tod geschlagen; und cham wider in die stadt und setzt sich zu were; und dornach an dem vierden tag gewan der Themurlin die vorstat und das volck ving er und hye [es] in den graben werfen, der umb die stat gieng und hyeẞ dorauff kot und holtz werffen; und also füllet er den graben 10 auß an vier stetten und der grab was zwelff claffter thief und eyttel velß; und dornach stürmat er die stat und gewan sie mitt gewalt und den heuptman ving er und beschatzat die stat an gutt. Und dornach zog er für ain andere stat, die hayst Urumkala und die ergab sich. Und do zoch er aber für ain andere stat, die hayst 15 Anthap und do lag er IX tag vor und an dem zehenden tag gewan er sie mitt gewalt; und das gutt, das in der stat was, das nam er mitt im; und zoch für ain andere stat, die da heyst Wehessnin und do lag er XV tag vor und die ergaben sich; also besatzt er die stat. Und die obgenanten stete sein hauptstet in dem land, das 20 da heysset Siria. Und darnach zoch er für ain stat, die haysset Damasck, und die ist die oberst hauptstadt in dem genanten land; und do das chönig soldan hörett, das der Themurlin für Damasck was gezogen, do schickt er zu im unnd pat in, das er die stat nicht verderbet und schonet des tempels in der stat; und des geweret in 25 der Themurlin und zoch von der stat. Der tempell, der in der stadt Damasck ist, der ist alẞ groß, das er XL thür außwendig hatt; und in dem tempell hangen XII thausent ampell und täglich prynnen IX thausent und an dem freyttag, der ir wochenfeyertag ist, so prynnen sie mitt ainander; und unter den ampellen sind ir 30 vil, die gantz güldein sind unnd silberein, die dann die chönig und die mächtigen herren haben lassen machen.

Und als der Themurlin von der stat zoch, do zoch chönig soldan mit XXX thausent mannen herauß von Alkkeyr, die sein heuptstat ist, und hett dem Themurlin gern ein nächent angewunnen und schickt 35 XII thausent man in die stat Damasck. Und do das der Themurlin vernam, da zoch er auff in; da waich chönig soldan wider einwärtz in sein hauptstadt und der Themurlin zoch im nach; und woe chönig soldan des nachts lag, do ließ er des morgens die wayd und das wasser

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