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IV. Von den Meschtscherjaken.

Do 6 schon alle in der ufischen und isettischen Provinz in Baschkirien wohnhafte Meschtscherjåken tatarische Sprache und mahomedanische Religion haben, und mit den dasigen Baschkiren und Tatarn gemeinschaftlich leben: so bedarf es doch noch besonderer Untersuchung, ob man sie ihrem alten Zustand nach zu den Tararn zählen könne? In einem rußischen Annalisten wird um die Gegend des Ausflusses des Oka unter andern eine Nation Meschtschera, die ihre eigene Sprache habe, erwähnt, folgendergestalt: „und am Öka Fluß, wo er in die Wolga fällt wohnen die Muromen mit einer eigenen Sprache, die Mordwinen mit eigner Sprache, die Tscheremifen mit eigener Sprache." Eben diese Chronik meldet: im Jahr 6901. zur Zeit des griechischen Kaisers „Manuel jog Grosfürst Wasilii Dimitrjewitsch zum andern mal in die „Horde zu dem Zar (König) Toktamysch, und der Zar gab ihm Lishni (Nisi) Nowogrod und Murom und Meschtschera und Tarusa.“ In den Nachrichten Wafilii Lukititsch Tatischtschew, wird zweyerley von den Meschtscheren angegeben, nämlich: bey Beschreibung der tatarischen Nas tionen rechuer er die Meschtscheren mit dazu, und berichtet, sie hätten sich zur Zeit des Zars Johann Wasiljewitsch im worones hischen Gouvernement niedergelassen und nunmehr größtentheils die Taufe angenommen; ihre Städte wären gewesen Temnikow, Radan, Jelatma u. s. w. Aber in einer andern Stelle, wo er von den Sarmaten handelt, rechnet er die Meschtscheren zu den Sarmaten und seht ihre Size da, wo jeßt die schatskische und jelezische Provinzen find. Aus einigen Beylagen, welche des Herrn Professor Müllers sibirischer Geschichte beygefügt sind, erhellet, daß zu Moscau Roszrjåden gewesen, so der kaszanische und meschrfcherische Hof geheißen; wo die von den fibirischen Boewoden eingegangenen Berichte und Briefschaften musten abges geben werden. Man sieht daraus, daß in den genannten Orten die Angelegens heiten der meschtscherjäkischen Nation abgethan und besorgt worden. Aus den Acten aber ben der orenburgischen Gouvernementscanzley ist zu ersehen, daß die in der ufischen Provinz befindlichen Meschtscherjäken Ankömmlinge øder Colonisten aus dem alatyrischen und sinbirskischen Kreise sind, welchen im Jahr 7196. schriftlich anbefohlen worden, bey der Stadt Ufa gleich den das sigen Landsaßen und Ausländern Dienste zu leisten, welches sie denn auch gethan und dabey gar keine Abgabe an die Krone gegeben haben. Im Jahr 7207. aber wurde durch ein besonderes Rescript an den Stolnik und Woewod Iwan Push

Ein befohlen, an statt des kamyschenischen Dienstes auf dieses 7207. Jahr `von jedem Mann einen Rubel zu heben, so auch damals von siebenhundert und acht und vierzig Mann eingebracht worden; feit diesem wurde bis ins Jahr 1718. nicht wieder von ihnen eingetrieben. In diesem Jahr aber wurde abermals vom Mann ein Rubel genommen; nach diesem zahlten sie nichts bis ins Jahr 1747; nur wurde im Jahr 1732. durch eine Ukasze aus dem dirigirenden Senat vom 26. Jun. verordnet, daß die Meschtscherjåken inskünftige nach dem Rescript vom Jahr 7106. bey der Stadt Ufa mit den ufischen Landsaßen und Ausländern Dienste thun sollten, die sie auch mit ihnen bis ins Jahr 1734. verrichtet; in diesem Jahr aber wurden diese Landsaßen und Ausländer zu dem orenburgis hen und ufischen Dragonerregiment geschlagen, und die Meschts herjåken blieben ohne Dienste. Allein vom Jahr 1735. an, dienten sie bey Dämpfung der baschkirischen Rebellion. Für diese Dienste und für die von den Baschkiren erlittene große Verheerung wurden ihnen alle die Ländereyen eingegeben, worauf fie vorher gegen einen Zinnß an die Baschkiren gewohnt hatren, denn sie hatten vorher kein eigen Land. Nachdem die baschkirischen Unruhen gestillt waren, wie auch nach der Revision, bleiben sie ohne alle Abgabe; aber im Jahr 1747. wurden sie mit gleichem Tribut wie die Baschkiren belegt, nämlich, zu fünfund zwanzig Copjeken vom Hof, und darneben befehliget, gleich diesen, alle Sommer an der Orenburgischen Linie auf den Vorposten zu dienen. Doch im Jahr 1754. wurde ihnen auch dieser Tribut so wie den Baschkiren abgenommen und an dessen statt musten sie ihre Salzprovision von der Kroncasse kaufen. Nach Angabe ihrer Starschinen zählt man ihrer jeßt in der ufischen Provinz tausend fünf hundert und dreyßig, und in der isertischen zwey hundert und neunzehn Höfe; am Volk aber beyderley Geschlechts, mit Einschluß einiger Dienstleistenr den Tatarn (welche mit den Meschtscherjåken ganz von einerley Beschaffenheit und nur dem Namen nach verschieden sind), in der ufischen Provinz dreyzehntausend achthundert und vier urð dreyßig, in der isettischen tausend sechshundert und drey und achzig, und also funfzehntausend fürfhundert und dreyßig Seelen. Ob sie aber von den obberührten Meschtscheren abstammen, kann mit der Zeit nach mehrerer Erkundigung umständlicher und zuverläßiger gemeldet werden.

V. Von den Kalmyken.

Die Kalmyken, welche sich jezt im orenburgischen Gouvernement befinden, sind von zweyerley Gattung; einige sind getauft, andere ungetauft. Die leztern,

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oder die ungetauften zogen, bis zu Ankunft der Rirgiskaisaken in ihr jeßiges Land, and bis zu ihrer Unterwerfung unter rußischem Scepter, in zahlreichen Horden umher von Jaizkoi Gorodok an, an beyden Seiten des Jaiks hinab, und in der Steppe, die sich von jenem Städtgen nach der Stadt Samara, die an der Wolga liegt, erstrecket, zuweilen lagerten sie sich auch oberhalb an der Samara rechter Hand, und handelten da auf ihren Zügen mit den Russen, welches sich noch jest viele zu erinnern wissen. Inzwischen entstunden dabey öfters Händel zwischen ihnen und den Rirgiskaisaken, und es vergieng nicht leicht ein Sommer, da sie nicht einander mit ziemlich starken Partheyen überfielen, die Pferde von der Weide holten, die Leute zu Gefangenen machten und mit sich fortschleppten. Weil aber die Rirgisen, nachdem sie sich unter rußischen Scepter bege: ben hatten, durch den orenburgischen Handel in viel beßere Umstände kamen, und sich gegen vorige Zeit ziemlich bereicherten; dagegen die Ralmyken wegen ihrer großen Uneinigkeit und innerlichen Unruhen unter ihren Befehlshabern in großen Verfall geriethen: so fügten zuleßt die Kirgisen den Ralmyten weit mehrern Schaden zu, und an flatt dessen, daß die kalmykischen Partheyen etwan den Rirgissen ihre Pferde wegtrieben, verheerten diese oft ganze Eal: mykische Ulussen und führten eine große Menge Menschen in die Sklaveren. Dadurch wurden die Ralmyken genöthiget sich vom Jaik zu entfernen, und endlich wurde zu gänzlicher Verhütung solcher Händel, woraus oft großer Verdruß und Schaden erfolgte, durch eine Ukasze verboten, die Kalmyken sollten nicht über den Jaik ziehen, und die auf den Vorposten in Dicust stehenden Leute sollten weder sie, noch andere über den Jaik lassen, welches auch so gehalten wird. Diesemnach hat sich jezt diese ganze kalmykische Nation mit ihren Sommerzúz gen vom Jaik hinweg nach der Wolga zu gezogen; ingleichen ziehen sie auch nicht weiter gegen die Stadt Samara, wo anjeho fast immer christliche Kalmyken angetroffen werden, (mit welchen die ungetauften keinen Umgang haben dürfen), auch nicht an dem Fluß Samara aufwärts. Doch haben sich nicht selten jenfeits räuberische Ralmyken- Partheyen gezeigt und geplündert, wie sie denn eine dergleichen im Jahr 1750. eine Kaufmannsgesellschaft, die von Orenburg kam, in der Steppe zwischen Borskajā und Krasnosamarskajā Krepost überfallen und beraubt, da sie auf siebenzig tausend an Rubel werth an Kaufmannswaaren hinweggeführt, darunter allein an Silber sieben und funfzig Pud. Von diesen ungetauften Kalmyken sind nach dem Verzeichniß des Obersten Sacharow, und nach dem Unsaß des Kriegscollegii, o vom 14. Octobr. 1725. ju den jaitischen Truppen gesendet worden, hundert und zehn Mann als Kosaken

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zu dem jaikischen Corps commandirt, welche mit den jaikischen Kosaken gleiche Dienste thun. Zwar ziehen auch noch außer jenen einige Kibirken beŋ Jaizkoi Gorodok herum: es müssen aber diese alle vermöge einer Ukasje von dem Reichscollegio der auswärtigen Affairen sich mit schriftlichen Scheinen von ihren Prin zen oder Befehlshabern gemeldet haben; und, wenn sie diese Prinzen zurückfodern, so müssen sie alle unverzüglich an deren Abgeordnete abgeliefert werden, diejenis gen ausgenommen, welche die heilige Taufe verlangen.

Was nun die christlichen Ralmyken betrift: so befindet sich deren anjeßt schon eine ziemliche Menge im Gebiet des orenburgischen Gouvernements, die ins künftige leicht von den ungetauften noch weiter anwachsen kann; dahero wird es in einer Beschreibung des orenburgischen Gouvernements nicht unnöthig feyn, einige mehrere Nachricht von ihnen zu geben. Man kann sie ebenfalls in zwey Classen theilen, einige heißen die stawropolischen, die sich nämlich zu Stawropol und in dessen District aufhalten; die andern heißen die orenburgischen, welche ben Orenburg wohnen.

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Wegen der Taufe der Kalmyken muß man zuförderst wissen, daß im Jahr 7181 und 7185: wie auch 7191. Ájuk-Taischa, der hernach Chan wurde, und feine Brüder Monzak und Szomso Taischa, ingleichen die damaligen kalmykischen Prinzen Caßzar Mamur und Telesch Taischa sogenannte Scher. towalnie ausgestellt haben, das ist, beschworne Artikel und Recesse, worinne ausz drücklich enthalten ist: „welche Kalmyken freywillig die christliche Religion anneh men und die heilige Taufe verlangen würden, die sollten die Taischen und ihre „Ulußen Leute nicht zurückfodern können; die ungetauften Ralmyken und Ta „tarn aber von ihren Ulußen, welche sich in die rußischen Städte verlaufen würz „den, sollte man ihnen wieder ausliefern". Dies wurde von den kalmykischen Prinzen mit einem Eide bestärkt, Ob aber seit der Zeit bis zum Jahr 1724. und also bey nahe in funfzig Jahren einige Kalmyken fich freywillig haben taufen lassen, davon ist in der orenburgischen Gouvernementscanzley keine Nachricht vorhanden. Das einzige weis man aus mündlichen Erzählungen, daß Prinz Dus gar, so mit Ajuk Chan Geschwiesterkind war, ein Christ worden. Aber vom Jahr 1724 bis 1736. kamen (laut eines Auszugs, der dem Staatsrath Ririlow ben einer Llfasze unter dem 7. November dieses Jahrs mitgetheilt worden) aus verschiedenen Ulußen tausend vierhundert und sechs und vierzig Kibicken oder Familien, welche fünftausend zweŋhundert und zwey und achzig Seelen ausmachten, in die Städte des orenburgischen Gouvernements und ließen sich taufen; auch wurden funfzig Kibicken bey Dubowka getauft und von dem Ataman Perfidski

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