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Darinn dein regiment zu tragen,
Dich erretten, sampt deinem land
Von deẞ köngs der Assyrer hand,
Wil wol verteyding dise statt,
5 Hab dir das zu eim zeichen glat,
Daß der herr das thun wird warleichen,
Das er geredt hat, merck das zeichen,
Den schattn am sonnenzeyger Achas
Wil ich zu-rück ziehen fürbaß

10 Zehen lini in kurtzer frist,
Uber welchen er gelauffen ist,
Daß die sonne am zeyger wol
Zurück widerumb lauffen sol,
Dies vor hat uberlauffen da.
15 Diß ist die klag köng Hiskia,

Als er dotkranck da war gewesen.
Eh er von kranckheit war genesen,
Sprach er mit sehr kleglichen worten:
Nun muß ich zu der helle pforten
20 Fahrn, eh ich mich deß versih eben,
Weyl ich hoft noch lenger zu leben,
Und sprach: Nun muß ich nit mehr schawen,
Dem herren sein genad vertrawen

Hie in der lebendigen land,

25 Nun muß ich forthin an verstand

Nicht sehen die menschn, so hie leben,
Mein zeit ist dahin gleich und eben
Von mir auffgeraumt mit ungüten,
Wie eines armen hirten hütten,

[A 4, 1, 52b] Und dw reissest mir ab mein leben,
Wie ein weber ein faden eben,

Er bricht mich ab, samb mit ungnaden,
Eben gleich wie ein dünnen faden,

Du machst es mit mir auß noch heint
35 Des tags, eh der abendt verscheint.
Ich dacht, möcht ich biß morgn allein
Leben! Er zerbrach mein gebein,
Wie ein löwe, du machsts grausam
Mit mir auß, eh der abendt kam.

*

Anmerkungen sieh vor der zeittafel.

Ich winnselt wie ein kranch und schwalb

Und kirrt wie ein taub allenthalb

[K 4, 1, 106] Vor angst, mein augn wolten mir brechen, Herr, ich leid noth, so thet ich sprechen,

5 Linder mir das, als denn wil ich
Von dir, herr, reden gar frölich,
Weyl er mir zu-gesaget hat

Und thuts, so will ich früh und spat
All mein lebtag im darfür dancken,
10 Vor betrübnuß meiner seel, der krancken,
Herr, davon lebt man, weyl das leben
Des geists steht in dein worten eben;
Denn du, herr, list entschlaffen mich
Und machst mich wider lebendig.

15 Ich merckt auf trost, und mir war bang,
Du aber hast dich vor außgang
Meiner seel hertzlich angenummen,
Daß ich nicht verdurb in zweiflungen,
Wann du warffst meiner sünde dück,

20 Herr, hinder dich alle zu rück; Denn die hell lobt dich nicht, mein gott, So rühmet dich auch nit der todt; Die in die gruben fahren weit, Die warten nicht auff dein warheit, 25 Sonder allein nur die da leben, Loben dich, gleich wie ich thu eben, Der vatter wird sein kinden nun, Gott, dein warheit verkünden thun, Herr, hilff mir, so wöllen wir eben 30 Mein lobgsang singen, weil wir leben [A 4, 1, 52c] Im hauß deß herren frü und spet. Und Esaias, der prophet,

Hieß machen ein pflaster von feygen
Dem köng auff sein sterbdrüß zu neigen,
35 Daß er von kranckheit würd gesund.
Köng Hiskia der sprach zu stund,
Das ist ein zeichn mir zu verstehn,
Hinauff ins herren haus zu gehn.

Der beschluß.

40 So hat das capitel ein end,

Auß dem ein christ warhaft erkennt,
Was jammer, angst, trübsal und not
Mit im einführt der leiblich todt,
Weyl Hiskia, der könig fromb,
5 Darob so groß entsetzung numb,
Der doch auffrichtig hett gewandelt,
Sein lebenlang ehrlich gehandelt,
Der doch in seim gemüth und gwissen
Ward inwendig so hart gebissen,
10 Als ob er schon wer in der hell,
Trawrig, verschmacht an leyb und seel.
Wie sol es denn eim sünder gehn,
Wenn im thut unter augen stehn
Der todt, im gwissen nagen thut
15 Inwendig und auch fleisch und blut
Außwendig kranck, mit beschwernuß,
Daß im all sein krafft brechen muß,
E er mit dem tod thut abscheyden,
Von gwalt, er, gut, von wün und freuden,
20 Und verlassen weib unde kind,

All gute freund, und wer die sind,
Und muß für gottes streng gericht,
Hat da kein trost noch zuversicht,
Was er vor gricht wird klaget an,
25 Der keines verantworten kan,
Wo nit, ob im helt trewe hand,
Christus, der eynige heyland,
Der sich sein hie hat angenommen,
Heyst all mühselig zu im kommen,
[A 4, 1, 52d] Den wil er helfen in der not,
Hat in erlanget gnad bey gott
Und sie versönet durch sein blut,
Durch in werd wir gerecht und gut,
Der himel pforten stet uns offen,
35 All denen, so glauben und hoffen
[K 4, 1, 107] Auff in von hertzen, daß den eben
Für sein todt werd das ewig leben,

Da end ist alles ungemachs,

Das geb uns gott bald, wünscht Hans Sachs.

40 Anno salutis M. D. LXVI., am 29 tag Octobris.

Das 39 cap. Esaie: König Hiskia mit den ge

sandten von Babel.

Im neun und dreyssigisten redt
Esaias, der hoch prophet,

5 Wie daß Merodach Bal-Adan,
Der köng von Babel, sendt hinan
Brieff und geschenck köng Hiskia,
Dem frommen könig in Juda,
Weil er gehöret het fürwar,

10 Er wer todtkranck gelegen gar,
Doch wider wer starck und gesund,

Deß sich Hiskia frewen gund

Und zeygete nach disen thaten

Deb köngs von Babel amwasaten
15 Sein kleynod in seinem schatzhauß,
Silber und gold, sein schätz durchauß,
All specerey und köstlich salben

Und alls, was er hett allenthalben,
[A 4, 1, 53] Alln vorrat in zeughäusern sein,
20 Alls, was er hett, groß unde klein,

Das er nit zeygt in seinem hauß
Und in seiner herrschafft durchauß!
Das als zaigt er den frembden herren
Von Babel deß königs, von ferren.
25 Und Esaias, der prophet,

*

1 Im 18 spruchbuche, bl. 169' bis 171 [S]. Vgl. den meistergesang in der hohen gartweis Jeronimus Schmid »künig Hiskia lis sein schecz sehen<: Als der künig von Babel sendet her, 1554, 6 März (14 meistergesangbuch, bl. 50). 9 S Weil. AK Wann. 11 S Doch. AK Vnd. 15 S Sein. seinem. AK Seine. seim. 20 S vnde. AK vnd auch.

in den.

14 Samasaten. 19 S Alln vorrat in. AK All schätz 23 S als zaigt er. AK er nit weist.

Kam und köng Hiskia anredt
Und thett den könig also fragen:
Was thetten dise männer sagen?
Und von wann kommen sie zu dir?
5 Hiskia aber antwort schier:

Von ferren sind sie zu mir kommen,
Vom könig von Babel die frommen.
Er aber fragt: Was haben sie
In deinem hauß gesehen hie?
10 Hiskia sprach: Ja, alles das,

So in meim könckling hause was,
Das haben sie alles gesehen,

Und ist gar nichts, mag ich wol jehen,
Das ich ihn nit gezeyget hett.

15 Darauff antwort im der prophet:
Hiskia, hör de herren wort

Zebaoth hie an disem ort!

Nemb war! es kompt die zeit mit grauß,
Daß gar nichts ist in deinem hauß,

20 So han gsammlet die vätter dein
Biß auff den tag, groß oder klein,
Das nit gen Babel bracht wird werden,
Daß nichts hie bleibet vor gefehrden.
Darzu werden die kinder dein,
25 So auß dein lenden kommen sein,
Die müssen kämmerling auf erden
Ans königs hof zu Babel werden.
Und Hiskia, der könig Juda,
Sprach zum propheten Esaia :

30 Das wort deß herren ist gantz gut,
Das mir der herr entbieten thut;

Der herr wöll mir nur bey meim leben Fried und trew aus genaden geben! [A 4, 1, 536] Darmit das caput sich beschleust, 35 Darauß vil guter lehre fleust.

Der beschluß.

Hierauß ein Christ wol leren mag,
So im gott hie sein lebentag

[K 4, 1, 108] Vil köstliche gab hat gegeben,
40 Leiblich hail, glück in seinem leben,

Hans Sachs. XV.

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